Kontron - neue Produkte für neue Märkte

Embedded Computer Technologie (ECT)

Dienstag, 1. April 2008 um 13:31

Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 46,3 Mio. Euro um 41 Prozent über dem Vorjahreswert. Kontron wies einen Jahresüberschuss von 32,6 Mio. Euro gegenüber 25,7 Mio. Euro im Vorjahr aus. Der Gewinn je Aktie (verwässert) belief sich auf 60 Cent, in 2006 waren 46 Cent erzielt worden. Der Auftragsbestand zum Jahresende summierte sich auf 268 Mio. Euro (2006: 220 Mio. Euro). Es wurde ein operativer Cash-Flow von 28,5 Mio. Euro ausgewiesen, in 2006 lag der Cash-Flow bei 23,4 Mio. Euro. Auch die Eigenkapitalquote konnte von 69,4 Prozent auf 75,4 Prozent verbessert werden.

Markt und Wettbewerb

Der Markt für Embedded Computer-Lösungen gilt zwar als wachstumsstark, ist aber auch nach wie vor recht dicht fragmentiert. Allein in Deutschland tummeln sich zahlreiche kleine und größere Anbieter. Insgesamt dürfte der Markt für Embedded Computersysteme bis zum Jahr 2010 ein Volumen von rund 6,0 Mrd. US-Dollar erreichen, so die Marktforscher aus dem Hause VDC.

Im direkten Wettbewerb mit Kontron stehen unter anderem die im Sauerland ansässige MicroSys Electronics GmbH, die seit 1983 high-end Embedded Computer für verschiedene Industriezweige anbietet. Weitere Wettbewerber sind unter anderem die Deggendorfer congatec AG sowie die FORTEC Elektronik AG und die Aachener Wilke Technology GmbH.

International steht Kontron in direkter Konkurrenz zur Eurotech Group, die bereits seit 1992 kundenspezifische Lösungen mit Embedded PCs entwickelt. Auch die amerikanische GE Fanuc Intelligent Platforms, ein Joint Venture zwischen dem Industrieriesen General Electric und der japanischen Fanuc Ltd bietet Embedded Computing-Produkte weltweit an. Weiterer Wettbewerber ist die Schweizer Digital-Logic AG, die sich ebenfalls als eines der führenden Unternehmen im Embedded Computermarkt sieht. Das in Luterbach/Schweiz ansässige Unternehmen ist mit Tochterfirmen auch in Deutschland und Frankreich aktiv.

Weitere Wettbewerber sind unter anderem Aaeon Technology, Adlink Technology, Advantech, Continuous Computing, Curtiss-Wright, Diversified Technology, Mercury Computer Systems, RadiSys, Trenton Technology und VIA Tech.

Ausblick

Im Jahr 2009 will Kontron neben der Technologie- und Qualitätsführerschaft auch die Produktionsführerschaft im Geschäftssegment der Embedded Computer-Technologie übernehmen. Künftig wolle man aber statt auf teure Zukäufe in erster Linie auf organisches Wachstum setzen. Zudem liege der Fokus künftig in erster Linie auf vertikale Märkte bei einer strikten Kostenkontrolle. Für das laufende Geschäftsjahr 2008 erwartet Kontron daher ein zweistelliges Umsatzwachstum auf Basis eines konstanten Wechselkurses. Das Ergebnis hingegen soll sich überproportional entwickeln.

Analysten rechnen für das laufende Jahr 2008 im Schnitt mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 498,5 Mio. Euro, wobei dabei ein Nettogewinn von 0,74 Euro je Aktie erwartet wird. Für das nachfolgende Jahr 2009 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 556 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,88 Euro je Anteil kalkuliert.

Bewertung

Zuletzt wurden Kontron-Anteile uneinheitlich bei rund 10,2 Euro auf dem Frankfurter Börsenparkett gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 520 Mio. Euro für den Embedded Computer-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Gleichzeitig wird Kontron mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von etwa 1:1 gehandelt.

Die Analysten des Hauses SES Research bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für Kontron-Aktien. Die Analysten sehen aufgrund der getroffenen Maßnahmen (Hedging) keine negativen Effekte durch den weiterhin schwachen US-Dollar. Vielmehr werde aufgrund der Konjunkturabkühlung der Druck auf die Kunden zu weiteren Outsourcing-Maßnahmen steigen, heißt es bei SES Research. Die SES-Experten verweisen darauf, dass bislang nur 20 Prozent des gesamten Marktes ausgelagert werden. Die Kooperation mit Quanta Computer im Einkauf ermögliche Kontron eine Verbesserung der Bruttomarge um zwei Prozentpunkte, rechnen die Analysten vor. Auch dürfte Kontron von einer weiteren Produktionsverlagerung an den Billig-Standort Malaysia profitieren, glauben die SES-Experten, die eine EBIT-Marge von 14 Prozent bis 2011 für erreichbar halten. Insgesamt heben die Analysten ihr Kursziel für den Wert leicht von 16 auf 16,50 Euro an.

Ähnlich zuversichtlich äußerten sich zuletzt die Analysten des Hauses UniCredit Markets & Investment Banking. Die UniCredit-Experten empfehlen Kontron-Aktien ebenfalls weiterhin zum Kauf. Kontron habe in 2007 insgesamt die Erwartungen erfüllen können, jedoch sei der Gewinn je Aktie mit 0,60 Euro je Anteil leicht hinter den Erwartungen (0,62 Euro je Aktie) zurückgeblieben. Die UniCredit-Banker gehen davon aus, dass Kontron auch im Jahr 2008 seine Umsätze und Gewinne weiter steigern kann. So rechnen die Analysten für 2008 mit einem Gewinn von 0,75 Euro je Aktie, während die Analysten in 2009 von einem Plus von 0,94 Euro je Aktie ausgehen.

Anfang März bekräftigen auch die Analysten bei Sal. Oppenheim nochmals ihre Kaufempfehlung für Kontron-Anteile. Die Oppenheimer sehen den fairen Wert der Anteile bei 16 Euro. Die Analysten verwiesen insbesondere auf das geplante Joint Venture mit Quanta Computer. Auch die Oppenheim-Experten sehen darin eine Verbesserung der operativen Gewinnmarge um zwei Prozentpunkte.

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