Mobile Telesystems kauft sich ins Festnetzgeschäft ein

Mittwoch, 12. August 2009 um 12:47

Mobile Telesystems hatte auf allen Märkten mit einem sinkenden monatlichen Umsatz je Kunden (ARPU) zu kämpfen. In Russland, dem Heimatmarkt des Unternehmens, reduzierte sich dieser etwa von 260,7 Russischen Rubel im zweiten Quartal 2008 auf 245,4 Rubel. Die Churn-Rate (Kündigungsrate) lag bei 6,9 Prozent (2008: 6,6 Prozent).

Markt und Wettbewerb

Mobile TeleSystems (MTS) liefert sich als marktführender Mobilfunkanbieter in Russland und in Osteuropa einen Preiskampf mit der Nummer zwei der Branche, VimpelCom. Mobile TeleSystems sieht seinen Marktanteil bei 34 Prozent in Russland, 33 Prozent in der Ukraine und bei über 50 Prozent in Usbekistan.

Neben Russland, ist VimpelCom auch in Kasachstan und in der Ukraine aktiv. Auch VimpelCom kann mit seinen Mobilfunklizenzen mehr als 90 Prozent der gesamten russischen Bevölkerung erreichen. Zuletzt verstärkte sich VimpelCom im Internetbereich durch die Übernahme von Golden Telecom.

Neben Magafon agieren noch eine ganze Reihe kleinerer, regionaler Mobilfunkanbieter in Russland, welche in Konkurrenz zu den großen Anbietern stehen. Zu den lokalen Anbietern zählen dabei unter anderem MCC, JSC Personal Communications, Fora Communications, Delta Telecom, Tele2, Uralsvyazinform, SMARTS und Sibirtelecom sowie Kievstar und Tatinkom. Die hohe Fragmentierung des Mobilfunkmarktes dürfte in den nächsten Jahren zu einer weiteren Konsolidierung, insbesondere unter den regionalen Anbietern in den ehemaligen Sowjet-Republiken führen.

Ausblick

Für das laufende Septemberquartal erwarten Analysten nunmehr einen Quartalsumsatz von 2,24 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,15 Dollar je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2009 rechnen Analysten mit einem Jahresumsatz von 8,33 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,67 Dollar je Anteil.

Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 9,2 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,71 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Mobile TeleSystems-Aktien präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen nachgebend bei 43,4 US-Dollar an der New Yorker Börse, womit sich damit ein Börsenwert von rund 16,4 Mrd. US-Dollar für Russlands führenden Mobilfunker ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird MTS mit dem zweifachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Bereits zu Jahresbeginn stuften die Analysten der Credit Suisse MTS-Aktien von „outperform“ auf „underperform“ nach unten. Optimistisch äußerten sich dagegen nach den jüngsten Zahlen die Experten der Moskauer Investmentbank Uralsib. Analyst Konstantin Chernyshev sieht sich den jüngsten Zahlen in seiner optimistischen Sicht bestätigt, wonach die Nachfrage nach Mobilfunkdiensten bedingt durch die Wirtschaftskrise trotzdem weiter in Takt bleibe.

Dennoch bleibe das Risiko bestehen, dass MTS doch noch von der Krise eingeholt werde, wenn entlassene Mitarbeiter keinen Job finden, heißt es. In diesem Fall könne die Nachfrage nach Mobilfunkservices sinken, so die Uralsib-Experten.

Die angekündigte mehrheitliche Übernahme von Comstar sowie die Verschuldung in Höhe von 4,6 Mrd. Dollar brachte MTS zuletzt ein negatives Kreditrating von Standard & Poor's ein (BB/Watch Neg/--).

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