Die Mobilfunkbranche nach der Versteigerung neuer Lizenzen

Freitag, 21. Mai 2010 um 15:43

Damit werden die Zusagen, die im Rahmen der Breitbandinitiative gegenüber der Bundesregierung und den Ländern gemacht wurden, erfüllt. Ähnliches hört man aus dem Hause O2. CEO René Schuster sagte hierzu die üblichen PR-Sätze: "Die Investition in neue Frequenzen unterstreicht unsere Position als Key-Player auf dem deutschen Markt und ermöglicht uns, schneller zukunftsweisende Produkte und Dienste für unsere Kunden zu entwickeln. Wir konnten sämtliche unserer Auktionsziele erreichen. Mit zwei Blöcken im 800-Megahertz-Bereich und genügend Bandbreite in den anderen Spektren sind wir bestens gerüstet, um unsere Kunden deutschlandweit mit neuesten Technologien und einem mobilen Hochgeschwindigkeits-Internet zu versorgen. Wir werden unser erstes regionales LTE Netzwerk bis zum Ende des Jahres starten.“

Und was wird aus E-Plus?

Und nur E-Plus steht in der zweiten Reihe und muss sich die großen Töne der drei Wettbewerber anhören. War es das für das Unternehmen auf dem deutschen Markt? Fest steht, dass das Unternehmen eine andere Strategie verfolgen muss als es die drei anderen Anbieter machen. Der Vorteil: Als einziger etablierter Netzbetreiber kann sich E-Plus nun eine Nische suchen, auf die er sich allein konzentrieren kann. Große Umsatzsprünge sind damit sicherlich nicht machbar. Gelingt es jedoch, in dieser Nische eine bestimmte Qualität zu gewährleisten, so wird sich E-Plus dort gegebenenfalls recht komfortabel einrichten können. Das Ziel kann nicht mehr heißen, deutschlandweit mobile Datendienste anzubieten. Und so sieht man auch bei E-Plus die aktuelle Strategie darin, den Fokus auf Stadtzentren zu legen. Aus dem Mobilfunkbereich kennt man dies von E-Plus bereits. Mit Pauschal-Preispaketen, die unter unterschiedlichen Markennahmen angeboten werden, fährt E-Plus schon seit längerem eine aggressive Preisstrategie. Ähnlich kann es nun auch beim mobilen Datentransfer geschehen. E-Plus hat sich nicht die Kosten aufgehalst, die die drei anderen Anbieter nun zum Erfolg zwingen werden. Und mit diesem niedrigeren Kostendruck können dann auch günstigere Preispakete für Datendienste geschnürt werden. Das ist noch immer nichts für das „platte Land“, in den Ballungszentren der Republik kann diese Strategie indes aufgehen.

Startschuss für LTE

Für die Deutsche Telekom, Vodafone und O2 bildet der Frequenzkauf nun den Grundstein für die Einführung eines Long Term Evolution-Netzes (LTE), das Bandbreiten von mehr als 100 Megabit pro Sekunde ermöglichen soll. Und nicht nur die Netzbetreiber reiben sich schon vorab die Hände. Auch Content-Anbieter können von der Marktdurchdringung von LTE profitieren. Denn durch den schnellen Mobilfunkstandard werden plötzlich Anwendungen auf dem Mobiltelefon denkbar, von denen man bislang allenfalls träumen konnte: Hochauflösende Videoübertragungen werden ebenso möglich sein wie Online-Spiele mit mehreren Teilnehmern (Multiplayer). Große Dateien können rasch und ohne große Probleme herunter geladen oder aber verschickt werden. Das Internet wird damit noch mal einen Schritt mobiler als es ohnehin schon ist. Dank LTE wäre auch der Zugang zu den datenintensiven Online-Welten für mobile Endgeräte nicht mehr verschlossen, wie es aktuell durchaus noch der Fall ist. So denkt etwa die Telekom darüber nach, das TV-Angebot unter dem Markennahmen Entertain auch für mobile Nutzung bereit zu stellen. Damit - so scheint es aktuell - verschwinden die Grenzen zwischen mobiler und stationärer Unterhaltung.

Und wenn wir schon dabei sind, die Vorteile zu preisen: Es wird auch ganz andere Möglichkeiten geben, LTE zu nutzen, um das Leben mobiler und - so die Hoffnung - unkomplizierter zu gestalten. Beispiel: Gesundheitsbranche. Dort können Patientenakten mobil von A nach B verschickt werden. Was dabei bedacht werden sollte: Es sind noch immer die Menschen, die diese Technik bedienen. Und so einfach es sich gestaltet Patientenakten auf eine Chipkarte zu bannen - technisch ohne weiteres möglich - so schwierig wird es sich auch in Zukunft gestalten, Daten effizient zu schützen oder Fehler der „menschlichen Komponente“ zu vermeiden…

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Meldung gespeichert unter: Deutsche Telekom, Telekommunikation, Special am Freitag

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