Infineon lässt sich mehr für Qimonda aus der Tasche ziehen

Freitag, 19. Dezember 2008 um 09:59

Auch wenn die Situation zwischen Infineon und Sachsen angespannt ist, erklärte Bauer sich zu weiteren Gesprächen bereit. Eine Lösung sei dennoch schwierig. Zusätzliche Mittel müssten aufgetrieben werden. Die sächsische Landesregierung möchte die Qimonda-Fabrik in Dresden mit rund 3.000 Mitarbeitern erhalten. Sie verlangte diese Woche von Infineon eine Unterstützung von 150 Mio. Euro für Qimonda und würde dann ebenfalls einen Kredit in dieser Höhe zur Verfügung stellen. Doch zunächst erteilte Infineon diesem Angebot eine Absage und wollte nur 50 Mio. Euro bieten. Nun wurde dieses Angebot auf 75 Mio. Euro zuzüglich des Ertrages aus dem Aktienverkauf erhöht.

Laut Berichten des Handelsblatts sei die Regierung in Dresden über das Angebot von Infineon, dem Staat ein Aktienpaket von Qimonda zu verkaufen und den Erlös als Kredit weiterzureichen, „verwundert“. Ein Sprecher erklärte, dass Infineon nicht den Preis festlegen könne, zudem sei dieses Vorgehen nicht mit dem Europarecht kompatibel. Mittlerweile haben sich auch Politiker in Berlin in die Diskussion über die Rettung von Qimonda eingemischt. Es werde weitere Gespräche zwischen Bund, Bayern und Sachsen geben.

Grund für die Zurückhaltung bei der finanziellen Unterstützung ist die Tatsache, dass auch der Mutterkonzern selber mit der wirtschaftlichen Situation schwer zu kämpfen habe, so Bauer. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich in den nächsten beiden Quartalen ein positiver Entwicklungstrend aufzeichne, sei eher gering, erklärte Bauer. Herausforderung für Infineon sei insbesondere eine langfristige Refinanzierung. Eine Situation wie die von Qimonda selbst, wäre allerdings nicht zu befürchten, so der Konzernchef. Trotz der eigenen Probleme sei eine Unterstützung Qimondas insofern gerechtfertigt, als dass eine Insolvenz des Tochterunternehmens auch mit weiteren Belastungen für Infineon verbunden wäre. Die eigentliche Ursache für die Misere in der Chip-Branche kann allerdings mit einer einmaligen Rettungsaktion nicht bekämpft werden… (jas/rem)

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