LTE - Mobilfunk der vierten Generation - Ein Überblick

Freitag, 30. Oktober 2009 um 16:05
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(IT-Times) - Jüngst hat der Netzwerkausrüster Ericsson einen Meilenstein auf dem Weg zum mobilem 4G-Breitband gemeldet. Das laut Ericsson weltweit erste kommerzielle LTE-Modem aus dem Hause Samsung habe demnach bei Tests in Stockholm überzeugt. So sei es das erste Mal gelungen, dass ein kommerzielles, standardkonformes LTE-Gerät vollständige Interoperabilität zu einem realen Netzwerk gezeigt habe. Die erste Bestellung eines Netzbetreibers für das USB-Modem ist bei Samsung bereits eingegangen. Die skandinavische TeliaSonera wird damit im nächsten Jahr wohl nicht nur in der schwedischen Hauptstadt, sondern auch im norwegischen Oslo ins neue mobile Breitband-Zeitalter starten. Ziel ist es, sich so die LTE-Vorreiterrolle zu sichern.

Damit kann man davon ausgehen dass der Weg für den kommerziellen Start von LTE-Breitbanddiensten endgültig frei wird. Diese versprechen deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als mit aktuellen mobilen Breitbandtechnologien wie HSPA oder auch HSPA+ möglich sind. Theoretisch kann LTE schon in der Grundstufe Downlink-Raten von bis zu 173 Megabit pro Sekunde (Mbps) erreichen - fast das 50-fache jener 3,6 Mbps, die bei HSDPA-Angeboten derzeit verbreitet sind. Bei dieser nächsten Mobilfunkgeneration stehen die Chancen gut, dass Skandinavien die Führungsrolle übernehmen wird. Telia Sonera plant in jedem Fall als erstes Unternehmen weltweit den LTE-Betrieb aufzunehmen. Bereits im Mai wurde in Schweden die erste kommerzielle LTE-Sendestation vorgestellt, mit dem LTE-Modem aus dem Hause Samsung gibt es nun zum ersten Mal das dazu passende Endgerät.

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Und die Euphorie in Sachen LTE ist aktuell ähnlich groß, wie sie es schon vor einigen Jahren in Sachen UMTS gewesen ist. Seinerzeit boten die großen Netzbetreiber aus der Retrospektive heraus aberwitzige Summen für die UMTS-Lizenzen, um beim Mobilfunk der dritten Generation dabei sein zu können. Nun kommt also die vierte Generation.

Und nicht nur die Netzbetreiber reiben sich schon vorab die Hände. Auch Content-Anbieter können von der Marktdurchdringung von LTE profitieren. Denn durch den schnellen Mobilfunkstandard werden plötzlich Anwendungen auf dem Mobiltelefon denkbar, von denen man bislang allenfalls träumen konnte: Hochauflösende Videoübertragungen werden ebenso möglich sein wie Online-Spiele mit mehreren Teilnehmern (Multiplayer). Große Dateien können rasch und ohne große Probleme herunter geladen oder aber verschickt werden. Das Internet wird damit noch mal einen Schritt mobiler als es ohnehin schon ist. Dank LTE wäre auch der Zugang zu den datenintensiven Online-Welten für mobile Endgeräte nicht mehr verschlossen, wie es aktuell durchaus noch der Fall ist. So denkt etwa die Telekom darüber nach, das TV-Angebot unter dem Markennahmen Entertain dann auch für mobile Nutzung bereit zu stellen. Damit - so scheint es aktuell - werden die Grenzen zwischen mobiler und stationärer Unterhaltung und Informationstechnologie vollends aufgehoben.

Und wenn wir schon dabei sind, die Vorteile zu preisen: Es wird auch ganz andere Möglichkeiten geben, LTE zu nutzen, um das Leben mobiler und - so die Hoffnung - unkomplizierter zu gestalten. Beispiel: Gesundheitsbranche. Dort können Patientenakten mobil von A nach B verschickt werden. Aber, was bedacht werden sollte: Es sind noch immer die Menschen, die diese Technik bedienen. Und so einfach es sich gestaltet Patientenakten auf eine Chipkarte zu bannen - technisch ohne weiteres möglich- so schwierig wird es sich auch in Zukunft gestalten, Daten effizient zu schützen oder Fehler der „menschlichen Komponente“ zu vermeiden.

Meldung gespeichert unter: Long Term Evolution (LTE oder 4G), Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Special am Freitag

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