Hewlett-Packard nimmt IBM ins Visier

Mittwoch, 14. Mai 2008 um 13:11

Positiv war auch die Geschäftsentwicklung in den beiden Geschäftsbereichen HP Services und HP Software. Die Einheit HP Services (HPS) steigerte seine Einnahmen um elf Prozent auf 4,4 Mrd. Dollar. Das Outsourcing-Geschäft wuchs dabei um 15 Prozent, während das Beratungs- und Integrationsgeschäft um 13 Prozent zulegte. Der operative Gewinn der Einheit summierte sich auf 489 Mio. Dollar, nach 406 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Die Einheit HP Software verbuchte ebenfalls ein zweistelliges Wachstum. So kletterten die Erlöse hier um elf Prozent auf 666 Mio. Dollar, wobei die Einheit einen operativen Gewinn von 51 Mio. Dollar erwirtschaften konnte, nach einem Plus von 18 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Hewlett-Packard gilt als führender Drucker- und PC-Hersteller. Vor allem im PC-Segment konnte HP nach Angaben der Marktforscher aus dem Hause IDC Boden gut machen und die Spitzenposition übernehmen. Auch im Server-Geschäft gilt HP nach wie vor als einer der führenden Anbieter. In diesem Bereich steht das Unternehmen im direkten Wettbewerb mit dem weltgrößten PC-Hersteller und IBM.

IBM sieht sich aber in seinem traditionellen IT-Servicegeschäft gut gerüstet und konnte seine starke Stellung durch die Übernahme des Beratungsgeschäfts von PriceWaterhouseCoopers weiter festigen. Im IT-Servicegeschäft gilt nicht nur IBM als direkter Mitbewerber, sondern inzwischen auch zahlreiche indische Outsourcing-Spezialisten, wie Tata Consultancy, Infosys und Wipro.

Im Druckergeschäft sieht sich das Unternehmen der japanischen Konkurrenz in Form von Canon gegenüber. Auch der US-Druckerspezialist Lexmark steht mit seiner Produktserie in direkter Konkurrenz zu HP. Im Speichersegment konkurriert HP mit den US-Anbietern EMC und Network Appliance (NetApp).

Durch die Expansion im Softwarebereich sieht sich HP zunehmend dem Wettbewerb anderer großer Softwarehäuser ausgesetzt.

Ausblick

HP hat seinen Gewinnausblick für das laufende Fiskaljahr 2008, welches im Oktober endet, angehoben. So geht HP nunmehr von einem Nettogewinn zwischen 3,54 und 3,58 Dollar je Aktie aus. Auf Jahressicht erwartet HP nunmehr Einnahmen zwischen 114,2 und 114,4 Mrd. Dollar. Analysten kalkulieren an dieser Stelle bislang mit Einnahmen von 114 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,52 Dollar je Aktie.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2009 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 120 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,92 Dollar je Aktie gerechnet.

Für das Aprilquartal rechnen Analysten bislang mit Einnahmen von knapp 28 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 84 US-Cent je Aktie.

Bewertung

Die Übernahme von EDS wurde an der Börse zunächst negativ aufgenommen. HP-Anteile gaben zuletzt deutlich auf 44,27 Dollar nach, womit der weltweit größte PC-Hersteller mit rund 109 Mrd. Dollar an der Börse bewertet wird. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Gleichzeitig wird HP mit dem 0,95-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Lehman Brothers äußerten sich Ende April positiv über HP-Aktien und stuften die Papiere mit einer ersten Einschätzung mit „übergewichten“ ein. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 59 Dollar für den Wert. Die Lehman-Analysten glauben weiter an Marktanteilsgewinne sowie an signifikantes Kosteinsparungspotential bei HP. Die Wertpapierexperten erwarten, dass HP die Analystenerwartungen für das Fiskaljahr 2008 übertreffen wird können.

Die Experten des Hauses UBS bekräftigen bereits im Februar nochmals ihre Kaufempfehlung für HP-Papiere und hoben ihr Kursziel für den Wert von 56 auf 58 Dollar. Auch die UBS-Experten gehen davon aus, dass der Druckerhersteller seine Kosten in naher Zukunft weiter senken wird.

Weniger zuversichtlich ist man im Hause Robert W. Baird nach der Bekanntgabe der Übernahme von EDS. Die Übernahme der langsam wachsenden EDS und des mit niedrigen Gewinnmargen behafteten Geschäfts wirft Fragen im Hinblick auf die HP-Strategie auf, meint Baird-Experte Jayson Noland. Die Möglichkeiten für weitere Kostenkürzungen könnten daher limitiert sein, so Noland.

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