Medion: Billigheimer fehlt der Coolness-Faktor

Montag, 16. März 2009 um 13:55

Demgegenüber wuchs jedoch das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT), das im Geschäftsjahr 2008 bei rund 34,4 Mio. Euro lag. Das entspricht einer Steigerung um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als noch 28,5 Mio. Euro ausgewiesen wurden. Grund für dieses Wachstum sei das optimierte Produkt- und Dienstleistungsportfolio, erklärte Medion.

Markt und Wettbewerb

Medion steht als Hardware-Hersteller und Entwickler nicht nur im Wettbewerb mit anderen IT-Händlern wie Conrad, sondern insbesondere auch in direkter Konkurrenz zu anderen großen Markenherstellern wie Dell, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard, Asustek Computer, Acer und viele mehr.

Neben dem Computergeschäft, bietet Medion aber auch Unterhaltungselektronik an und steht mit seinem Produktangebot an Flachbildfernsehern und DVD-Playern im direkten Wettbewerb zu Global Playern wie Sony und Samsung Electronics.

Auch im Bereich Kommunikationstechnik hat sich Medion inzwischen mit einem eigenen Produktangebot etabliert. Hier sieht sich das Unternehmen mit seinen eigenen Decodern, SAT-Systeme und Telefonen ebenfalls großer Wettbewerber wie der Deutschen Telekom und Nokia gegenüber. Nachdem Medion aber auch portable Navigationssysteme der Marke Medion vertreibt, steht das Unternehmen auch im Wettbewerb mit Anbietern wie TomTom und Garmin.

Neben traditionellen Markenherstellern, steht Medion aber auch im direkten Wettbewerb mit anderen No-Name-Herstellern, die Unterhaltungselektronik zum günstigen Preis produzieren und in Discount-Märkten wie Aldi verkaufen.

Ausblick

Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr 2008 wollte Medion bislang nicht abgeben. Dennoch rechnet der Elektronikhändler für das zweite Halbjahr 2009 mit einer wirtschaftlichen Erholung und geht daher von einer Stabilisierung des Umsatzes aus. Medion erwartet zudem, dass man auch in 2009 deutlich profitabel sein werde.

Analysten rechnen für das Jahr 2009 im Schnitt mit einem Jahresumsatz von 1,65 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,58 Euro je Aktie. Im Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 1,58 Mrd. Euro und der Nettogewinn auf 0,52 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Medion-Aktien präsentierten sich zuletzt im Xetra-Handel in Frankfurt fester bei 6,20 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 300 Mio. Euro für den deutschen Hersteller von Multimedia- und Unterhaltungselektronik ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Gleichzeitig wird Medion nur mit dem 0,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Die Banker aus dem Hause Bankhaus Lampe äußerten sich Anfang Februar zurückhaltend zu Medion und bewerten die Papiere weiter mit „halten“. Positiv heben die Analysten die Einhaltung des EBIT-Korridors von 2,0 bis 2,5 Prozent mit den jüngsten Zahlen vor. Mit 2,1 Prozent hätte sich die Gewinnmarge gegenüber dem Vorjahr somit um 0,4 Prozentpunkt erhöht, so die Analysten. Die Ergebnisverbesserung führen die Banker auf das optimierte Produkt- und Dienstleistungsangebot zurück. Allerdings habe Medion keine Prognosen für das laufende Jahr 2009 abgegeben. Insgesamt sei aufgrund der Wirtschaftskrise mit einem Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2009 zu rechnen, wobei für das zweite Halbjahr eine Erholung erwartet werden könne. Insgesamt dürften verschiedene Produktgruppen wie zum Beispiel Navigationsgeräte einem weiteren Preisdruck unterliegen, glauben die Banker. Die Chancen für eine positive Überraschung bei den nächsten Geschäftszahlen seien daher eher gering, glauben die Analysten.

Auch bei der Deutschen Bank ist man nach wie vor zurückhaltend. Die Analysten stufen Medion-Papiere weiterhin mit „halten“ ein. Die Analysten begründen ihre Zurückhaltung mit den zuletzt vorgelegten Umsatz- und EBIT-Zahlen, die hinter den Markterwartungen zurückgeblieben seien. Da Medion auch im Jahr 2009 profitabel arbeiten möchte und sich die Gewinnmargenentwicklung solide präsentiere, halten die Deutsch Banker an ihrer EBIT-Prognose von 21,7 Mio. Euro für 2009 fest. Auch von ihrem Kursziel von 6,0 Euro rücken die Banker vorerst nicht ab.

Auch die Analysten der Commerzbank bleiben beim Thema Medion-Aktien vorsichtig. Die Analysten bekräftigten in der Vorwoche nochmals ihre Verkaufsempfehlung, nachdem Medion weiterhin eine Dividende von 15 Cent je Aktie ausschütten will. Die Commerzbanker hatten mit einer Dividende von 20 Cent je Aktie gerechnet. Allerdings halten die Analysten vorerst an ihrem Kursziel von 5,50 fest.

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