Lenovo drängt in den Smartphone-Markt

Mittwoch, 17. Dezember 2008 um 12:50

Der Periodenüberschuss brach um rund 78 Prozent ein: So hat Lenovo im zweiten Quartal 2008/2009 rund 23 Mio. Dollar erwirtschaftet, der Vorjahreswert hatte bei 105 Mio. Dollar gelegen. Das entspricht einem verwässerten Gewinn pro Aktie von 0,25 Dollar in 2008/2009 und 1,12 Dollar im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2007/2008.

Für das erste Halbjahr 2008/2009 konnte Lenovo den Umsatz auf 8,5 Mrd. Dollar steigern. Das ist ein Zuwachs um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber sank der Bruttogewinn um knapp sechs Prozent auf 1,14 Mrd. Dollar. Lenovo konnte auch beim Vorsteuergewinn nicht das Ergebnis des ersten Halbjahres 2007/2008 erreichen: Rund 17 Prozent niedriger fiel der Gewinn vor Steuern aktuell aus und lag bei 176 Mio. Dollar. Lenovo erwirtschaftete einen Periodenüberschuss in 2008/2009 von 134 Mio. Euro, das sind 22,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Der chinesische PC-Markt verzeichnete in den vergangenen Jahren stets zweistellige Zuwachsraten. Lenovo gilt in China mit einem Marktanteil von mehr als einem Viertel als Marktführer.

Weltweit ist Lenovo derzeit mit einem Marktanteil von 7,5 Prozent (Quelle: IDC, Stand 2007) der viertgrößte PC-Hersteller hinter Hewlett-Packard, Dell und Acer. Vor allem die taiwansche Acer hat sich unter anderem durch die Übernahme der amerikanischen Gateway an Lenovo vorbeischieben können.

HP konnte den bisherigen Marktführer Dell im Jahr 2006 von der Spitze ablösen. Seither versucht der texanische Computerbauer im Einzelhandel stärker Fuß zu fassen, um wieder Marktanteile aufzuholen.

Auch Apple konnte zuletzt bedingt durch seine Macinstosh-Produkte und seines eigenen Betriebssystems aufholen und Marktanteile gewinnen. Mit einem weltweiten Marktanteil von 5,7 Prozent liegen die Amerikaner aber noch knapp hinter Lenovo auf Platz fünf. Weitere Lenovo-Konkurrenten sind unter anderem Asustek Computer und Sony.

Ausblick

Für das laufende Jahr 2008 rechnen Analysten bei Lenovo mit einem Gewinnrückgang auf 16 Hongkong-Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Nettogewinn dann bei 0,16 HK-Dollar stagnieren.

In Zukunft will Lenovo seine Ertragskraft durch die Optimierung von Effizienzen und Kosteneinsparungen verbessern. Zudem wolle man weiterhin das Wachstum in den Schwellenländern ankurbeln, heißt es.

Bewertung

Lenovo-Anteile präsentierten sich zuletzt an der Hongkonger-Börse freundlich und legten auf 2,22 HK-Dollar zu. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 20,5 Mrd. HK-Dollar für den chinesischen PC-Hersteller. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Geschäftsjahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14.

Analysten bewerten die jüngsten Gerüchte über eine bevorstehende Übernahme unterschiedlich. Die Mehrheit der Marktbeobachter geht aber nicht von einem schnellen Deal aus. KGI Asia-Manager Ben Kwong glaubt, dass Lenovo seine Möglichkeiten nutzen wird, in Übersee zuzukaufen. Jedoch sei der Zeitpunkt nicht gerade ideal, da der Markt sehr vorsichtig ist, meint Kwong. Lenovo könne die Übernahme der brasilianischen Positovo Informatica (PI) übernehmen, ohne an die globalen Kreditmärkte herantreten zu müssen, da das Unternehmen über Barreserven von rund zwei Mrd. US-Dollar verfüge, während sich die Marktkapitalisierung von PI zuletzt auf rund 215 Mio. Dollar summierte.

Auch bei JP Morgan glaubt man, dass Lenovo früher oder später zuschlagen wird, wenn der Preis stimmt. JP Morgan Analyst Charles Guo geht davon aus, dass Lenovo sogar bereit ist, einen kleinen Premium-Aufschlag zu zahlen. Der Analyst verwies auf die Lenovo-Kriterien, wonach ein Übernahmeziel ein regionaler Player sein müsse, der mehr als zwei Mio. PCs verkaufe. Der Analyst rechnet damit, dass die Barreserven Lenovos im Zuge der Expansion in den kommenden Monaten auf 700 bis 800 Mio. Dollar sinken werden.

Andere Analysten wie aus dem Hause Daiwa Securities halten eine Übernahme von Positovo Informatica für wenig wirkungsvoll. Die Daiwa-Experten weisen daraufhin, dass der kombinierte Weltmarktanteil der beiden Unternehmen bei rund 7,9 Prozent liegen würde, wenn Lenovo und Positovo Informatica fusionieren würden - zu wenig um die Lücke zu Acer zu schließen, so das Fazit der Analysten.

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Meldung gespeichert unter: Lenovo, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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