Motorola übt den Befreiungsschlag

Donnerstag, 27. März 2008 um 12:42

Für das somit abgeschlossene Jahr 2007 meldete Motorola einen Umsatzrückgang auf 36,6 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 42,8 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Nettoverlust summierte sich auf Jahressicht auf 49 Mio. Dollar oder zwei US-Cent je Aktie.

Markt und Wettbewerb

Der Mobilfunkmarkt wird weiterhin vom finnischen Mobilfunkriesen Nokia kontrolliert, wobei die Finnen zuletzt ihren Marktanteil weiter steigern konnten. Zuletzt kam Nokia auf einen Weltmarktanteil bei Handys von rund 40 Prozent. Motorola fiel dagegen auf Rang drei zurück und kam demnach nur noch auf einen Marktanteil von weniger als 14 Prozent. Die koreanische Samsung zog mit einem Marktanteil von über 14 Prozent an den Amerikanern vorbei. Auch Sony Ericsson steht mit seinem Produktangebot in direkter Konkurrenz zu Motorola. Noch aber liegt das Duo in Sachen Marktanteile hinter Motorola.

Auch der Mitbewerber LG ist inzwischen mit von der Partie und konnte sich in den vergangenen Jahren Achtungserfolge erkämpfen. Inzwischen ist auch die japanische Sanyo im Markt für Kamera-Handys mit entsprechenden Modellen präsent. Weitere Mitbewerber sind die chinesischen Anbieter Ningbo Bird und TCL sowie die taiwansche HTC.

Daneben steht Motorola mit seinem Handy-Angebot nunmehr auch in direktem Wettbewerb zu Apples neuem Mobiltelefon iPhone. Auch der Internetspezialist Google hat mit Android eine eigenes Handy-Betriebssytem angekündigt, dass im Wettbewerb zu Windows Mobile Systemen steht.

Ausblick

Auch für das laufende erste Quartal 2008 erwartet das Motorola-Management weitere Marktanteilsverluste im Handy-Markt. Insgesamt sei ein operativer Verlust zwischen fünf und sieben US-Cent je Aktie zu erwarten. Um die Kosten zu senken, will Motorola Maßnahmen ergreifen, die zu Einsparungen von 500 Mio. Dollar führen sollen.

Analysten rechnen für das laufende Märzquartal mit Einnahmen von 7,85 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von sechs US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2008 rechnen Analysten mit Einnahmen von 34,3 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von elf US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 37,9 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 61 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Motorola-Aktien deutlich fester bei rund 10 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 22,5 Mrd. US-Dollar für den weltweit drittgrößten Mobiltelefonhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 90. Allerdings befindet sich Motorola in einer Restrukturierungsphase, so dass diese Kennzahl nicht wirklich aussagekräftig ist. Gleichzeitig wird das Unternehmen mit dem lediglich 0,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Investmentbanker des Hauses UBS reagierten zurückhaltend auf die Aufspaltungspläne des Unternehmens und bekräftigen nochmals ihre „neutrale“ Haltung gegenüber dem Mobilfunker. Die Analysten reduzierten dabei das 12-Monatskursziel für den Wert von 12 auf 10,50 Dollar. Gleichzeitig schraubten die UBS-Experten ihr Handy-Absatzziel für das laufende Jahr 2008 und das nachfolgende Jahr 2009 zurück. Die UBS-Banker gehen davon aus, dass Motorola im laufenden Jahr nur 130,2 Mio. Handys absetzt, nachdem man zuvor noch 139,3 Mio. verkaufte Geräte prognostizierte. Für das Jahr 2009 erwarten die UBS-Banker 145,6 Mio. verkaufte Moto-Handys. Die Analysten befürchten einen weiteren Verlust von Marktanteilen für Motorola sowie ein schwächeres Industriewachstum.

In Sachen Gewinn pro Aktie rechnen die UBS-Experten in 2008 mit einem Plus von 13 US-Cent je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2008 auf 0,62 Dollar je Aktie klettern soll. Für das Jahr 2010 rechnen die Analysten dann mit einem Nettogewinn von 0,87 Dollar je Anteil.

Die Analysten des Hauses Lehman Brothers bleiben trotz bzw. wegen der Abspaltungspläne weiter zuversichtlich und bewerten Motorola-Aktien weiterhin mit “übergewichten”, jedoch schrauben die Investmentbanker ihr Kursziel auf 12 US-Dollar zurück.

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