Forderung nach Spieleverboten treibt seltsame Blüten

Freitag, 27. März 2009 um 16:59

Auf den Punkt gebracht wird die mitunter abstruse Diskussion in der Süddeutschen Zeitung. Dort heißt es: "Kennen Sie den Unterschied zwischen ab 18 Jahren freigegebenen und indizierten Spielen? Wissen Sie ob World of Warcraft ein Egoshooter oder ein Online-Rollenspiel ist und ob Counterstrike nur Gewalt enthält oder Gewalt verherrlicht? (...) Wir Videospiel-Fans appellieren an Politiker, reflexhafte Verbotsschreie nach Attentaten einzustellen. In Bierzelten mag das Applaus bringen, aber Sie machen sich bei den Millionen von wahlberechtigten Menschen, die sich besser mit Spielen auskennen als Sie, lächerlich. Sie schüren so - gerade bei jungen Leuten - die Politikverdrossenheit und Sie treiben Menschen, die noch wählen gehen, zu anderen Parteien. (...) Wir Videospiel-Fans appellieren an Eltern, sich mit ihren Kindern und den Medien, die sie begeistern, auseinander zusetzen. Wenn Sie ihren Kindern schon Fernseher, Spielkonsolen oder Computer ins Zimmer stellen, sollten sie auch wissen, was damit gemacht wird."
 

Ein Verbot ist Zensur

Aber das ist offensichtlich leichter gesagt als getan und ein Verbot scheint auf den ersten Blick ja auch deutlich einfacher durchzusetzen zu sein. Im ARD-Morgenmagazin wurde in der vergangenen Woche berichtet, dass laut Infratest dimap 41 Prozent der Deutschen für ein Verbot sogenannter Killerspiele sind - 41 Prozent befürworten damit Zensur in Deutschland. Das Europaparlament schlägt Dinge vor wie einen "roten Knopf", der Gewaltszenen blockieren soll. Bekannt für Zensur sind Länder wie China. Auch dort stehen Spiele wie World of Warcraft auf der Liste jener Spiele, die verboten werden sollen. Auch dort sind es die Politiker, die solche Verbotsbestrebungen voran treiben. Aber die Ansinnen der chinesischen Behörden sind ganz andere als die in Europa: Ihnen geht es schlicht und ergreifend darum, die heimischen Spielentwickler vor zu vielen Wettbewerbern aus Europa und aus den USA zu schützen. Doch auch in China wird im Rahmen dieser Bestrebungen das Argument aufgeführt, Kinder und Jugendliche vor diesen Spielen schützen zu wollen. Auch aus Gründen des Jugendschutzes sollen Spiele wie "Wrath of the Lich King" in China verboten werden, die immerhin vom chinesischen Entwickler und Vermarkter The9 stammen. Das Unternehmen beklagt bereits, pleite gehen zu müssen, wenn es die Lizenz für das Spiel nicht erhält.
 

World of Warcraft ist das beliebteste Spiel

Laut den Marktforschern aus dem Hause Nielsen verbrachten im Jahr 2008 Anwender im Schnitt 671 Minuten im Online-Spiel „World of Warcraft“. Damit war das MMORPG das populärste PC-Spiel des Jahres 2008 in den USA, so die Marktforscher. Den Sprung in die Top-10 schafften im Vorjahr auch „Call of Duty 4: Modern Warfare“, welches ebenfalls aus dem Hause Activision Blizzard kommt. Im Schnitt verbrachten Nutzer im Schnitt 403 Minuten mit dem Game. Auf Platz drei konnte sich Microsoft Game Studios mit „Halo: Combat Evolved“ festsetzen. Weitere Top-Spiele waren „The Sims“ und The Sims 2“, beide aus dem Hause Electronic Arts (EA) sowie „RuneScape“, „Diablo II“, „Team Fortress 2“ und „Counter-Strike“.Im Bereich Mobilfunkspiele stand der Puzzle-Klassiker „Tetris“ ganz oben auf der Rangliste, mit einem Marktanteil von 7,0 Prozent, so Nielsen. Auf Platz zwei unter den Handy-Spielen schaffte es in den USA das Game „Bejeweled“ mit 4,0 Prozent Marktanteil. Weitere Top-10-Spiele waren „Guitar Hero III“, sowie „Wheel of Fortune“ und „Pac-Man“.

Am meisten Zeit mit ihrer Konsole verbrachten im Vorjahr die Inhaber einer PlayStation 2 (PS2) aus dem Hause Sony, gefolgt von der Xbox 360-Inhaber und der Nintendo Wii-Besitzer.

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