Infineon: Siemens sagt Tschüß
MÜNCHEN - Heinrich von Pierer ist ein Mann mit Weitsicht. Der ehemalige Vorstandvorsitzende der Siemens AG (WKN: 723610<SIE.FSE>) entwickelte während seiner Amtszeit ein Talent dafür, verlustbringende Sparten noch an der Börse zu versilbern. Epcos (WKN: 512800<EPC.FSE>) machte den Anfang, 2000 folgte Infineon (WKN: 623100<IFX.FSE>). Von Pierers heute euphemistisch anmutende Begründung: Der freie Zugang zu den Kapitalmärkten solle ermöglicht werden. Heute wurde sein Werk vollendet: Siemens verkaufte die restlichen Anteile an dem Chiphersteller.
Das US-Bankhaus Goldman Sachs soll nach Medienberichten rund 136 Millionen Aktien zu einem jeweiligen Preis von ca. 8,40 Euro auf den Markt geworfen haben. Für das 18prozentige Paket streicht die ehemalige Mutergesellschaft rund 1,2 Mrd. Euro ein. Gleichwohl war dieser Schritt schon seit längerer Zeit angekündigt. Auf der anderen Seite hatte die häppchenweise Reduzierung der Anteile die Infineon-Aktie immer wieder unter Druck gesetzt. Ende 2001 unterschritt Siemens die 50-Prozent-Marke. Der Chiphersteller wollte die Transaktion zunächst nicht kommentieren, dürfte aber von einer gewissen Last befreit sein.
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