IBM: 34 Milliarden-Dollar-Übernahme des Cloud- und Linux-Softwareanbieters Red Hat - die Rettung für Big Blue?

IBM sucht händeringend nach neuen Wachstumsmöglichkeiten, das Unternehmen hat wichtige Trends in der IT-Branche verschlafen und seit längerer Zeit einen stetigen Umsatzrückgang zu verzeichnen.

Anfang des Jahres gab der US-amerikanische IT-Konzern mit langer Tradition bekannt, rund 30 Prozent der gesamten Belegschaft entlassen zu wollen - ein Paukenschlag.

Nun will IBM die Softwaresparte stärken und das US-Softwareunternehmen Red Hat Inc. übernehmen. Es ist die bislang größte Technologie-Akquisition in diesem Jahr. Red entwickelt Open Source Cloud Software.

IBM zahlt für die Übernahme 190 US-Dollar je Aktie bzw. insgesamt 34 Mrd. US-Dollar. Der Umsatz von Red Hat Inc. lag im letzten Jahr bei 2,92 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 2,41 Mrd. US-Dollar).

Red Hat erwirtschaftete im Jahr 2017 ein operatives Ergebnis von 474,44 Mio. US-Dollar (Vorjahr: knapp 334,05 Mio. US-Dollar). Der operative Cash-Flow lag bei knapp 923,14 Mio. US-Dollar (Vorjahr: knapp 783,72 Mio. US-Dollar).

Mit Hilfe der Übernahme von Red Hat sollen Schlüsseltechnologien wie Linux, Container, Kubernetes, Multi-Cloud Management sowie Cloud Management und Automation vorangetrieben werden.

IBM und der Linux-Software-Spezialist Red Hat arbeiten bereits seit rund 20 Jahren zusammen, um eine Enterprise-Grade Linux-Plattform zu entwickeln und Kubernetes sowie Hybrid Cloud Lösungen Unternehmen anzubieten.

Im Mai 2018 hatten beide Unternehmen zudem eine neue Kooperation im Bereich Hybrid Cloud bekannt gegeben. Red Hat soll in Zukunft als unabhängige Unit innerhalb von IBM's Hybrid Cloud Team agieren und weiterhin von Jim Whitehurst und seinem Team geleitet werden.