JA Solar im Schatten von JinkoSolar, Trina Solar und Yingli

Solarindustrie vor neuer Pleitewelle? Chinas Solarkonzerne kämpfen mit hohen Schulden

Mittwoch, 20. Mai 2015 um 13:36
JA Solar Holdings

(IT-Times) - Die Probleme beim chinesischen Solargiganten Yingli Green haben die Solarindustrie zuletzt in Aufruhr versetzt. Insbesondere chinesische Solarunternehmen aus der ersten Reihe wie Trina Solar, JinkoSolar und JA Solar gerieten im Yingli-Sog unter die Räder und verloren deutlich an Wert.

Hintergrund sind aufkommende Bedenken von Seiten der Investoren über die Verschuldung der chinesischen Solarindustrie. Es ist kein Geheimnis, dass chinesische Solarkonzerne ihre Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren vor allem durch Schulden aufgebaut haben. Allein Yingli Green sitzt auf einen Schuldenberg von rund 2,0 Mrd. Dollar, bei JinkoSolar sind es 1,2 Mrd. Dollar.

JA Solar auf den ersten Blick profitabel - Cashflow aber negativ


JA Solar (Nasdaq: JASO, WKN: A0F5W9) steht mit einer Verschuldung von rund 774 Mio. Dollar (kurz- und langfristige Verbindlichkeiten) im Vergleich noch relativ „gut“ da. Doch auch JA Solar-Aktien gerieten zum Wochenauftakt deutlich unter Druck, nachdem der chinesische Solarkonzern die Umsatzerwartungen im ersten Quartal 2015 verfehlt hatte.

Zwar ist JA Solar unter dem Strich profitabel und erwirtschaftete einen bereinigten Nettogewinn (Non-GAAP) von 16 US-Cent je Aktie, doch ein Blick auf den Cashflow lässt Investoren hellhörig werden - dieser war im jüngsten Quartal mit minus 38,2 Mio. Dollar negativ.

Produktion und Downstream-Geschäft soll ausgebaut werden


Obwohl JA Solar die Auslieferzahlen bei Solarmodulen um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern konnte, kletterte der Umsatz nur um 6,8 Prozent. Ursächlich hierfür ist nicht nur der anhaltende Preisverfall bei Solarmodulen, sondern auch der Umstand, dass JA Solar immer mehr Module auch im eigenen Downstream-Geschäft verbaut.

So will JA Solar in 2015 Solarprodukte mit einer Leistung von 3,6 bis 4,0 Gigawatt (GW) zur Auslieferung bringen, 200 Megawatt sollen dabei an eigene PV-Projekte gehen.

Um die Auslieferziele zu erreichen, will JA Solar seine Produktionskapazitäten weiter ausbauen - und zwar von 170 Megawatt auf 350 Megawatt in 2015. Vor allem die Kapazitäten bei den neuen RECIUM P-Type Hochleistungsmodulen sollen von 40MW in 2014 auf 200MW in 2015 klettern.

Joint Ventures in Chile und Indien


Ermutigend für JA Solar waren zuletzt neue Aufträge aus Schwellenländern wie Lateinamerika. Nachdem JA Solar im Vorjahr bereits eine Order über die Lieferung von knapp 60MW erhalten hatte, soll JA Solar erneut 35,1MW für das größte PV-Projekt in Zentralamerika bzw. Guatemala liefern.

Meldung gespeichert unter: Solarmodule, JA Solar Holdings, Hintergrundberichte, Solartechnik

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