Fraunhofer ISI-Studie: Deutsche Schlüsselbranche systematisch unterschätzt

Mittwoch, 3. März 2010 um 09:59

Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG: "Deutschland hat im Wachstumsmarkt IT international nur Chancen bei Telekommunikation und Software. Angesichts der Bedeutung von Software für Innovationen in allen Industriebranchen und der öffentlichen Verwaltung braucht Deutschland eine eigenständige und wettbewerbsfähige Software-Industrie. 100 Softwarefirmen mit mindestens 100 Mio. Euro Umsatz muss unser Ziel sein. Hier hilft, wenn die Politik die Softwareindustrie strategisch in der Wirtschafts- und Innovationspolitik verankert. Durch die Einrichtung eines speziellen „Software-Fonds“ innerhalb des geplanten High-Tech-Fonds II oder durch den verstärkten Einsatz innovativer Softwareprodukte im öffentlichen Bereich werden wesentliche Zeichen gesetzt.“

Handlungsempfehlungen für die Standort- und Industriepolitik

Software wird mittlerweile zwar als Schlüssel- und Querschnittstechnologie in geförderten Aktivitäten berücksichtigt, aber die Branche selbst ist kaum oder gar nicht Ziel von Maßnahmen. Eine nachhaltige und abgestimmte Strategie aller Interessensgruppen aus der Politik, der Branche und Unternehmen kann die Weichen stellen, um der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Branche gerecht zu werden. Dazu zählen vor allem:

Bestehende IT-Cluster auf nationaler und europäischer Ebene nachhaltig unterstützen

Durch die gezielte Förderung von Unternehmenskooperationen und übergreifende Leuchtturmprojekte können existierende Standorte sowie Cluster der Software- und IT-Dienstleistungsbranche gestärkt und ausgebaut werden.

Gezielte Einbeziehung in Zukunftsprojekte wie Energie, Mobilität, Gesundheit und Verwaltung

Da Software als Kernbestandteil intelligenter Netze wesentlich für den Erfolg großer Zukunftsprojekte wie Elektromobilität, Energieeffizienz sowie der Modernisierung des Gesundheitswesen oder der Verwaltung ist, sollte die Branche explizit in die entsprechende Großprojekte mit einbezogen werden.

Die Rahmenbedingungen auf Wachstum ausrichten

Um das aufgezeigte Wachstumspotenzial der Software- und IT-Dienstleistungsbranche umfassend auszuschöpfen, sollte der Staat als Auftraggeber sein Nachfragepotenzial ausnutzen. Das Schaffen von Anreizen für Venture Capital-Investitionen in deutsche Unternehmensgründungen, gewährleistet eine anhaltende Gründungsdynamik und schafft Wachstumsmöglichkeiten. Ein Ausbau der F&E-Förderung durch steuerliche Anreize stärkt die Innovationsdynamik und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

„Um vor den Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs weiterhin bestehen zu können, benötigt Deutschland eine breite Förderung von Forschung und Entwicklung“, kommentiert Michael Kleinemeier, Geschäftsführer von SAP Deutschland. „Damit lassen sich Wettbewerbsnachteile für deutsche Unternehmen abbauen und weitere Impulse für Innovationen und Unternehmensgründungen setzen.“

Informationen zur Studiehttp://isi.fraunhofer.de/isi-de/t/projekte/tl-softwareindustrie-in-deutschland.php

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