Open Source Software: Liegt in der Krise die Chance?

Freitag, 12. Dezember 2008 um 15:23
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(IT-TIMES) Das hat es schon immer gegeben: Auch in einer Krise gibt es Gewinner. Zu einem der Gewinner in der aktuellen weltwirtschaftlichen Krise könnte sich Open Source Software - oder kurz OSS - entwickeln. Denn bei zurückhaltender Nachfrage bietet OSS genau das, was der Markt verlangt.

Laut dem IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner kommt OSS in Unternehmen immer häufiger zum Einsatz. Das ist das Ergebnis einer kürzlich durchgeführten Umfrage, bei der 85 Prozent der befragten Unternehmen angaben, bereits quelloffene Software zu nutzen, während die restlichen 15 Prozent dies in den nächsten zwölf Monaten vorhaben. Die Gartner Umfrage wurde im Mai und Juni 2008 unter 274 Endnutzerunternehmen in verschiedenen Ländern und Märkten in Asien, Europa und Nordamerika durchgeführt.

Wann ist eine Software Open Source?

Es gibt unterschiedliche Lizenzierungsmodelle innerhalb der OSS-Welt. Und damit unterscheiden sich auch die jeweiligen Definitionen des OSS-Begriffs. Man ist sich jedoch einig, dass eine Software drei Bedingungen erfüllen muss, um als „echte OSS“ eingestuft zu werden. Zum einen muss die Weitergabe der OSS frei und kostenlos erfolgen. Zum anderen muss der Quellcode verfügbar sein, damit die OSS erweitert, aktualisiert und verbessert werden kann – egal durch wen. Zudem gilt als dritte Bedingung, dass aus einer OSS abgeleitete Software unter gleicher Lizenz weiter verbreitet werden darf.

Die Vorteile leuchten ein

Die Vorteile von OSS liegen zunächst einmal auf der Hand: Sie ist frei verfügbar, kann über das Internet geladen und installiert werden. Wenn überhaupt Geld bezahlt werden muss, dann für eventuelle Individualisierungen und für zusätzliche Serviceleistungen. Ebenfalls positiv: Ein individueller Zuschnitt der Software auf die eigenen Bedürfnisse eines Unternehmens ist bei OSS häufig einfacher möglich als bei einer herkömmlichen Kauf-Software.

Die Opensource-Experten des t3n-Magazins rechnen vor, dass ein Unternehmen mit 20 Mitarbeitern beim Umstieg von Microsoft Office auf OpenOffice mindestens 2.000 Euro einsparen kann. Je nach verwendeter Version können die Einspareffekte bei dieser Unternehmensgröße sogar bis zu 13.000 Euro betragen. Zudem fließt als weiterer Vorteil in die Argumentation ein, dass OSS zunächst einmal vom Hersteller unabhängig ist. Damit verbunden sichert man sich durch den Rückgriff auf OSS-Lösungen also eine gewisse Sicherheit, dass sich darin angelegte und gespeicherte Dateien auch jederzeit wieder öffnen und abrufen lassen: Geht ein  „herkömmlicher“ Software-Hersteller pleite, so hat man als Kunde das Problem, fortan allein mit der alten Lösung arbeiten zu müssen. Dieses Risiko entfällt bei OSS-Produkten, die ständig weiterentwickelt werden können und damit auch die Chance in sich bergen, stets aktuelle Lösungen anbieten zu können. Kritiker räumen an dieser Stelle indes ein, dass die gleiche Gefahr bei OSS bestehe, sobald die freiwilligen Entwickler aufhören würden, eine bestimmte Software voran bringen zu wollen. Selbst dann jedoch bietet sich weiterhin die Chance, selbst ein Entwicklerteam zu beauftragen.

Ist OSS der bessere Nutzenstifter?

Meldung gespeichert unter: Open Source Software, Software, Special am Freitag

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