First Solar: Angst vor Preisverfall und neuer Konkurrenz

Mittwoch, 10. September 2008 um 12:59

Die Bruttomargen zogen leicht von 53 Prozent im ersten Quartal auf zuletzt 54,2 Prozent vom Umsatz an. Laut First Solar Chef Ahearn will das Unternehmen verstärkt Wachstumsmöglichkeiten in Italien, Frankreich und in Deutschland wahrnehmen. Gleichzeitig hofft der Dünnschichtspezialist auf Großprojekte in Kalifornien, wo Energieversorger bis 2010 rund 20 Prozent des elektrischen Stroms aus erneuerbaren Energieträgern generieren müssen.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Marktbeobachter gehen davon aus, dass insbesondere die Dünnschichttechnologie einen höheren Anteil an den produzierten Solarmodulen stellen wird. Die Dünnschichtsolarproduktion soll sich bis zum Jahr 2010 verachtfachen und ein Volumen von 4,18 Gigawatt erreichen, so eine Studie des Prometheus Institute.

First Solar steht als Solarmodulehersteller zunächst im Wettbewerb mit den weltweit führenden Solarmoduleherstellern Suntech Power aus China und Sharp aus Japan. Während die chinesische Suntech Power im Jahr 2007 die Führung als weltweit größter Hersteller von Solarmodulen übernommen hat, gilt die japanische Sharp als die Nummer zwei im Markt.

Ferner konkurriert First Solar mit weiteren Solarmoduleherstellern wie Kycera Solar oder der deutschen SolarWorld. Auch Solarzellenhersteller wie Q-Cells stehen im indirekten Wettbewerb mit First Solar.

Ausblick

Für das Jahr 2008 stellt First Solar Finanzchef Jens Meyerhoff einen Umsatz zwischen 1,175 und 1,225 Mrd. Dollar in Aussicht. Auf Jahressicht hebt First Solar auch seine Produktionsprognose an, wonach das Unternehmen nunmehr einen Ausstoß von 470 bis 485 Megawatt erwartet. Analysten erwarten für das laufende Gesamtjahr 2008 einen Umsatz von 1,23 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,72 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 2,20 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 6,97 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das laufende Septemberquartal rechnen Analysten mit einem Quartalsumsatz von 342,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,02 Dollar je Aktie.

Bewertung

Zuletzt wurden First Solar-Aktien deutlich schwächer bei rund 200 Dollar gehandelt, womit sich für den US-Dünnschichtsolarspezialisten ein Börsenwert von rund 16 Mrd. Dollar ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 29. Gleichzeitig wird First Solar mit dem 13-fachen des zu erwartenden Umsatzes.

Die Analysten des Hauses Lazard Capital sind weiterhin höchst angetan nach den jüngsten Zahlen und empfehlen First Solar-Aktien weiterhin zum Kauf. Gleichzeitig erhöhten die Investmentbanker ihr Kursziel für den Wert nochmals von 350 auf 400 Dollar. Die Analysten begründen ihren Optimismus mit höheren Bruttomargen und einem Nettogewinn, der signifikant über den Marktschätzungen lag. Die Analysten heben ihre Gewinnschätzungen für das Jahr 2010 an und erwarten nunmehr einen Nettogewinn von 11,50 Dollar je Aktie.

Auch bei der Deutsche Bank Securities überwiegt der Optimismus im Bezug auf die weitere Kursentwicklung der Papiere. Die Deutsch Banker bekräftigen Ende Juli nochmals ihre Kaufempfehlung für First Solar-Aktien und heben das Kursziel von 300 auf 330 Dollar an.

Auch bei Wedbush Morgan sieht man das Papier weiterhin im Aufwind. Die Analysten stufen den Wert von „halten“ auf „kaufen“ nach oben und revidieren auch das Kursziel von 260 auf 350 Dollar nach oben.

Ähnlich zuversichtlich ist man im Hause Canaccord Adams. Auch die Canaccord-Investmentbanker glauben an einen weiteren kräftigen Kursanstieg bei First Solar und heben das Kursziel für den Wert von 325 auf 400 Dollar an. Gleichzeitig bekräftigen die Analysten nochmals ihre Kaufempfehlung für das Papier.

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