Energiepolitik am Scheideweg

Erneuerbare Energien: Solar

Montag, 20. November 2017 um 13:30

Der BSW-Solar legte im Vorfeld der Mitgliederversammlung ein 10-Punkte-Papier mit zentralen Empfehlungen an die Bundespolitik vor und diskutierte diese im Rahmen eines POLITIK-FORUMS unter anderem mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP, Dr. Hermann Otto Solms von der FDP und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Oliver Krischer von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, die beide den Verhandlungsteams zur Bildung einer Jamaika-Koalition angehören. Die Empfehlungen waren aus einer Branchenbefragung unter mehr als 300 Unternehmen der Solar- und Speicherbranche hervorgegangen.

HINTERGRUND

Photovoltaik

Die derzeitige Deckelung des jährlichen Photovoltaik-Zubaus auf lediglich 2,5 Gigawatt (GW) stammt aus einer Zeit, als Solarstrom noch teuer war. Nach einem starken Preisrutsch in den vergangenen Jahren hat zum Beispiel der im Kraftwerksmaßstab erzeugte Solarstrom die Erzeugungskosten von Strom aus neu errichteten fossil befeuerten Kraftwerken unterschritten. Mit dem bisherigen Ausbaukorridor ist nach Berechnung des Verbandes mittel- bis langfristig lediglich eine Photovoltaik-Kapazität in Höhe von rund 60 GW erreichbar.

Wissenschaftliche Studien, etwa von den renommierten Fraunhofer Instituten ISE und IWES, halten hingegen mittelfristig eine Photovoltaik-Kraftwerks-leistung von rund 300 GW für notwendig. Auch Störfaktoren wie schädliche Umlagen und starke Beschränkungen bei der Standortwahl verhindern nach BSW-Angaben die klimapolitisch notwendige Zubaudynamik bei der Photovoltaik.

Solarthermie

Die Leistungsfähigkeit der Solarthermie für eine klimaneutrale und kostengünstige Wärmeversorgung ist stärker zu aktivieren. Die bisherige Förderpolitik konnte die Solarthermie nicht auf das erforderliche Wachstum bringen, weil konventionelle Erzeugungsformen nicht für schädliche Klima- und Gesundheitsfolgen gerade stehen müssen und zum Teil sogar direkt staatlich subventioniert werden.

Der BSW empfiehlt einen wirksamen CO2-Preis als politisches Instrument für faire Wettbewerbsbedingungen mit Öl und Gas, Steuererleichterungen und effiziente Klimaschutzregeln im Ordnungsrecht sowie einen fairen Zugang zu Wärmenetzen.

Batteriespeicher

Solarstromspeicher machen günstigen Solarstrom jederzeit verfügbar und reduzieren den Netzausbaubedarf. Die Preise für Speichersysteme sind in den vergangenen Jahren erheblich gesunken. Bislang kennt das Energierecht Speicher nicht als eigenständigen Baustein des Energiesystems, weshalb  es neben vielen Unklarheiten vor allem Doppelbelastungen bei Abgaben gibt.

Der BSW fordert daher Speicher als vierte Säule des Energiesystems auch regulatorisch anzuerkennen und Strom höchstens einmal, beim Endverbrauch, mit Steuern und Abgaben zu belasten – nicht bei der Ein- und Ausspeicherung. Außerdem sind Speicher, die den Netzausbaubedarf verringern, für ihre Flexibilität auf Verteilnetzebene zu honorieren.

Wiederwahl von Vorstandspositionen

Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung hat der Bundesverband Solarwirtschaft vier seiner 13 Vorstandsposten nach dem Ablauf der zweijährigen Amtszeit zur Wahl gestellt. Die bisherigen Vorstände wurden mit breiter Mehrheit von den Anwesenden wiedergewählt. Eine weitere Legislaturperiode wird Herman Rens (Citrin Solar) als Schatzmeister über die Finanzen des in Berlin beheimateten Verbandes wachen. Peter Thiele vom Photovoltaikmodulhersteller Sharp Electronics, Alexander Naujoks vom Leistungselektronikhersteller SMA Solar sowie Michael Entrup vom Speicherhersteller Hoppecke Batterien.

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