Flextronics - Technikbranche wird zum Ballast

Dienstag, 16. Dezember 2008 um 13:16

Im jüngsten Quartal generierte Flextronics einen operativen Cashflow von 756 Mio. Dollar Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 1,7 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von 695 Mio. Dollar gegenüber dem Vorjahr. Die Netto-Verschuldung betrug zum Quartalsende 1,7 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Flextronics International gilt nach Umsatzvolumen gegenüber Wettbewerbern wie Sanmina/SCI und Foxconn als der weltweit größte Auftragshersteller. Der kanadische Wettbewerber Celestica, der unter anderem für Sun Microsystems entsprechende Fertigungsaufträge abwickelt, steht ebenfalls in direktem Wettbewerb zu Flextronics.

Nachdem Flextronics zunehmend auch Produkt-Design-Aufgaben übernimmt, begibt sich das Unternehmen auch immer mehr in direkte Konkurrenz zu Spezialisten wie Compal Electronics und Quanta Computer. Auch der kleinere Auftragshersteller Jabil Circuit hat sich zuletzt durch Übernahmen verstärkt und gilt zunehmend als ernster Wettbewerber zu Flextronics.

Im Bereich Halbleiter konkurriert Flextronics insbesondere mit Unternehmen wie Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) und United Microelectronics Corporation (UMC).

Aufgrund des Kostendrucks sehen sich Technologiehersteller nach wie vor zur Produktionsauslagerungen gezwungen, um Kosten weiter zu senken und um Gewinnmargen zu steigern. In den nächsten Jahren bis zum Jahr 2010 dürften China und Indien eine größere Rolle im Bereich Electronics Manufacturing Services (EMS) spielen. Allein in Indien dürfte sich das Umsatzvolumen dieser Industrie bis zum 2009 auf 2,03 Mrd. US-Dollar gegenüber dem Jahr 2004 nahezu verdreifachen, so die Marktforscher aus dem Hause iSuppli.

Ausblick

Für das laufende Dezemberquartal erwartet Flextronics einen Umsatz in Höhe zwischen 7,5 bis 9,0 Mrd. US-Dollar. Analysten rechnen mit Einnahmen von 8,18 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 21 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im März endet, wird mit einem Jahresumsatz von 32,8 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 94 US-Cent je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 soll der Umsatz allerdings auf 31,8 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 85 US-Cent je Aktie sinken, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Flextronics-Anteile deutlich leichter bei 2,0 US-Dollar gehandelt, womit der weltweit führende Auftragshersteller mit rund 1,6 Mrd. US-Dollar an der Börse bewertet wird. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwei.

Deutsche Bank Analystin Sherri Scribner bekräftigte zwar Mitte November nochmals ihre Kaufempfehlung für Flextronics-Papiere, nahm aber ihr Kursziel für den Wert von neun auf vier US-Dollar zurück. Scribner geht davon aus, dass Flextronics weiter unter den schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft und speziell aus dem Technologiesektor zu leiden haben wird.

Cowen & Co Analyst Louis Miscioscia revidierte zuletzt seine Umsatzprognosen für das laufende Quartal deutlich nach unten. Miscioscia rechnet nur noch mit Erlösen von 7,7 Mrd. Dollar, nachdem der Cowen-Experte zunächst noch Einnahmen von 8,0 bis 9,0 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt hatte. Dabei rechnet der Analyst nur noch mit einem Nettogewinn von 17 US-Cent je Aktie, nachdem Miscioscia zunächst noch ein Plus von 25 US-Cent je Anteil prognostiziert hatte. Der Abschwung dürfte sich in das Jahr 2009 hinein fortsetzen, bevor sich der Flextronics-Aktienkurs wieder erholen werde, schreibt der Analyst an Investoren.

Die Analysten bei RBC Capital Markets nahmen in der Vorwoche ihre Gewinnprognosen für das Fiskaljahr 2009 zurück. Die Analysten revidieren dabei ihr Kursziel von 6,0 auf 3,0 Dollar nach unten. Die RBC-Experten begründen diesen Schritt damit, dass Flextronics seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Quartal nach unten korrigiert habe. Flextronics werde sich wie andere Firmen im Sektor einem starken Gegenwind infolge der rückläufigen Nachfragesituation gegenübersehen. Die RBC-Experten gehen davon aus, dass Flextronics seine Gewinnerwartungen in der nächsten Quartalsberichtssaison weiter nach unten korrigieren wird.

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