Funcom fordert Blizzard heraus

Mittwoch, 21. Mai 2008 um 13:06
Funcom

(IT-Times) In den vergangenen Jahren hat sich Blizzard mit seinem Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ als Marktführer im Genre MMORPG etabliert und zugleich die Spielebranche revolutioniert. Viele Spielefirmen waren in den vergangenen Jahren angetreten, um den bisherigen Platzhirschen Paroli zu bieten und mit einem Abo-basierten Geschäftsmodell zu punkten. Doch kein Unternehmen war bislang in der Lage, in die Fußstapfen von Blizzard und „World of Warcraft“ treten und den Erfolg zu wiederholen. Vielmehr überstieg die Zahl der WoW-Spieler zuletzt die Marke von zehn Mio. Nutzern weltweit - die Konkurrenz musste sich mit den Resten am Online-Spielekuchen begnügen.

Age of Conan schlägt neues Zeitalter auf


Das norwegische Entwicklerstudio Funcom N.V. (WKN: A0H0E1) ist nunmehr drauf und dran, den bisherigen Rekord von „World of Warcraft“ zu brechen - zumindest was die Vorbestellungen angeht. Obwohl, oder vielleicht auch gerade deswegen, weil das MMORPG „Age of Conan“ erst ab 18. Jahre ist, zog das Spiel im Vorfeld des Marktdebüts bereits enormes Interesse auf sich. Seit Januar suchten laut Google Analytics mehr als sechs Mio. Besucher die Age of Conan-Seite auf. Allein in der letzten Woche besuchten 1,1 Mio. Besucher die Webseite www.ageofconan.com, um sich über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren.

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Pünktlich zum Marktstart in Nordamerika (20. Mai) und in Europa (23. Mai) lieferte Funcom 700.000 Age of Conan-Kopien an die Händler aus. Ob diese Menge ausreichen wird, bleibt abzuwarten, schließlich war die auf 110.000 Einheiten limitierte Collector`s Edition bereits vor dem Marktdebüt vergriffen. Im Bezug auf die beeindruckenden Vorbestellungen - die nicht alle erfüllt werden konnten - orderte Funcom zusätzliche Server-Kapazitäten. Die Server-Farmen sind nunmehr für 600.000 bis 700.000 Abonnenten ausgerichtet.

Dabei scheint es Käufer nicht zu stören, dass die versprochene DirectX 10 Version vorerst nicht zeitgleich auf den Markt kommen wird. Vielmehr will Funcom eine DirectX 10 Version des Spiels im Rahmen der Leipziger Games Convention im August präsentieren. Diese Version soll zudem mit mehr Features aufwarten können, als zunächst geplant, versprechen die Norweger.

Während „World of Warcraft“ vornehmlich PC-Nutzer anspricht, soll „Age of Conan“ auch auf der Konsole laufen und die Massen begeistern. Im nächsten Jahr soll es eine Age of Conan-Version für die Xbox 360 geben, heißt es. Wenn das Spiel auch nur annähernd an den Erfolg von „Halo 3“ anknüpfen kann, dürften sich nicht nur die Spieler, sondern auch die Funcom-Aktionäre freuen...

Kurzportrait

Das in Oslo/Norwegen ansässige Entwicklerstudio Funcom hat sich vornehmlich auf die Entwicklung von sogenannten Massively Multiplayer Online-Role-Playing Games (MMORPGs) und Action Adventure Spielen verschrieben.

Seit 1993 entwickelt das von Erik Gloersen, Ian Neil, Andre Backen, Gaute Godager und Olav Mørkrid gegründete Unternehmen Spiele und Unterhaltungssoftware, wobei während dieses Zeitraums bislang 23 Spiele erfolgreich veröffentlicht wurden. In Sachen Vertrieb arbeitet das Unternehmen unter anderem mit SCi Eidos zusammen. Daneben vermarktet Funcom seine Produkte aber auch über seine eigene Online-Seite, sowie über Einzelhändler weltweit.

Zu den populärsten Produkten zählen unter anderem die Online-Spiele „The Longest Journey“, „Dreamfall“ sowie „Anarchy Online“. Mit „Anarchy Online - Lost Eden“ arbeitet Funcom an dem dritten Teil der erfolgreichen Anarchy-Reihe. Mit „The Secret World“ arbeitet Funcom an einen neuen Online-Titel, der die Produktpipeline in den nächsten Jahren ergänzen soll.

Der bislang größte Erfolg dürfte in der Firmengeschichte dürfte dem Unternehmen aber mit „Age of Conan: Hyberion Adventures“ gelungen sein. Für dieses Online-Spiel meldeten sich weltweit bereits über eine Mio. Spieler an, um an der Beta-Testphase teilzunehmen. Der Titel wurde im Vorfeld des Marktdebüts Ende Mai bereits mit zahlreichen Vorschusslorbeeren und diversen Auszeichnungen überschüttet. Neben einer PC-Version, soll es auch eine Xbox 360-Version des Titels geben. Funcom beschäftigt inzwischen zahlreiche Entwickler nicht nur in Norwegen, sondern unterhält auch Büros in der Schweiz, in den USA und in China. Funcom ist der erste norwegische Spielentwickler, der den Sprung an die Oslo Stock Exchange (Dezember 2005) schaffte. Im März 2007 verabschiedete sich Funcom vom traditionellen Offline-Vertrieb und stellte sein Geschäftsmodell auf den digital Vertrieb um. Die Funcom-Tochter Plutolife soll das Mobilfunkgeschäft in den USA forcieren.

Zahlen

Für das vergangene Jahr 2007 wies Funcom einen operativen Umsatz von 6,9 Mio. US-Dollar aus. Dabei entstand zunächst noch ein negatives EBIT in Höhe von 7,46 Mio. Dollar. Nach Steuern verdiente Funcom im Jahr 2007 allerdings 2,16 Mio. Dollar, womit sich damit ein Nettogewinn von vier US-Cent je Aktie ergibt.

Meldung gespeichert unter: Funcom, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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