Jabil Circuit sieht sich auf Erholungskurs

Montag, 25. Juni 2007 um 13:21
jbl.gif

(IT-Times) Mit einem Kursplus von über neun Prozent verabschiedeten sich die Aktien des US-Auftragsherstellers Jabil Circuit (NYSE: JBL, WKN: 886423) ins Wochenende. Trotz eines schwierigen Marktumfelds steigen die Gewinnmargen wieder und der Umsatz fiel höher aus als zunächst erwartet.

Marktbeobachter rechnen damit, das Jabil den Wachstumskurs der vergangenen Jahre wieder aufnehmen kann. Zuletzt sah sich Jabil einer Reihe harter Einschnitte gegenüber. Personal musste abgebaut werden, wobei weitere Umstrukturierungsmaßnahmen ergriffen wurden. Wenig profitable Geschäfte wie zum Beispiel das elektro-mechanische Geschäft und verschiedene Unterhaltungsproduktkategorien wurden aufgegeben. Diese Maßnahmen hatten zur Folge, dass sich die Bruttomargen vom ersten zum dritten Fiskalquartal 2007 um 130 Basispunkte verbesserten.

Branchenkonsolidierung im vollem Gange


Am 24 April übernahm Jabil dann die restlichen drei Prozent der Anteile an der Taiwan Green Point Enterprises. Die Übernahme des taiwanschen Herstellers von Handy-Komponenten ließ sich Jabil rund 900 Mio. Dollar kosten.

Die Greenpoint-Akquisition stellt damit einen ganz wichtigen Teil im Rahmen der Mobilfunk-Strategie von Jabil dar, zumal man bereits heute Kunden wie den finnischen Mobilfunkriesen Nokia betreut. Mit der Übernahme von Green Point verstärkt Jabil gleichzeitig auch seine Präsenz in China, denn die Taiwaner betreiben gleich sieben Fertigungsfabriken auf dem chinesischen Festland. Auch nach der Übernahme soll Taiwan Green Point weiterhin seinen Namen behalten und als von Jabil unabhängige Gesellschaft operieren können.

Taiwan Green Point selbst hofft, durch den Zusammenschluss seine Kosten senken und seine Marktanteile weiter ausbauen zu können. Die Integration der übernommenen Operationen verlaufe reibungslos und die ersten Ergebnisse hieraus seien viel versprechend, heißt es bei Jabil.

Insgesamt rechnet Jabil für das laufende Fiskaljahr mit einem starken Wachstum im Medizin-Sektor sowie bei After Market-Services und Peripheriegeräten. Während das Geschäft mit medizinischen Instrumenten um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen soll, soll das Geschäft mit After-Market-Services und Peripherieprodukten um jeweils 30 Prozent klettern.

Kurzportrait

Die im Jahre 1992 gegründete Jabil Circuit, ansässig in Florida/St. Petersburg, gilt als einer der führenden Auftragshersteller weltweit. Das Unternehmen fertigt elektronische Komponenten und Halbleiter nicht nur für die Computer-, Telekom- und Netzwerkindustrie, sondern auch für die Medizin- und Autoindustrie. Um nicht von einem Industriezweig abhängig zu sein, verfolgt Jabil eine Diversifizierungsstrategie, wobei der Ausbau des bestehenden Serviceangebots im Mittelpunkt steht. Das Unternehmen schaffte insbesondere in den späten 90er Jahren den Sprung in die erste Liga der weltweit größten Auftragshersteller.

Darüber hinaus übernimmt Jabil auch Design-Aufträge von seinen Auftraggebern, wobei ganze Produkte innerhalb des Hauses entworfen werden. Darüber führt Jabil auch Funktionstests von elektronischen Bauteilen durch, wobei das Unternehmen seine Firmenkunden auch bei der Beschaffungs- und Bestellabwicklung unterstützt und entsprechende Services anbietet. Anfang 2005 verstärkte sich das Unternehmen durch die Übernahme von Varians Produktionseinheiten - diese wurde aber aufgrund hoher Kosten inzwischen geschlossen. Anfang 2006 kaufte Jabil Circuit den indischen Auftragshersteller Celetronix International. Anfang 2007 verstärkte sich Jabil durch die mehrheitliche Übernahme von Taiwan Green Point Enterprises Co.

Ferner übernimmt Jabil auch Garantie- und Reparaturleistungen als Erweiterung seiner Fertigungstätigkeit für seine Kunden. Zu Jabils Kundenkreis zählen namhafte Firmen aus der Technologieindustrie. So setzen neben Cisco Systems, Philips Electronics, IBM, Hewlett-Packard, Johnson Controls, Lucent, aber auch Nokia und Quantum, sowie Valeo auf die Services des Auftragsherstellers. Cisco, Philips, HP und Nokia trugen zuletzt einen Großteil der gesamten Umsätze des Unternehmens.

Das Unternehmen beschäftigt mehr als 65.000 Mitarbeiter weltweit und ist mit Niederlassungen in Europa, Amerika und Asien präsent. Chairman William Morean und seine Familie hielten zuletzt noch nahezu ein Drittel der Anteile an Jabil Circuit.

Zahlen

So kletterte der Umsatz im vergangenen dritten Fiskalquartal um 16 Prozent auf 3,0 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 2,59 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn brach dabei auf 6,2 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie ein, nach einem Plus von 64,2 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen Restrukturierungskosten in Höhe von 19,4 Mio. Dollar sowie Aktienoptionskosten von 14,3 Mio. Dollar, ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 23 US-Cent je Aktie. Damit konnte Jabil trotz des Gewinnrückgangs die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen. An der Wall Street hatte man im Vorfeld nur mit Einnahmen von 2,95 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 21 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Insgesamt konnte Jabil einen positiven Cashflow von 192 Mio. Dollar aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschaften. Die Kapitalausgaben beliefen sich im jüngsten Quartal auf 88 Mio. Dollar, so dass sich die Barreserven auf 558 Mio. Dollar summierten. Insgesamt ist das Unternehmen mit 926 Mio. Dollar verschuldet.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Jabil, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...