Hohes Potenzial, große Herausforderungen: Erste bundesweite Studie zur Games-Branche vorgestellt

Online-Spiele Markt Deutschland

Montag, 4. Dezember 2017 um 10:45

Mit einem Unternehmensumsatz von insgesamt 2,876 Milliarden Euro gehört die Games-Branche mit ihren über 650 Unternehmen zu den umsatzstarken Medien- und Kulturbranchen Deutschlands. Allerdings werden nur 14,2 Prozent des Gesamtumsatzes auch mit in Deutschland entwickelten Produkten und Dienstleistungen erzielt.

Die Games-Branche ist mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen erwirtschaften bis zu 5 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Von den rund 14.000 Beschäftigten der Games-Branche befinden sich 77 Prozent in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen, 76 Prozent sind fest angestellt. Im Vergleich zu anderen Bereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft ist dies ein überdurchschnittlich hoher Wert.

Vergleicht man die deutsche Games-Industrie mit anderen Teilen der Kultur- und Kreativwirtschaft, weist sie außerdem eine sehr hohe Exportquote auf: Beinahe die Hälfte ihres Umsatzes (46 Prozent) erwirtschaftet sie außerhalb Deutschlands. Zum Vergleich: Die Exportquote der Musikwirtschaft beträgt 9 Prozent, die der Film- und Fernsehwirtschaft liegt bei lediglich 4 Prozent. Digitale Spiele eigenen sich daher hervorragend, kulturelle Werte in alle Welt zu exportieren.

Games-Förderung in Deutschland

Computer- und Videospiele sind eine der innovativsten kulturellen Ausdrucksformen und Wirtschaftsgut. Ihre Technologien und Mechanismen finden heute weit über den Kultur- und Unterhaltungssektor hinaus Anwendung: Von der Automobilindustrie bis zum Gesundheitswesen und der Bildung profitieren zahllose Branchen von den Erfindungen der Spiele-Industrie. Standorte wie Kanada, Großbritannien oder Frankreich haben die Bedeutung digitaler Spiele bereits früh erkannt und umfangreiche, nachhaltige Games-Fördersysteme aufgebaut.

Der durchschnittliche Förderanteil in Großbritannien beträgt rund 17 Prozent, in Kanada (Ontario) sind es rund 32 Prozent. In Deutschland beträgt der Anteil öffentlicher Förderung an der Finanzierung von Games-Entwicklern lediglich 2,6 Prozent. Spieleentwicklungen werden in erster Linie über Eigenfinanzierungen realisiert. Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen ist damit deutlich erschwert.

Methodische Hinweise

Einige Daten des Abschlussberichts weichen von denen des Executive Summarys im August ab. Einerseits wurden Angaben wie die zu den unterschiedlichen Förderquoten zur besseren Vergleichbarkeit überarbeitet, andererseits wurden nach Validitäts- und Konsistenzanalysen einige Hochrechnungsfaktoren leicht überarbeitet. Die Unterschiede zu anderen Erhebungen liegen ebenfalls in der Methodik begründet.

Über die Studie

Die Erhebungen zur Studie „Die Computer- und Videospielindustrie in Deutschland. Daten – Fakten – Analysen“ wurden zwischen Januar und Mai 2017 von der Hamburg Media School unter der Projektleitung von Prof. Dr. Oliver Castendyk und unter Mitwirkung von Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow von der Universität Paderborn durchgeführt.

Gefördert und finanziert wird das Studienprojekt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes, der Senatskanzlei Berlin und dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie den Verbänden der deutschen Games-Branche BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware und GAME Bundesverband der deutschen Games-Branche.

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