Hintergrund: Manz Automation setzt auf die Solarbranche

Mittwoch, 22. Dezember 2010 um 12:26

Manz Automation erklärte, die wesentlichen Treiber für die gestiegenen Erlöse seien insbesondere neue Produkte für die Herstellung kristalliner Solarzellen gewesen. Der Anstieg beim Umsatz fiel jedoch höher aus als beim Ergebnis. Dies sei auf den erhöhten Margendruck zurückzuführen. Zudem hätten niedrige Skaleneffekte und Investitionen für Neuentwicklungen das Ergebnis beeinflusst.

Manz Automation erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr 2010. Der Umsatz werde zwischen 170 Mio. und 175 Mio. Euro liegen. Die bisherige Prognose lag bei einem Umsatz in Höhe von 140 Mio. Euro. Da das Schlussquartal erfahrungsgemäß stark sei, werde zudem ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Genaue Zahlen wurden diesbezüglich aber nicht genannt.

Markt und Wettbewerb

Der Anlagenbauer Manz Automation sieht sich im schnell wachsenden Ausrüstermarkt für die LCD- und Photovoltaik-Industrie zahlreichen Wettbewerbern gegenüber. In Deutschland bietet etwa die Roth & Rau AG entsprechende Anlagen zur Herstellung von Photovoltaik- und Halbleiterprodukten an. Angeboten werden unter anderem auch schlüsselfertige Anlagen, für die vollautomatische und kostengünstige Solarzellenfertigung. Zuletzt vereinbarte Manz eine Kooperationsvereinbarung mit dem Wettbewerber.

Im Bereich Anlagen zur Fertigung moderner Dünnschichtanlagen tummelt sich unter anderem die centrotherm photovoltaics AG, die ebenfalls schlüsselfertige Produktionslinie für kristalline und Dünnschicht-Solarzellen herstellt. Daneben werden aber auch Reaktoren und Konverter für die Hersteller von Solarsilizium angeboten.

Auch internationale Wettbewerber drängen zunehmend in den Markt. Bestes Beispiel ist der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials Inc., der allerdings zuletzt aus dem Geschäft mit Dünnschicht-Anlagen wieder  ausstieg. Durch Zukäufe hat sich Applied Materials in den vergangenen Jahren im Bereich Anlagen und Equipment zur Herstellung von Solarzellen und Module verstärkt. Weitere Wettbewerber sind unter anderem ABB Ltd. General Electric Co., Siemens AG, Singulus Technologies AG, Oerlikon, die Schmid Gruppe und Meyer Burger.

Ausblick

Bei Manz blickt man zuversichtlich in die Zukunft, nicht zuletzt, da sich in den vergangenen Monaten die Auftragslage weiter verbessert hat. Dazu haben nach Unternehmensangaben insbesondere die neuen Produkte beigetragen. Das führe dazu, dass die bestehenden Kapazitäten bei Manz bereits bis in das erste Halbjahr 2011 ausgelastet seien. Und so hofft man, durch das neue Produktportfolio im Wettbewerb gut gerüstet zu sein.

Dennoch bleibt die Preissituation auf dem Markt angespannt. So spürt man auch bei Manz die Auswirkungen des erhöhten Margendrucks der Solar-Hersteller infolge der sinkenden Modulpreise. Aufgrund des weltweit bestehenden Subventionswettlaufs von Regierungen wurde eine künstliche Nachfrage nach Solarmodulen erzeugt. Diese Nachfrage führt nun zu Kapazitäten, die deutlich höher liegen als die Kapazitäten bei einer reinen Marktnachfrage, die ohne Subventionen entstanden wäre. Diese Überkapazitäten haben zur Folge, dass es zu einem ruinösen Preiswettbewerb zwischen den Herstellern von Solaranlagen und -modulen kommen wird. Aktuell lässt sich diese Tendenz am Markt bereits erahnen. Davon betroffen sind dann auch Zulieferer und Ausrüster wie Manz Automation.

Bewertung

Analysten der Credit Suisse sehen bei Manz Automation vor allem im übernommenen Dünnschicht-Segment positive Signale für Wachstum. Dem stehen allerdings zu erwartende niedrige Gewinnmargen gegenüber. Insgesamt wird die Aktie von Manz mit „Outperform“ eingestuft. An der Börse schloss die Manz-Aktie am gestrigen Dienstag mit 48,81 Euro. Das Papier war noch im Januar rund 70,00 Euro wert, sank im Mai und zuletzt im November jedoch in Regionen knapp unterhalb von 43,00 Euro. Aktuell scheint sich die Aktie im leichten Aufwärtstrend zu befinden.

Beim aktuellen Kurs ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 218,67 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für 2010 bei 46,11. Für 2011 wird es mit 15,48 angegeben, für 2012 liegt es aktuell bei 10,07.

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Meldung gespeichert unter: Manz, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware, Solartechnik

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