"Nebelkerze": Vodafone-Deal mit Telefónica kein Freifahrtsschein für Übernahme von Unitymedia
Kabelnetzbetreiber Deutschland
Unter anderem will Vodafone sein Kabelnetz nach erfolgter Übernahme für Telefónica Deutschland öffnen, um – so Vodafone – „noch mehr Breitband-Wettbewerb“ zu erreichen.
Der BREKO bleibt bei seiner nachdrücklich geäußerten Warnung vor dem Zusammenschluss zwischen Vodafone und Unitymedia: Dieser würde zu einer erheblichen Einschränkung des Wettbewerbs – und damit zu Nachteilen für Bürger und Unternehmen – führen.
Zwar begrüßt der führende deutsche Glasfaserverband grundsätzlich Open-Access-Vereinbarungen – hier handelt es sich jedoch um einen „Exklusiv-Deal“ zwischen zwei Großunternehmen. Daher ändert die heutige Ankündigung nichts an den negativen Auswirkungen der Übernahme in den Kabelmarkten sowie auf den „echten“ Glasfaserausbau (FTTB / FTTH).
„Bei der heutigen Ankündigung von Vodafone handelt es sich um eine klassische Nebelkerze“, kommentiert BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers. „Vielmehr würde sich die künftige Marktsituation sogar noch verschärfen, da der Kabelmarkt weiter abgeschottet wird. Man darf zudem nicht übersehen, dass es sich bei Vodafone und Telefónica um zwei de facto marktmächtige Mobilfunk-Unternehmen handelt, die diese Marktmacht auch auf Bündelangebote (mit Mobilfunk-Komponente) ausdehnen können.“
In diesem Zusammenhang ist es spannend, dass die heutige Vereinbarung zwischen Vodafone und Telefónica noch während der laufenden 5G-Auktion bekanntgegeben wurde.
Auf dem „klassischen“ Kabelmarkt hätte der Zusammenschluss insbesondere negative Auswirkungen auf den Markt für Verträge mit der Wohnungswirtschaft zur Versorgung von Endkunden (so genannter Gestattungsmarkt). Hier läge der Marktanteil von Vodafone künftig bei rund 75 Prozent.
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