Nemetschek hält die Deutschland-Flagge nach oben

Softwareindustrie in Deutschland

Mittwoch, 16. Juli 2014 um 14:20
Nemetschek Logo (alt)

(IT-Times) - Deutschlands zweitgrößtes Softwarehaus, die Software AG, kämpft mit Absatzproblemen. Deutschlands führender Software-Konzern SAP muss sich in der Cloud Newcomern aus den USA erwehren. Hat Deutschland im Softwarebereich den Anschluss verpasst?

Nicht ganz, noch gibt es kleine Softwarefirmen, welche die deutschen Fahnen nach oben halten. Wie zum Beispiel die Nemetschek AG (WKN: 645290) aus München, Deutschlands führender Spezialist für Bausoftware.

Herausragende Marktstellung sorgt für sattes Kursplus
Während die Aktien der Software AG zuletzt um 20 Prozent abstürzten, notieren Nemetschek-Aktien auf Jahreshoch bei über 71 Euro. Anleger können sich über eine Kursverdoppelung in zwei Jahren freuen.

Ein Grund für die steigenden Umsatz- und Gewinnzahlen ist unter anderem die starke Marktstellung des Unternehmens. Nemetschek verfügt mit seinen CAD-Softwarelösungen Allplan, Graphisoft und Vectorworks über starke Marken im Markt. Nemetschek Frilo zählt zu den führenden Anbietern von Statiksoftware mit einem Marktanteil von über 60 Prozent bei den Ingenieurbüros.

Nemetschek will zum Weltmarktführer aufsteigen
Zudem hat sich Unternehmen in den nächsten Jahren ehrgeizige Ziele gesetzt. Nemetschek will zum weltweit führenden Anbieter von BIM 5D-Lösungen aufsteigen. Bei diesem Markt geht es um digitale Planungsmethoden in der Bauplanung, welche die Faktoren Kosten und Zeit stärker berücksichtigen, um den Bau von Projekten effizienter zu überwachen. BIM (Building Information Modeling) gilt inzwischen als Standard beim Bau von öffentlichen Projekten.

Der internationale BIM-Markt wird daher als Wachstumsmarkt der Zukunft gesehen, zumal in den nächsten Jahren Wachstumsraten von im Schnitt 17 Prozent zu erwarten sind.

Nemetschek steigt bei jungen Firmen ein
Um seine Position abzusichern, hat Nemetschek seine BIM-Aktivitäten neu strukturiert. Dazu hat die Tochter Allplan die bim+ Cloud-Technik inklusive BIM-Server übernommen. Darüber hinaus hat sich Nemetschek jüngst an zwei jungen BIM-Spezialisten beteiligt. Dabei handelt es sich um die Berliner Sablono GmbH, einem Spezialisten für digitale Planung, Steuerung und Überwachung von Bauprojekten. Auch an der hartmann technologies GmbH hat Nemetschek eine Beteiligung erworben.

Der Grund für die Offensive von Nemetschek: Die Münchner wollen die Zukunft an vorderster Front mitgestalten und nicht technologisch in Rückstand geraten. Der Erfolg gibt den Münchnern Recht. Da die Digitalisierung der Baudindustrie in den nächsten Jahren weiter voranschreiben wird, sehen Marktbeobachter auch in den nächsten Jahren gute Wachstumschancen für Nemetschek.

Kurzportrait

Das auf Bausoftware spezialisierte Unternehmen Nemetschek mit Sitz in München wurde ursprünglich im Jahr 1963 von Prof. Georg Nemetschek als Ingenieurbüro gegründet. Seit 1977 bietet das Unternehmen Software für die AEC-Branche (Architecture, Engineering, Construction) an. Flagschiffprodukt des Unternehmens ist die CAD-Software Allplan. Den Großteil seines Umsatzes erzielt das Unternehmen mit Bauplanungssoftware.

In den vergangenen Jahren baute Nemetschek seine Geschäftsbereiche sukzessive aus. Heute bietet das Unternehmen nicht nur Software für Architekten, Ingenieure und für die Immobilienwirtschaft an, sondern auch für den Multimediabereich. Dieser Ausbau wurde insbesondere durch verschiedene Zukäufe erreicht. So wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Firmen wie die Diehl Graphsoft (Nemetschek North America) und die Mehrheit an der MAXON Computer GmbH hinzugekauft. Mit der Friedrich+Lochner, Glaser ISB-CAD, IBD, Henke und Partner GmbH, sowie der Speedware GbmH wurden weitere Firmen übernommen. Im Jahr 2006 übernahm Nemetschek dann die ungarische Graphisoft sowie SCIA International BV. Ende 2013 wurde die norwegische Data Design System ASA (DDS) übernommen.

Mit den Marken Nemetschek Allplan, ArchiCAD, VectorWorks, Scia, Frilo und Glaser sieht sich Nemetschek als einer der marktführenden Anbieter von AEC-Softwarelösungen in Deutschland und in Europa. Mit der Marke Maxon bedient Nemetschek den Markt für Animations- und Visulisierungslösungen.

Das Unternehmen, dessen Produkte eigenen Angaben zufolge bei mehr als 300.000 Unternehmen in 142 Ländern im Einsatz sind, beschäftigte zuletzt mehr als 1.100 Mitarbeiter. Zu den namhaften Kunden der Gesellschaft gehören unter anderem Firmen und Ingenieurbüros wie Daimler, sowie Kohlhoff + Kohlhoff, Steidle + Partner Architekten BDA, ABB Architekten sowie Kleihues & Kleihues. Nemetschek wagte im Jahr 1999 den Sprung aufs Börsenpaket. Über 53,5 Prozent der Nemetschek-Anteile befinden sich im Familienbesitz.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Nemetschek, Hintergrundberichte, Software

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