Frogster spielt mit dem Feuer

Dienstag, 28. August 2007 um 11:48

Für das vergangene Geschäftsjahr 2006 meldete Frogster einen Umsatz von 7,94 Mio. Euro, wobei der Spiele-Publisher einen Jahresverlust von 1,41 Mio. Euro ausweisen musste. Der Verlust je Aktie summierte sich damit auf 1,28 Euro je Anteil, nachdem Frogster im Jahr zuvor noch ein Plus von 0,30 Euro je Aktie erwirtschaften konnte. Die Eigenkapitalquote summierte sich zum 31.12.2006 auf 65,9 Prozent.

Durch die Ende Juli abgeschlossene Kapitalerhöhung sind dem Unternehmen neue Mittel in Höhe von 2,5 Mio. Euro zugeflossen. Damit erhöhte sich die Zahl der ausstehenden Aktien auf 1,1 Mio. Anteilsscheine.

Markt und Wettbewerb

Im Segment der Budget-Games (bis zehn Euro) sieht sich Frogster als einer der führenden Anbieter in Deutschland. Der Markt für Multiplayer Online-Rollenspiele wurde in der Vergangenheit allerdings sehr stark von südkoreanischen Unternehmen wie NCsoft und Gravity geprägt. Als das weltweit größte Online-Rollenspiel gilt jedoch das von der Vivendi-Tochter Blizzard entwickelte Online-Spiel „World of Warcraft“, welches weltweit inzwischen mehr als acht Mio. Spieler verzeichnet.

Frogster sieht sich in diesem Umfeld einer verstärkten Konkurrenz als Publisher und Vermarkter nicht nur südkoreanischen Firmen ausgesetzt. Auch amerikanische Studios wie EA Mythic und nicht zuletzt Turbine Entertainment drängen in den Markt. Auch die englische Codemasters hat sich zuletzt ein Standbein in diesem Bereich aufgebaut.

China gilt derzeit als der wachstumsstärkste MMORPG-Markt. Doch auch hier sieht sich Frogster als Publisher und Vermarkter einer starken Konkurrenz gegenüber. Lokale Anbieter wie Shanda Interactive, Netease.com, The9, NetDragon, Optisp und Perfect World kontrollieren zunehmend den chinesischen Markt für Online-Rollenspiele.

Ausblick

Bislang beobachten nur wenige Analysten das Unternehmen. Insgesamt wird mit weiter steigenden Umsätzen in 2007 gerechnet, wobei am Jahresende ein Nettogewinn von 0,87 Euro je Aktie zu Buche stehen soll.

Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Umsätze in Folge der Kommerzialisierung von „The Chronicle of Spellborn“ deutlich anziehen, wobei Analysten dann mit einem Nettogewinn von 1,13 Dollar je Aktie kalkulieren.

Bewertung

Zuletzt wurden Frogster-Anteile weiter fester bei 13,60 Euro in Frankfurt gehandelt, womit das Unternehmen mit rund 20,5 Mio. Euro an der Börse bewertet wird. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwölf.

Der Vorstoß in Asien durch die Präsenz in Südkorea gilt zwar als viel versprechend, allerdings könnte dieser zu spät kommen. Der Online-Spielemarkt in Südkorea gilt nach den jüngsten Flops bereits als stark fragmentiert und nahezu gesättigt. In China wächst zwar der Online-Spielemarkt weiter kräftig, hier haben aber bereits lokale Anbieter den Markt unter sich aufgeteilt. Für ausländische Anbieter dürfte es daher zunehmend schwieriger werden im lukrativen chinesischen Markt Fuß zu fassen.

Wertpapierexperte Fred Iffland aus dem Hause Close Brothers Seydler äußerte sich jüngst zurückhaltend über den Wert. Iffland sieht zunächst charttechnisch eine Bodenbildung für Frogster-Anteile, wobei der Analyst den Wert eher als spekulative Anlage sieht.

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