Garmin hofft auf neue Chance im Smartphone-Markt

Donnerstag, 25. Februar 2010 um 13:13

Daneben konnte Garmin im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 232 Mio. Dollar generieren, was dem Unternehmen ermöglicht, für das Jahr 2009 eine Jahresdividende in Höhe von 0,75 Dollar je Aktie auszuschütten. Die Barreserven summierten sich zum Jahresende auf 1,9 Mrd. Dollar. Zudem gab das Unternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 300 Mio. Dollar bekannt.

Für das somit abgeschlossene Geschäftsjahr 2009 meldet Garmin einen Umsatzrückgang um 16 Prozent auf 2,95 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn pro Aktie legte leicht auf 3,50 Dollar je Anteil zu, nach 3,48 Dollar je Aktie in 2008. Insgesamt generierte Garmin im vergangenen Jahr einen positiven freien Cashflow von mehr als eine Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Garmin gilt im Markt für GPS-basierte Navigationssysteme für Flugzeuge, Boote, Automobile, Handheld-Geräte als einer der marktführenden Anbieter. Vor allem in den USA genießt Garmin eine dominante Marktposition und kommt in Nordamerika auf einen Marktanteil von etwa 50 Prozent. Die Marktforscher aus dem Hause Berg Insigh rechnen damit, dass der Navi-Absatz im Jahr 2012 ein Volumen von 56 Mio. Einheiten erreichen wird.

Zu den wichtigsten Wettbewerbern des Unternehmens zählen der Sonar-Spezialist Lowrance Electronics, Orbital Sciences, sowie die französische Thale Navigation (Magellan) und insbesondere die niederländische TomTom und die taiwansche Mitac (Mio).

Lowrance Electronics hat sich insbesondere auf die Entwicklung von Sonar-Geräten für Sportfischer konzentriert. Daneben entwickelt Lowrance aber auch GPS-basierte Navigationssysteme für die Bootsindustrie. Orbital Sciences setzt auf Satelliten-basierte Kommunikations- und Navigationssysteme und will damit nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Logistikunternehmen mit verschiedenen Lösungen versorgen. Die in Paris ansässige Thales Navigation (Magellan GPS) entwickelt nicht nur Navigationssysteme für den militärischen Bereich, sondern auch für die Luftfahrtindustrie. Zuletzt sicherte sich die taiwansche Mitac die Markenrechte an Magellan.

Der nach Marktanteilen stärkste Wettbewerber kommt aus Holland. TomTom bietet ebenfalls GPS-basierte Navigationsgeräte an, die im direkten Wettbewerb zu den von Garmin angebotenen Produkten stehen. TomTom gilt vor allem in Europa als Marktführer, während die Niederländer in den USA die Nummer zwei sind.

Zunehmend steht Garmin immer mehr im Wettbewerb mit Smartphone-Herstellern wie Nokia und Google. Insbesondere Nokia hat sich nach der Übernahme von Navteq mit einem kostenlosen Kartenangebot im Markt vorgewagt. Auch Google bietet inzwischen entsprechende Kartenservices kostenlos an.

Ausblick

Für das laufende Gesamtjahr 2010 stellt Garmin einen Umsatz zwischen 2,9 und 3,1 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,75 bis 3,15 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten hatten an dieser Stelle nur mit einem Einnahmen von 2,85 Mrd. Dollar sowie mit einem Profit von 2,69 Dollar je Aktie gerechnet.

Dabei rechnet das Unternehmen mit Bruttomargen von 46 bis 48 Prozent vom Umsatz, nach 49 Prozent in 2009. Die operative Gewinnmarge soll sich zwischen 23 und 24 Prozent bewegen, nachdem Garmin in 2009 noch Nettomargen von 27 Prozent verzeichnet hatte. Die niedrigeren Gewinnmargen stünden im Zusammenhang mit dem anhaltenden Preisverfall bei GPS-Geräten - Garmin geht in 2010 von einem weiteren Preisrückgang von zehn Prozent sowie höheren Forschungs- und Entwicklungskosten aus.

Bewertung

Garmin-Aktien präsentieren sich nach den jüngsten Zahlen deutlich schwächer und geben um rund 5,8 Prozent auf 32,5 US-Dollar nach, womit sich damit ein Börsenwert von rund 6,5 Mrd. US-Dollar für Amerikas führenden Hersteller von Navigationssystemen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Gleichzeitig wird Garmin mit dem 2,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Deutsche Bank Analyst Jonathan Goldberg glaubt, dass das Geschäft mit portablen Navigationsgeräten (PND) weiter schrumpfen wird, allerdings nicht so schnell wie bislang angenommen. Das PND-Geschäft werde sich vielmehr zum Nischenmarkt mit hohen Gewinnmargen, aber einem langsameren Wachstum entwickeln. Garmin selbst geht in 2010 von einem Margenrückgang von zwei bis drei Prozentpunkten im Automotive- bzw. Mobile-Bereich aus. Goldberg bewertete bislang Garmin-Aktien mit „halten“, wobei der Analyst ein Kursziel von 40 US-Dollar für den Wert sieht.

Oppenheimer & Co Analyst Yair Reiner rechnet damit, dass Garmin künftig mehr Forschungs- und Entwicklungsgelder in andere Geschäftsfelder wie in sein Smartphone-Projekt nuvifone investieren wird. Die starken Zahlen im vierten Quartal würden die Hoffnung nähren, dass das PND-Geschäft noch eine längere Lebenszeit vor sich hat, meint der Oppenheimer-Experte.

Bei Morgan Joseph & Co vertritt man dagegen eine andere Meinung. Die Analysten bewerten die Zukunftsaussichten von Garmin eher negativ und erwarten weitere Kursrückgänge. Daher empfehlen die Analysten Anlegern die Papiere zu „verkaufen“, wobei die Wertpapierexperten einen Kursrückgang auf bis zu 20 US-Dollar für möglich erachten.

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