LTE - Mobilfunk der vierten Generation - Ein Überblick

Freitag, 30. Oktober 2009 um 16:05

2010 sollen die ersten LTE-Geräte auf den Markt kommen. Als Anbieter sind die "üblichen Verdächtigen" ganz vorne mit dabei: Nokia, Research in Motion (Blackberry), Samsung und LG sind mit von der Partie. Es wird vermutet, dass zunächst eine Variante als Surfstick für Notebooks offeriert wird. Mobiltelefone sollen dann aber bald folgen. Auch denkbar wäre es, dass der aktuell ein wenig abflauende Hype um die sogenannten Netbooks dank LTE einen zweiten Frühling erleben wird. Dabei gilt es als sehr wahrscheinlich, dass sich Apple wird ebenfalls in Sachen LTE engagieren wird.  Das Angebot bestünde dann wohl aus einem iPhone, mit dem man  super-schnell online unterwegs sein kann.

LTE-Testnetze sind aktuell schon im Betrieb. Die Deutsche Telekom erprobt diese gemeinsam mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei, hinkt zeitlich aber TeliaSonera durchaus hinterher. In den USA dürfe Verizon die Nase unter den Netzbetreibern vorn haben, in Japan ist es NTT DoCoMo.

Ehe es in Deutschland losgehen kann, müssen indes noch die notwendigen Frequenzen vergeben werden. Es handelt sich um 800 MgHz-Frequenzen, die bislang von Rundfunkanstalten in Beschlag genommen worden sind, nun aber nicht mehr benötigt werden und damit für das schnelle mobile Internet zur Verfügung stehen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die in Deutschland aktiven Mobilfunknetzbetreiber auch um LTE-Lizenzen mitbieten werden. Ein Bieterwahnsinn wie  bei der Vergabe von UMTS-Lizenzen vor einigen Jahren wird wohl aber nicht wieder aufkommen. Seinerzeit zahlten die Netzbetreiber 50 Mrd. Euro Lizenzgebühren. Und dennoch kann es passieren, dass einer der vier großen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica (O2), KPN-Mobile (E-Plus) auf der Strecke bleiben wird.

LTE wird in einem ersten Schritt aber wohl dafür genutzt werden, eine Bedingung der Bundesregierung zur Vergabe der Lizenzen zu erfüllen. Dabei steht die Internetanbindung ländlicher Gebiete ohne DSL-Anschluss im Mittelpunkt. Derzeit scheuen die Online-Netzbetreiber die Investition in die sogenannte "letzte Meile". Also soll es darauf hinaus laufen, dass ländliche Gebiete zuerst LTE-fit gemacht werden, um den Nachteil, bislang ohne DSL auskommen zu müssen, wieder wettzumachen. Erst danach dürfte LTE auch das Mobilfunknetz in Ballungszentren und Großstädten bereichern. Dann könnte es auch die passenden Endgeräte dazu geben, die aktuell noch nicht erhältlich sind. Ob diese zur Einführung der LTE-Netze weltweit in großen Mengen zur Verfügung stehen darf bezweifelt werden.

Die Auktion der Frequenzen wird es in Deutschland im kommenden Frühjahr geben. Vorher müssen voraussichtlich noch einige wettbewerbsrechtliche Hürden, die von Brüssel aus gesehen werden, aus dem Weg geräumt werden. Danach steht dem schnellen mobilen Internet nicht mehr viel im Wege. Fachleute gehen davon aus, dass damit ein Stand der Technologie erreicht wird, der dann für sicherlich 20 Jahre Bestand haben wird.

Folgen Sie uns zum Thema Long Term Evolution (LTE oder 4G) und/oder Marktdaten und Prognosen via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Long Term Evolution (LTE oder 4G), Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Special am Freitag

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...