Grenke Aktie: Management kann Zweifel am Geschäftsmodell nicht aus der Welt räumen

Franchise: IT-Leasing und -Factoring

Freitag, 18. September 2020 um 16:54
Grenkeleasing Zentrale

BADEN-BADEN (IT-Times) - Der deutsche IT-Leasing und -Factoring-Anbieter Grenke steht wie auch die Aktie nach einem Research-Bericht über Unregelmäßigkeiten im Unternehmen stark unter Feuer.

Viceroy Research, eine Analysehaus, hinter dem der bekannte britischer Shortseller Fraser Perring steckt, der bereits gegen die Wirecard AG wettete, hat im einem 64-seitigen Bericht schwere Anschuldigungen gegen Grenke erhoben.

Grenke weist diese zurück, „sämtliche Anschuldigungen in allen Themenbereichen seien unbegründet“, hieß es heute vom Vorstand. „Wir verwehren uns gegen jeglichen Vergleich mit Wirecard“, sagt die Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky.

Im Mittelpunkt der Vorwürfe steht eine Gesellschaft mit der Bezeichnung CTP Handels- und Beteiligungs GmbH, die sich an Franchisenehmer Unternehmen beteiligt und beim Aufbau hilft. Viceroy vermutete Grenke-Manager hinter CTP.

Die CTP gehört mit der Übernahme der Muttergesellschaft Sacoma AG seit Ende Januar 2020 dem Grenke-Gründer Wolfgang Grenke, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Grenke AG.

Einer der zentralen Vorwürfe von Viceroy ist, dass „ein substanzieller Anteil von den im Halbjahresfinanzbericht 2020 ausgewiesenen 1,078 Mrd. Euro liquiden Mitteln nicht existiere“.

Grenke teilte dazu mit, dass sich davon zum 30. Juni 2020 rund 849 Mio. Euro bzw. knapp 79 Prozent auf Konten der Deutschen Bundesbank befanden. Am 15. September 2020 betrug das Guthaben bei der Bundesbank noch 761 Mio. Euro. Die Differenz von rund 20 Prozent befinde sich „überwiegend auf Konten bei deutschen Großbanken“.

„Die vergleichsweise starke Liquiditätsposition ist sachlich darauf zurückzuführen, dass wir uns - wie viele andere Unternehmen auch - zu Beginn der Corona-Krise bewusst zusätzliche Liquidität gesichert haben. Dies geschah im Wesentlichen durch die Begebung einer Anleihe am 4. April 2020 sowie durch ein attraktives Festgeldangebot an Kunden der Grenke Bank, über die als Vorsichtsmaßnahme eine Zunahme der Einlagen erreicht wurde", erklärte Vorstand Sebastian Hirsch.

Bis zum Jahresende 2020 werden allerdings Anleihen und Commercial Papers in Höhe von 145 Mio. Euro, im Jahr 2021 Anleihen im Volumen von rund 339 Mio. Euro und im Jahr 2022 Anleihen im Volumen von ca. 529 Mio. Euro fällig.

Zudem sollen drei Kunden der Grenke Bank Geldwäsche betrieben haben. Hier sei die BaFin rechtlich tätig geworden. Grenke bestätigte auch, dass das Unternehmen in Einzelfällen in der Vergangenheit Opfer eines systematischen Betrugs durch Händler war.

Meldung gespeichert unter: Small Ticket Leasing, Factoring, KPMG, Geldwäsche, Bilanzmanipulation, Grenke, IT-Services

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