MicroStrategy wählt die Unabhängigkeit als Strategie

Freitag, 20. Juni 2008 um 13:08
MicroStrategy

(IT-Times) Der Markt für Business Intelligence Software (BI) ist im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 5,1 Mrd. US-Dollar gewachsen, so die Marktanalytiker des Hauses Gartner. Nachdem sich in den vergangenen Jahren zahlreiche kleinere Anbieter im Softwareanalysemarkt tummelten, hat sich die Situation nunmehr grundlegend geändert.

IBM, SAP und Oracle haben sich durch Übernahmen mehr Gewicht in diesem Bereich verschafft. Die vier großen Anbieter Oracle, SAP, IBM und Microsoft kontrollieren inzwischen zwei Drittel des BI-Softwaremarktes, heißt es beim Marktforscher Gartner. Für kleinere Anbieter wie MicroStrategy (Nasdaq: MSTR, WKN: 722713) wird zunehmend schwieriger, in diesem Markt ohne starken Partner zu agieren.

Doch beim US-Spezialisten MicroStrategy, der erst jüngst sein zehnjähriges Bestehen als börsennotierte Gesellschaft feierte, denkt man offenbar nicht ans Aufgeben und tritt stattdessen die Flucht nach vorn an. „Wir glauben, dass uns unsere Unabhängigkeit signifikante Wettbewerbsvorteile einbringt, um Kunden mit den besten Softwarelösungen zu bedienen“, lässt MicroStrategy Chairman und CEO Michal Saylor aufhorchen. Diesen Vorteil wolle man aggressiv nutzen, kündigte der MicroStrategy-Lenker an.

Alarm- und Angel-Geschäft soll verkauft werden


Tatsächlich war es MicroStrategy zuletzt gelungen, schneller als der Gesamtmarkt zu wachsen. Insbesondere die für Softwarefirmen so wichtigen Produktlizenzen legten um 33 Prozent auf 22,1 Mio. Dollar zu, nachdem das Unternehmen einen größeren Auftrag von einem Finanzserviceanbieter an Land ziehen konnte. Um sich künftig noch besser um das Geschäft mit BI-Software konzentrieren zu können, will sich das Unternehmen von seinem Alarm.com und Angel.com Geschäft trennen.

Um langfristig am Markt als selbständige Gesellschaft überleben zu können, braucht das Unternehmen die richtige Strategie für weiteres Wachstum. Ein Mittel könnten hier flexible und smarte Produkte sein, um gegen die komplexen Angebote der Konkurrenz zu punkten, die sicher versuchen wird, ihren Kunden auch andere Produkte aus dem Unternehmen schmackhaft zu machen...

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und im US-Bundesstaat Virginia ansässige MicroStrategy entwickelt intelligente Analysesoftwarelösungen, die Firmen die Auswertung von Nachfragetrends und Kundenwünsche im perfekten Zusammenspiel mit Marketing und Produktangebot erleichtern soll. Entsprechende Berichte, die mit Hilfe dieser Softwareanwendung generiert werden, sollen Firmen dabei helfen ihr Produktangebot besser für den Absatzmarkt abzustimmen, um so Umsatzerlöse zu steigern. Mit der neuen Softwareplattform MicroStrategy 8 will das Unternehmen die gesamten Bedürfnisse in Verbindung mit den heutigen Anforderungen an das Internet, sowie andere drahtlose Kommunikationswege erfüllen.

Mit mehr als 1.700 Kunden sieht sich MicroStrategy nach wie vor als einer der führenden Anbieter von intelligenten Analysesoftwarelösungen. Das Softwarehaus betreut unter anderem die Technologiefirmen wie IBM, eBay, PeopleSoft, JD Edwards und Yahoo. Aber auch die Branchengrößen wie Best Buy, die Deutsche Bank und AT&T zählen zum Kundenkreis der Gesellschaft. Gleichzeitig arbeitet MicroStrategy mit mehr als 300 Technologiepartnern zusammen, um die Kompatibilität der angebotenen Softwareprodukte mit anderen Software- und Datenbankplattformen zu gewährleisten.

MicroStrategy hat sich dabei nicht auf einen speziellen Industriezweig spezialisiert, sondern bietet seine Lösungen sowohl für die Luftfahrtindustrie, Finanzwirtschaft, Automobilindustrie, als auch für die Pharma- und Gesundheitsindustrie an. Neben der Lizenzierung von Software offeriert MicroStrategy aber auch Beratung und technischen Support.

Neben zahlreichen Vertriebs- und Niederlassungsbüros in den USA, ist MicroStrategy auch im Ausland mit verschiedenen Zweigstellen in Kanada, Spanien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, sowie in Lateinamerika und Asien präsent.

Zahlen

Für das vergangene Märzquartal meldet MicroStrategy einen Umsatzanstieg um 20,4 Prozent auf 83,54 Mio. US-Dollar. Im Vorjahresquartal setzte MicroStrategy noch 69,35 Mio. Dollar um. Die Lizenzerlöse zogen um 33 Prozent auf 22,1 Mio. Dollar an. Abzüglich Kosten erwirtschafteten die US-Amerikaner einen Bruttogewinn von 69,49 Mio. Dollar (1. Quartal 2007: 57,84 Mio. Dollar), der damit ebenfalls 20 Prozent über dem Vorjahreswert lag.

Steuern, Zinsen und Abschreibungen sowie Verwaltungskosten abgezogen, verdiente der Business Intelligence Spezialist allerdings etwas weniger als ein Jahr zuvor. So summierte sich der Nettogewinn im ersten Quartal 2008 auf 11,93 Mio. Dollar. Verglichen mit dem Nettogewinn von 12,57 Mio. Dollar im ersten Quartal 2007 ein Rückgang um mehr als zehn Prozent. Pro Aktie verdiente MicroStrategy im ersten Quartal damit verwässerte 0,74 Dollar nach 0,79 Dollar ein Jahr zuvor und blieb damit hinter den Markterwartungen zurück. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Plus von 96 US-Cent je Aktie gerechnet.

Meldung gespeichert unter: MicroStrategy, Hintergrundberichte, Software

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