Intershop Communications - Turnaround gefährdet

Freitag, 7. November 2008 um 12:35

Auf Neunmonats-Sicht kletterte der Bruttoumsatz um sieben Prozent auf 24,1 Mio. Euro. Der Nettoumsatz verzeichnete ein Plus von fünf Prozent auf 20,8 Mio. Euro. Erstmalig konnte Intershop in den ersten drei Quartalen 2008 ein positives kumuliertes Ergebnis erwirtschaften. So summierte sich das EBIT in den Monaten Januar bis September auf 1,5 Mio. Euro.

Nach Steuern verdiente Intershop im Betrachtungszeitraum 2008 1,1 Mio. Euro oder 0,04 Euro pro Aktie. Im gleichen Zeitraum 2007 wies Intershop noch einen Verlust in Höhe von 2,5 Mio. Euro oder 0,10 Euro pro Aktie aus.

Markt und Wettbewerb

Inzwischen kaufen mehr als 25 Millionen Deutsche regelmäßig im Internet ein. Während die Einkäufer im Jahr 2006 noch 1.000 Euro für Einkäufe im Internet ausgaben, rechnen Marktforscher aus dem Hause Forrester Research bis 2011 mit einem Anstieg der Ausgaben um 50 Prozent auf durchschnittlich 1.500 Euro. Allein in Europa soll der E-Commerce-Markt bis 2010 um jährlich 27 Prozent wachsen.

In Deutschland bzw. Europa steht Intershop im Wettbewerb mit zahlreichen kleinen und größeren Wettbewerbern. So konkurriert Intershop unter anderem mit Lösungen aus dem Hause Internolix AG, die ebenfalls Internet-Zahlungssysteme entwickelt.

Auf dem Weltmarkt steht Intershop vor allem im direkten Wettbewerb mit dem US-Spezialisten BroadVision. Auch das US-Unternehmen hat in den letzten Jahren einen harten Sanierungskurs hinter sich. Als weiterer Wettbewerber auf den Weltmarkt gilt der E-Commerce-Spezialist Art Technology Group (ATG), der sich zuletzt auch durch Zukäufe verstärkt hat. Weitere namhafte Wettbewerber sind unter anderem IBM, Digital River, GSI Commerce, Accenture, CyberSource , Demandware und MarketLive.

Ausblick

Der vormalige Intershop-Chef Andreas Riedel wollte beim Umsatz in 2008 um 25 Prozent wachsen, während sich die EBITDA-Marge bei sieben bis acht Prozent bewegen sollte. Insgesamt will Intershop das Jahr 2008 mit einem signifikanten Gewinn abschließen.

Ein Analyst, der das Unternehmen beobachtet, rechnet im Jahr 2008 dann auch mit einem Nettogewinn von 0,07 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Nettogewinn dann auf 0,10 Euro je Aktie klettern.

Bewertung

Trotz positiver Zahlen für das vergangene dritte Quartal verloren Intershop-Aktien im Rahmen der allgemeinen Börsenschwäche weiter an Wert. Zuletzt wurden die Papiere in Frankfurt weiter schwächer bei nur mehr 1,36 Euro gehandelt. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von knapp 30 Mio. Euro für den E-Commerce Softwareanbieter.

Nur noch sehr wenige Analysten beobachteten zuletzt den Wert. Durch die deutlich gesunkene Marktkapitalisierung und relativ geringere Firmengröße spielt das Unternehmen im E-Commerce-Markt nur noch eine untergeordnete Rolle. Längst bieten auch andere große Softwareunternehmen wie IBM und Digital River ähnliche Lösungen wie Intershop an.

Zudem dürfte sich das Unternehmen bedingt durch die Wirtschafts- und Finanzkrise größeren Herausforderungen gegenüber sehen. Zwar stieg die Eigenkapitalquote zuletzt auf 56 Prozent, ob dies ausreicht, um eine längere Wirtschaftskrise oder gar Rezession ungeschadet zu überstehen bleibt fraglich. Intershop bleibt damit weiter ein Papier für äußerst risikobewusste Anleger, die auf einen nachhaltigen Turnaround des Unternehmens hoffen.

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Meldung gespeichert unter: Intershop Communications, Hintergrundberichte, Software

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