Dax - Die besten deutschen Unternehmen? - Was hinter dem Aktien-Leitindex der größten deutschen börsennotierten Unternehmen steckt

Aktienindizes

Seitdem begann eine langfristige Erholung des Aktienindex Dax mit vielen Ups und Downs, der allerdings nach dem Börsen-Crash in 2000 erst im Juli 2007 neue Höchststände erklimmen konnte.

Die Finanzkrise, die in den USA mit einer Immobilienblase in 2007 ihren Ursprung fand, lies auch den Dax nicht unberührt. Die Aktienkurse bröckelten erneut deutlich ab.

Einen Tiefpunkt erreichen sie am 6. März 2009 mit einem Dax-Stand von nur noch knapp 3.700 Punkten. Es folgte erneut eine bis zum Mai 2011 anhaltende Erholungsphase, die dann von der Eurokrise wieder beendet wurde.

Der Dax-Index übersprang am 5. Juni 2014 zum ersten Mal in seiner Geschichte die 10.000 Punkte-Marke, am 9. Juni 2014 dann auch im Xetra-Schlusskurs.

Bestandteile bzw. Unternehmen im Dax

Im Dax befinden sich als ständige Vertretung Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen, darunter Banken, Chemie, Gesundheit und Pharmazie, Energie, Konsumgüter, Software, Technologie, Transport und Logistik sowie Versicherungen.

Voraussetzung für die Aufnahme eines Unternehmens in den Dax ist eine Listung im Prime Standard der Deutschen Börse. Die Aktien müssen zudem im Xetra-System fortlaufend gehandelt werden und einen Streubesitz von zehn Prozent aufweisen.

Wenn der Unternehmenssitz nicht in Deutschland liegt, kann das Unternehmen dennoch im Dax aufgenommen werden, wenn der Sitz der Company in der Europäischen Union (EU) ist (der juristische Sitz reicht aus) und der größte Handelsumsatz in Frankfurt stattfindet.

Bei der Auswahl des Unternehmens sind zwei Kriterien maßgeblich. Zum einen ist es der Umsatz der Aktien im Xetra-Handelssystem sowie im Parketthandel in Frankfurt.

Das zweite Kriterium ist die Freefloat-Marktkapitalisierung bzw. die Marktkapitalisierung des Streubesitzes. Es geht hierbei also nur um den Wert der frei handelbaren bzw. verfügbaren Aktien.

Die jeweilige Gewichtung des Unternehmens im Dax erfolgt nach dem Freefloat-Prinzip. Abzuziehen sind also eigene Aktien, die das Unternehmen selber hält oder Papiere, die sich bei Großaktionären im Festbesitz befinden.

Ein einzelnes Unternehmen darf seit 2006 nicht mehr als zehn Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der Unternehmen im Dax ausmachen (Kappungsgrenze). Der Freefloat wird vierteljährlich erfasst und in der Gewichtung des Index  berücksichtigt.

Grundlagen und Berechnung

Die Aktienkurse der im Dax enthaltenen Gesellschaften werden unterschiedlich bei der täglichen Berechnung des Index auf Basis des jeweiligen Xetra-Kurses gewichtet.

Die Ermittlung erfolgt nach einer Formel von Étienne Laspeyres. Maßgeblich dabei ist die Marktkapitalisierung der sich in Streubesitz befindlichen Aktien der im Dax enthaltenen Unternehmen.

Der Dax wird täglich und sekündlich ab 9:00 Uhr (MEZ bzw. MESZ) neu berechnet, sobald alle Eröffnungs-Kurse der im Index enthaltenen Gesellschaften vorliegen. Ist dies nicht der Fall, werden unter Umständen auch Xetra-Schlusskurse des Vortages herangezogen.

Um 17:30 Uhr MEZ findet im Handel die Schlussauktion statt. Danach wird außerhalb der regulären Börsenzeit zwischen 17:45 und 20:00 Uhr pro Minute ein sogenannter L-DAX oder Late-Dax berechnet. Vor Markteröffnung wird börsentäglich von 8:00 bis 9:00 Uhr der E-Dax (Early Dax) errechnet.

Zur gleichen Zeit wie der L/E-DAX morgens wird darüber hinaus auch der X-Dax Aktienindex ermittelt, der nachbörslich zudem von 17:45 Uhr bis 22:00 Uhr berechnet wird.

Der Vorteil des X-Dax ist, dass mit diesen verlängerten Handelszeiten auch die Börsenzeiten der wichtigen Indizes in den USA abgedeckt werden, die wiederum maßgeblich für die zukünftige Kursentwicklung des Dax sind.

Beim X-Dax geht es um die Ermittlung des Dax-Future mit der niedrigsten Restlaufzeit an der Terminbörse Eurex. Darüber hinaus werden hier die offiziellen Euribor-Zinssätze der Europäischen Zentralbank (EZB) ermittelt.

Kritik am Dax

Der Dax-Index ist ein guter Indikator auf nationaler Ebene also für die Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland. Zur Beschreibung der weltwirtschaftlichen Situation ist der Aktienindex allerdings gänzlich ungeeignet.

Bei der Berechnung des Dax-Aktienindex fließen nur der Börsenumsatz der Aktien des Unternehmens sowie der Streubesitz desselbigen ein. Diese beiden Parameter sind nicht geeignet, um die tatsächliche wirtschaftliche Situation eines Unternehmens abzubilden bzw. darzustellen.

Hier müssten vielmehr Kennzahlen wie der Unternehmensumsatz, operativer Cash-Flow und Free-Cash Flow sowie der Verschuldungsgrad in die Berechnung bzw. Beurteilung einfließen.

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Meldung gespeichert unter: Deutsche Börse, Tipps & Trends

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