Foursquare: Mobiles Werbetool 2.0 - Yahoo!, Facebook und Co. interessiert

Freitag, 11. Juni 2010 um 13:05
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MÜNSTER (IT-Times) - Mittlerweile ist man sich sicher: Foursquare ist das nächste große Ding im Internet. Spätestens seitdem bekannt geworden ist, dass Yahoo! Inc. (Nasdaq: YHOO, WKN: 900103), Microsoft und Facebook an dem Start-Up interessiert sind, wächst auch das öffentliche Interesse. Die Unternehmen sollen bereit sein, für den Zukauf zwischen 80 und 120 Mio. US-Dollar auf den Tisch zu legen. Foursquare ist eines der ersten Unternehmen, die daran arbeiten, das Internet lokaler zu machen und virtuelle sowie reale Welt noch weiter miteinander zu verschmelzen.

Die Idee hinter Foursquare ist zunächst einmal denkbar simpel. Nutzer von Foursquare brauchen lediglich ein Smartphone, das auch mobil onlinefähig ist. Und schon können sie unterwegs Standortmeldungen abgeben, nachdem man „eingecheckt“ hat. Damit gibt man seinen aktuellen Aufenthaltsort bekannt und - jetzt wird es spannend - man kann Tipps und Hinweise zu den Orten geben, an denen man schon gewesen ist. Ein viel zitiertes Beispiel ist etwa die Möglichkeit, einen Tipp für einen bestimmten Cocktail in einer Bar zu hinterlegen. Foursquare-Nutzer, die dann zu einem späteren Zeitpunkt in diese Bar gehen, erhalten die Empfehlung für diesen Cocktail.

Foursquare hat zudem eine zusätzliche spielerische Funktion, die zugleich den Ehrgeiz vieler Nutzer antreiben dürfte: Wer sich am häufigsten in einer bestimmten Location - etwa in einer Bar - eingeloggt hat, der wird zum „Major“, also zum Bürgermeister dieser Bar. Und da wird die Sache plötzlich auch für den Barbesitzer interessant. Er kann per Foursquare nämlich jene Kunden identifizieren, die immer wieder mal vorbei kommen und seinen Laden weiter empfehlen.  Diese Kunden können dann gezielt umworben werden - etwa mit Freigetränken, wenn sie sich mindestens drei Mal pro Monat in der Bar einchecken.

Noch generiert Foursquare keinen Umsatz

Wie so viele „Next Big Things“ verdient Foursquare mit seinen gerade einmal acht Beschäftigten aktuell kein Geld. Der Fokus liege noch darauf, Foursquare weiter zu entwickeln, das Team zu vergrößern und weiter zu wachsen. Vor allem letzteres gelingt ganz gut: Die Zahl der Nutzer steigt jeden Monat um rund 60 Prozent, die Nutzung verdoppelt sich aktuell von Monat zu Monat. Umsatz und Gewinn sollen später erzielt werden, etwa mit Tools, die dem Barbesitzer an die Hand gegeben werden, damit er erkennen kann, welche seiner Kunden gerade in der Nähe sind oder aber um zu klären, wer seine wichtigsten Kunden überhaupt sind. Damit wird eine gezielte Kundenanalyse möglich, ebenso wie eine gezielte Kundenansprache: Der Traum eines jeden Werbetreibenden. Spezielle Angebote oder Coupons für regelmäßige Kunden sind dabei nur erste Idee, ebenso wie lokal basierter Content, der von Medienunternehmen bereit gestellt wird: Der Nutzer erhält die Filmkritik zu dem Film aufs Handy, der in dem Kino läuft, an dem er gerade vorbei schlendert. Auch Kooperationen mit Markenartiklern könnten eine Umsatzquelle werden - da erhalten dann alle Kunden eines bestimmten Szene-Restaurants im angesagten Klamotten-Laden um die Ecke bestimmte Angebote, die per Smartphone angezeigt werden. Die Möglichkeiten, die es so auf lokaler Ebene gibt, sind noch längst nicht zu Ende gedacht. Aber allein das, was aktuell an Ideen sprudelt, reicht schon aus, um viele Menschen ganz aufgeregt werden zu lassen, wenn sie über Foursquare nachdenken. Dennis Crowley, charismatischer Mitgründer von Foursquare, wird somit direkt auf einen Thron gehoben, auf dem er sich auch sichtlich wohl fühlt.

Handys mit GPS machen Foursquare erst möglich

Meldung gespeichert unter: Foursquare, Telekommunikation, Special am Freitag, Internet

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