Logistik muss Digitalisierung weiter beschleunigen

E-Commerce: Logistik

Montag, 3. Juni 2019 um 10:14

Immerhin jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) plant, selbst eine digitale Plattform anzubieten oder zu nutzen und jedes vierte (23 Prozent) hat diesen Schritt bereits hinter sich. Rohleder: „Digitale Plattformen sind der große Game-Changer in der Logistik. Deutsche Unternehmen sollten die Chance ergreifen und nicht nur als Nutzer sondern ebenso als Anbieter von Plattformen aktiv werden.“

Nur 6 Prozent nutzen KI, 4 Prozent Blockchain
Doch trotz der weit verbreiteten Erkenntnis, welche bedeutende Rolle gerade neuere digitale Technologien haben, sind die Unternehmen in der Praxis aktuell noch eher zurückhaltend. So setzt gerade einmal jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) Datenanalysen ein, nur etwas mehr (21 Prozent) plant dies aktuell. Lediglich jedes zehnte Unternehmen (10 Prozent) nutzt Software für vorausschauende Wartung, 15 Prozent planen dies.

Und ebenfalls nur 10 Prozent nutzen 3D-Druck, 8 Prozent sind derzeit in der Planungsphase. Eine kleine Minderheit von 6 Prozent nutzt Künstliche Intelligenz, kaum mehr (8 Prozent) planen dies. Blockchain ist sogar nur bei 4 Prozent im Einsatz, weitere 3 Prozent wollen die Technologie einsetzen. Und auf Drohnen setzen aktuell 2 Prozent, 4 Prozent wollen dies bald tun. „Künstliche Intelligenz und Blockchain haben das Potenzial, die Logistik nicht nur effizienter zu machen, sondern komplett zu verändern“, sagte Rohleder.
Datenschutz und Investitionskosten behindern Technologie-Einsatz
Dabei werden die Unternehmen vor allem durch hohe Kosten vom Einsatz digitaler Anwendungen in der Logistik abgeschreckt. So sagen 3 von 5 (62 Prozent), Kosten für den Datenschutz seien der größte Nachteil digitaler Lösungen. Rund jeder Zweite beklagt allgemein hohe Investitionskosten (53 Prozent) und die Gefahr der Spionage, etwa von Betriebsdaten (47 Prozent).

Rund jeder Vierte sieht einen Nachteil in einem möglichen Verlust von Arbeitsplätzen (27 Prozent) und dem steigenden Bedarf an höher qualifizierten Fachkräften (26 Prozent). Rohleder: „Deutsche Logistikunternehmen sind nicht nur international führend, die Logistik ist auch ein bedeutender Arbeitgeber. Die Arbeit wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.“

Beschäftigte in der Logistik benötigen künftig vor allem Digitalkompetenz
So sind zwei Drittel der Unternehmen (67 Prozent) überzeugt, dass Beschäftigte in der Logistik künftig weniger einfache Tätigkeiten verrichten, aber dafür mehr Entscheidungen treffen werden. Und jeder Zweite (54 Prozent) sagt, dass Roboter und andere technische Hilfsmittel den Großteil der körperlichen Arbeit übernehmen werden.

Drei Viertel (72 Prozent) sind sicher, dass die Logistik auch in zehn Jahren ein attraktiver Arbeitgeber für Berufseinsteiger ist. Mit Blick auf die Anzahl der Arbeitsplätze in der Logistik sagen 7 von 10 Unternehmen (70 Prozent), dass es in zehn Jahren in ihrem Unternehmen weniger Logistik-Jobs mit unterstützender Tätigkeit geben wird, nur 8 Prozent rechnen hier mit einem Anstieg.

Gleichzeitig sagen aber sogar 8 von 10 Unternehmen (80 Prozent), dass die Anzahl der Arbeitsplätze für Fachkräfte mit einer entsprechenden Ausbildung steigen wird, gerade einmal 1 Prozent erwartet hier einen Rückgang. Rohleder: „Wenn wir über Arbeit 4.0 in der Logistik sprechen, dann sprechen wir vor allem über Qualifizierung. Hier ist neben der Aus- vor allem die Weiterbildung gefordert. Sie muss Digitalkompetenz vermitteln.“

Eine breite Mehrheit von drei Viertel (74 Prozent) der Unternehmen, die Waren transportieren, ist sicher, dass Digitalkompetenz für Beschäftigte in der Logistik stark an Bedeutung gewinnen wird. Und sogar fast alle (95 Prozent) sagen, dass Unternehmen ihre Logistik-Mitarbeiter in Digitalisierungsfragen intensiver weiterbilden müssen.

In der Praxis ist diese Erkenntnis allerdings noch nicht überall angekommen. Nicht einmal jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) vermittelt allen Mitarbeitern oder zumindest einem Großteil der Mitarbeiter gezielt Digitalkompetenz, in weiteren 44 Prozent der Unternehmen wird Digitalkompetenz aber an einzelne Mitarbeiter vermittelt. Demgegenüber ist die Vermittlung von Digitalkompetenz in jedem siebten Unternehmen (14 Prozent) kein Thema, weitere 16 Prozent tun zwar noch nichts, denken aber zumindest darüber nach.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 514 Unternehmen mit Logistikprozessen befragt, über alle Branchen hinweg.

Folgen Sie uns zum Thema BITKOM, Marktdaten und Prognosen und/oder E-Commerce via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: E-Commerce, Künstliche Intelligenz (KI, Artificial Intelligence=AI), Stellenmarkt, Digitalisierung, Jobs, BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Internet, Verbände

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...