Frankreich-Tochter stellt Solon vor neue Probleme

Donnerstag, 9. April 2009 um 13:39

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) legte im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um glatte 73 Prozent zu und kletterte damit von 43,3 Mio. Euro auf 74,9 Mio. Euro. Als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nannte Solon 60 Mio. Euro, was einer Steigerung von 70 Prozent gegenüber den 35,2 Mio. Euro des Vorjahres entspricht. Das Konzernergebnis nach Minderheiten erhöhte sich um 39 Prozent auf 30,9 Mio. Euro. Im Vorjahr hatten 22,2 Mio. Euro als Konzernergebnis in der Büchern des Unternehmens gestanden. Das Ergebnis pro Aktie verbesserte sich um 14 Prozent von 2,16 Euro auf 2,46 Euro. Weiter ins Minus rutschte der operative Cash-Flow von Solon. Er sackte von minus 60,5 Mio. Euro auf minus 88,9 Mio. Euro. Das Eigenkapital verbesserte sich zum Stichtag 31. Dezember 2008 auf 375,7 Mio. Euro, ein leichter Zuwachs gegenüber den 363,9 Mio. Euro des Vorjahres. Die Eigenkapitalquote sank jedoch von 47,6 Prozent auf 41,6 Prozent. Am Ende des Geschäftsjahres 2008 verfügte Solon über liquide Mittel in Höhe von 4,35 Mio. Euro. Zwölf Monate zuvor belief sich der Barmittel bestand von Solon noch auf 149,89 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Solon steht mit seinem Angebot an Solarmodulen in direkter Konkurrenz zum deutschen Branchenprimus SolarWorld. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg SolarWorld als einer der weltweit größten Hersteller von Solarmodulen auf.

In diesem Geschäftsfeld konkurriert Solon mit einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo, konkurriert Solon hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton. Daneben konkurriert Solon auch mit Dünnschichtspezialisten wie First Solar.

Beim Bau solarer Großkraftwerke sieht sich Solon im direkten Wettbewerb mit der Solar Millennium AG.

Ausblick

Bedingt durch die großen Unsicherheiten im Bezug auf die weitere Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2009 verzichtete Solon bislang auf einen konkreten Ausblick. Im Vorfeld hatte Solon noch einen Umsatz von über einer Mrd. Euro sowie eine EBIT-Marge von mehr als sechs Prozent in Aussicht gestellt.

Analysten rechnen für das laufende Jahr 2009 aktuell im Schnitt nur noch mit einem Umsatzanstieg auf rund 796 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,70 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 988 Mio. Euro anziehen, wobei dann ein Nettogewinn von 1,56 Euro je Aktie erwartet wird.

Bewertung

Solon-Aktien wurden zuletzt im Frankfurter Xetra-Handel freundlich bei 10,22 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 130 Mio. Euro für den deutschen Solarspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15.

Trotz der vermeintlich günstigen Bewertung raten die Analysten der UniCredit Markets & Investment Banking zum Verkauf der Papiere. Die Analysten verweisen unter anderem auf den hohen Schuldenstand, der sich auf 379 Mio. Euro verdreifacht hat. Hintergrund seien verschobene Zahlungen im Bezug auf ein spanisches Projekt. Die Fremdkapitalquote sei mit 101 Prozent vergleichsweise hoch. Der hohe Nettoschuldenstand schränke die Handlungsfähigkeit des Unternehmens ein. Aufgrund des schwachen Ausblicks rechnen die Analysten für 2009 nur noch mit einem Nettogewinn von 0,22 Euro je Aktie, wobei auch die Gewinnschätzungen für 2010 um 30 Prozent auf 1,15 Euro je Anteil gesenkt wurden. Die Analysten rechnen daher weiter mit sinkenden Kursen und sehen ein Kursziel von 7,50 Euro für das Papier.

Ebenfalls pessimistisch äußerten sich zuletzt die Analysten der WestLB, die Solon-Aktien ebenfalls zum Verkauf empfehlen. Die WestLB-Banker rechnen im ersten Quartal mit einem Verlust, was die Liquiditätslage weiter verschlechtern dürfte. Die Analysten raten Anlegern von einem Engagement ab, solange die Gesellschaft nicht über ausreichende Mittel für Finanzierung der Geschäftsaktivitäten verfüge. Auch die WestLB-Analysten rechnen vorerst weiter mit sinkenden Kursen und halten daher an ihrem Kursziel von 7,20 Euro für Solon-Aktien fest.

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Meldung gespeichert unter: Solon, Hintergrundberichte, Solartechnik

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