Manz Automation: Branchenumfeld hellt sich auf

Donnerstag, 25. September 2008 um 12:27

Der operative Cash-Flow von Manz sackte von plus 5,08 Mio. Euro Euro im ersten Halbjahr 2007 auf minus 1,2 Mio. im ersten Halbjahr dieses Jahres. Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit im gleichen Zeitraum von minus 1,2 Mio. Euro auf minus 39,8 Mio. Euro. Manz begründete die Verschlechterung beim operativen Cash-Flow mit der starken Ausweitung des operativen Geschäfts und dem damit einhergehenden gestiegenen Bedarf an Kapital. Der Bestand an Finanzmitteln lag am 30. Juni 2008 mit 14,77 Mio. Euro deutlich unter den 38,43 Mio. Euro am Ende der Vorjahresperiode.

Markt und Wettbewerb

Der Anlagenbauer Manz Automation sieht sich im schnell wachsenden Ausrüstermarkt für die LCD- und Photovoltaik-Industrie zahlreichen Wettbewerbern gegenüber. In Deutschland bietet etwa die Roth & Rau AG entsprechende Anlagen zur Herstellung von Photovoltaik- und Halbleiterprodukten an. Angeboten werden unter anderem auch schlüsselfertige Anlagen, für die vollautomatische und kostengünstige Solarzellenfertigung.

Im Bereich Anlagen zur Fertigung moderner Dünnschichtanlagen tummelt sich die centrotherm photovoltaics AG, die ebenfalls schlüsselfertige Produktionslinie für kristalline und Dünnschicht-Solarzellen herstellt. Daneben werden aber auch Reaktoren und Konverter für die Hersteller von Solarsilizium angeboten.

Auch internationale Wettbewerber drängen zunehmend in den Markt. Bestes Beispiel ist der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials. Durch Zukäufe hat sich Applied in den vergangenen Jahren im Bereich Anlagen und Equipment zur Herstellung von Solarzellen und Module verstärkt. Daneben bietet Applied aber auch Ausrüstung zur Herstellung von LCD-Produkten an. Allerdings gilt Applied im Dünnschicht-Bereich eher als Kooperationspartner als Wettbewerber von Manz Automation.

Der weltweite Markt für Solar-Ausrüster soll in den nächsten Jahren von 1,0 Mrd. Dollar in 2006, auf über 3,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 wachsen, so Branchenstudien.

Ausblick

Aufgrund des nachhaltigen Wachstums im ersten Halbjahr bekräftigte der Vorstand zuletzt noch mal die Umsatzprognose von 235 bis 240 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2008. Auch beim EBIT erwartet der Vorstand weiterhin eine „nachhaltige Steigerung“. Analysten rechnen für das laufende Jahr 2008 mit einem Umsatz von 243,4 Mio. Euro. Beim Nettogewinn wird ein Plus von 5,17 Euro je Aktie erwartet.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 341,2 Mio. Euro der Nettogewinn auf 7,94 Euro je Aktie nach oben schnellen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Manz Automation-Anteile wurden zuletzt in Frankfurt freundlich bei rund 130 Euro geahandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 582 Mio. Euro für den Anlagenbauer ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16. Gleichzeitig wird Manz mit dem 2,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses AC Research raten im Rahmen ihrer Ersteinschätzung Manz Automation-Aktien weiter aufzusammeln. Die Analysten verweisen auf die dynamischen Wachstumszahlen im ersten Halbjahr. Dabei verweisen die Analysten auf die beiden wachstumsstarken Bereiche systems.solar und systems.lcd. Den Rückgang der EBIT-Marge von 13,8 auf 11,8 Prozent erklären die Experten von AC Research mit den jüngsten Zukäufen. Der Ausblick für das Jahr 2008 und 2009 sei positiv, wobei im Jahr 2009 bei den Gewinnmargen wieder ein Niveau von 15 Prozent erreicht werden soll. Zudem seien die Auftragsbücher prall gefüllt, so dass es wahrscheinlich erscheint, dass Manz seine Prognosen für 2008 erreichen werde. Zwar dürften sich die Wachstumsraten insgesamt verlangsamen, dennoch glauben die Analysten, dass Manz auch weiterhin dynamische Wachstumsraten verzeichnen wird, da die angebotenen Automationslösungen die Effizienz in Unternehmen verbessern helfen. Positiv dürfte sich auch die Exportquote von rund 70 Prozent auswirken, glauben die Analysten. So erwirtschaftet Manz inzwischen mehr als die Hälfte seiner Erlöse in Asien. Weitere Unterstützung für den Aktienkurs sehen die Analysten in der Aufnahme des Wertes in den TecDAX.

Ebenfalls Anfang der Woche meldeten sich die Analysten des Hauses Credit Suisse zu Wort und stufen den Wert weiterhin mit „outperform“ ein. Gleichzeitig bekräftigten die Analysten nochmals ihr Kursziel von 190 Euro für den Wert. Die Analysten glauben, dass es eine Vielzahl von Anbietern gibt, die in die Solarbranche bzw. in die Equipment-Branche expandieren wollen. Die Konkurrenz für die etablierten europäischen Solarausrüster dürfte sich aber in Grenzen halten, glauben die Experten der Credit Suisse.

Mitte August meldeten sich bereits die Experten von Lehman Brothers zu Wort. Die Analysten stuften den Wert Mitte August mit „übergewichten“ ein und verwiesen insbesondere auf die geplante Trennung der Nicht-Solar-Aktivitäten. Diese Maßnahme sei strategisch sinnvoll, so das Urteil der Lehman-Aanlysten. Allerdings senken die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 200 auf 185 Dollar und begründen dies mit der von 14,7 auf 13,2 Prozent gesunkenen Gewinnmarge.

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Meldung gespeichert unter: Manz, Hintergrundberichte, Solartechnik

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