NetSuite schwingt die Preiskeule gegen SAP & Co

Mittwoch, 5. November 2008 um 12:56

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen vergrößerte sich das Minus im jüngsten Quartal auf 1,7 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie, von 1,2 Mio. Dollar oder zwei US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Vor allem der stärkere US-Dollar belastete die Ergebnisse im jüngsten Quartal, so das Unternehmen. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 40 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von zwei US-Cent je Aktie gerechnet.

Den Großteil der Umsätze, nämlich 33,2 Mio. Dollar, erzielte das Unternehmen weiterhin im Heimatmarkt Amerika. Rund 7,2 Mio. Dollar steuerte das Auslandsgeschäft bei. Insgesamt konnte NetSuite 300 neue Firmenkunden im jüngsten Quartal hinzugewinnen.

Markt und Wettbewerb

Der Markt für mittelständische Firmensoftware, der auf rund 45 Mrd. US-Dollar weltweit geschätzt wird, ist inzwischen heiß umkämpft. Neben vielen kleineren Anbietern sieht sich NetSuite hier vor allem dem Wettbewerb der SAP AG, Sage Group, Microsoft und Salesforce.com gegenüber.

Die deutsche SAP gilt im Bereich ERP-Software nach wie vor als Marktführer. Die Deutschen kontrollieren mehr als 50 Prozent der Marktanteile in diesem Marktsegment. Im Bereich der Mittelstandskunden will SAP künftig mit seiner Lösung „Business by Design“ punkten, die damit im direkten Wettbewerb zu NetSuite-Lösungen stehen würde.

Aber auch große Softwarekonzerne wie Microsoft haben den Mittelstand für sich entdeckt. Microsoft will im Bereich CRM-Software mit seiner Lösung Microsoft Dynamics punkten. Im Bereich CRM-Software steht NetSuite auch im Wettbewerb mit dem CRM-Spezialisten Salesforce.com. Salesforce.com setzt hier insbesondere auf das Geschäftsmodell SaaS sowie Cloud Computing, um Firmenkunden kostengünstige Lösungen an die Hand zu geben. Weitere Wettbewerber sind daneben Epicor Software, Intuit, aber auch Oracle.

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal 2008 stellt NetSuite einen Umsatz zwischen 41 und 42 Mio. Dollar in Aussicht. Dabei erwartet das Unternehmen einen Nettoverlust zwischen 900.000 und 300.000 Dollar bzw. ein Minus von ein bis null Cent je Aktie. Analysten hatten an dieser Stelle mit Einnahmen von 45,3 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von einem Cent je Aktie kalkuliert.

Für das laufende Jahr 2008 rechnen Analysten bislang mit Einnahmen von 156,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von fünf US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 204,6 Mio. Dollar steigen, wobei dann mit einem Nettogewinn von fünf US-Cent je Aktie gerechnet wird.

Bewertung

Nach den jüngsten Zahlen wurden NetSuite-Anteile deutlich schwächer bei 9,22 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 550 Mio. US-Dollar für den SAP-Konkurrenten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2009 ergibt sich ein dreistelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Allerdings bleibt anzumerken, dass sich NetSuite in einer typischen Turnaround-Phase befindet, so dass diese Kennzahl nur bedingt aussagekräftig ist. Insgesamt wird das Unternehmen 3,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Benchmark Capital raten Anlegern nach den vorgelegten Zahlen zum Verkauf von NetSuite-Aktien. Dabei gehen die Benchmark-Experten von weiter sinkenden Kursen aus und reduzieren ihr Kursziel entsprechend auf 8,0 Dollar.

Die Analysten begründen ihre Entscheidung damit, dass NetSuite seinen Umsatzausblick für das laufende vierte Quartal revidiert hat. Wie viele SaaS-Anbieter, steht auch NetSuite noch in den Kinderschuhen und ist auf Wachstum angewiesen. Die Analysten sehen den Wert dabei unter Druck und gehen von einem Test des 52-Wochen-Tiefs bei 7,50 Dollar aus. Mögliche Wachstumstreiber durch neue Produkte wie OneWorld und OpenAir dürften nicht dazu ausreichen, um das langsamere Wachstum bei kleinen und mittelgroßen Firmenkunden aufzufangen, glauben die Analysten.

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