Frogster auf dem Abstellgleis

Freitag, 11. April 2008 um 12:57

Für das vergangene Geschäftsjahr 2006 meldete Frogster einen Umsatz von 7,94 Mio. Euro, wobei der Spiele-Publisher einen Jahresverlust von 1,41 Mio. Euro ausweisen musste. Der Verlust je Aktie summierte sich damit auf 1,28 Euro je Anteil, nachdem Frogster im Jahr zuvor noch ein Plus von 0,30 Euro je Aktie erwirtschaften konnte. Durch die Ende Juli abgeschlossene Kapitalerhöhung sind dem Unternehmen neue Mittel in Höhe von 2,5 Mio. Euro zugeflossen.

Wie erwartet hat Frogster das erste Halbjahr 2007 mit einem Verlust abgeschlossen. Die Umsätze summierten sich im ersten Halbjahr 2007 auf 0,5 Mio. Euro, wobei ein Verlust nach IFRS von 790.000 Euro anfiel.

Markt und Wettbewerb

Im Segment der Budget-Games (bis zehn Euro) sieht sich Frogster als einer der führenden Anbieter in Deutschland. Der Markt für Multiplayer Online-Rollenspiele wurde in der Vergangenheit allerdings sehr stark von südkoreanischen Unternehmen wie NCsoft geprägt. Als das weltweit größte Online-Rollenspiel gilt jedoch das von der Vivendi-Tochter Blizzard entwickelte Online-Spiel „World of Warcraft“, welches weltweit inzwischen mehr als zehn Mio. Spieler weltweit verzeichnet.

Frogster sieht sich in diesem Umfeld einer verstärkten Konkurrenz als Publisher und Vermarkter nicht nur südkoreanischen Firmen ausgesetzt. Auch amerikanische Studios wie EA Mythic und nicht zuletzt Turbine Entertainment drängen in den Markt. Auch die englische Codemasters hat sich zuletzt ein Standbein in diesem Bereich aufgebaut.

China gilt derzeit als der wachstumsstärkste MMORPG-Markt. Doch auch hier sieht sich Frogster als Publisher und Vermarkter einer starken Konkurrenz gegenüber. Lokale Anbieter wie Shanda Interactive, Netease.com, Giant Interactive, The9, NetDragon und Perfect World kontrollieren zunehmend den chinesischen Markt für Online-Rollenspiele.

Ausblick

Bislang beobachten nur wenige Analysten das Unternehmen. Ein positives Ergebnis dürfte im laufenden Jahr 2007 nicht mehr möglich sein, nachdem Frogster bislang nur in Japan einen Lizenznehmer für sein Online-Rollenspiel „The Chronicle of Spellborn“ gewinnen konnte.

Auch der Ausblick auf das laufende Jahr 2008 scheint mehr als ungewiss, nachdem Frogster seinen Flagschifftitel „TCoS“ erneut verschoben hat.

Bewertung

Zuletzt wurden Frogster-Aktien nahe dem Jahrestief bei 4,40 Euro in Frankfurt gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 6,6 Mio. Euro für den Berliner Online-Spielespezialisten ergibt. Ob und wann das Unternehmen in die Gewinnzone vorstoßen wird, ist bislang ungewiss.

Die Börsenbrief-Experten des Hauses TradeCentre meldeten sich Ende 2007 zu Wort und legen Frogster-Anteile nur risikobereiten Anlegern ans Herz. Die Börsenbriefexperten begründen ihren Optimismus unter anderem mit der Spielemesse Gstar, bei der Frogster Studios das MMORPG „TCoS“ präsentiert habe. Zudem konnte Frogster einen Lizenznehmer (Excite Japan) in Japan gewinnen, wobei die TradeCentre-Experten darauf verweisen, dass es dem Marktführer Blizzard bislang nicht gelungen ist, einen Lizenzpartner für „World of Warcraft“ in Japan zu finden. Der Kontrakt sei zudem einer der größten Abschlüsse eines Einzeltitels in Japan und mache Hoffnungen auf ein ähnliches Geschäft in China. Die Tradecentre-Experten halten im Reich der Mitte sogar eine drei Mal höhere Lizenzsumme für möglich.

Frogster-Chef Gerlinger schätzt das Potential von „TCoS“ in Asien allein auf 600.000 Spieler, so die Börsenbriefexperten. Allein in Korea kalkuliert Gerlinger mit rund 100.000 Abonnenten für das Online-Spiel. Wichtig sei daher der Erfolg in Asien, da sich hier der Großteil der Spieler tummelt. Den Zerschlagenswert der Gesellschaft schätzen die Börsenbriefexperten auf zehn Euro.

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