Das Semantische Netz – Internet nach Web 2.0

Freitag, 13. Februar 2009 um 15:58

Irgendwie klar, dass auch Unternehmen auf eine Zukunftsvision wie das Semantische Web anspringen. So gab Microsoft im vergangenen Sommer bekannt das Unternehmen Powerset zu kaufen. Im Fachmagazin für Open Source und Web, t3n, hieß es dazu: „Powerset wurde 2005 gegründet und hat den hohen Anspruch, die Suchmaschinenwelt zu revolutionieren. Dazu setzen die Macher auf eine semantische Suche, die dem Benutzer Eingaben in natürlicher Sprache erlauben soll. Statt einer Suche mit Keywords sollen also ausformulierte Fragen passende Antworten liefern. Eine erste Anwendung der semantischen Suche wird von Wikipedia genutzt. Genau diese Technik habe Microsoft gesucht, um die eigene Suchmaschinentechnik weiter zu entwickeln.“ Zur ungefähr gleichen Zeit gab Yahoo! bekannt, unter dem Namen Open Search entsprechende Dienste anzubieten (IT-Times berichtete). Ziel ist es, dass Homepagebetreiber nun selbst aussuchen dürfen, für welche Suchanfragen ihre Seite als Ergebnis angezeigt werden soll. Die Ergebnislisten, die aus diesem Anlass geöffnet werden, sollen so optimiert werden. Bislang wurden Zusammenfassungen von Yahoo! automatisch generiert, was teilweise auch zu Fehltreffern führte. Durch eine semantische Suche sollen besonders neue Web 2.0-Formate wie Social Networking-Portale besser in das Suchergebnis eingebunden werden. Die US-Entwickler sehen die Zukunft der Suchmaschine dabei in einer verbesserten semantischen Darstellung. Es sei künftig nicht mehr ausreichend, das Internet nur rasterartig nach Schlagworten zu durchsuchen, man müsse darüber hinaus auch den Inhalt von Internetseiten verstehen. Bei Google erfolgt stattdessen eine Auflistung nach Häufigkeit der Klicks. Vereinfacht ausgedrückt: Je öfter Nutzer eine Seite als Suchergebnis nutzen, desto weiter oben steht diese in der Auflistung der Ergebnisse. Problematisch ist die Websuche allerdings besonders bei mehrdeutigen Begriffen wie dem deutschen Wort „Schlange“: Viele Suchmaschinen können nicht eindeutig erkennen, ob damit das Tier oder die Menschenansammlung gemeint ist. Nutzer müssen ihre Suche durch entsprechende weitere Schlagworte verfeinern, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten. Eine ausgereifte semantische Suchfunktion könnte dies in Zukunft allerdings umgehen.
 

Yahoo! positioniert sich gegen Google

Yahoo! hofft auf die Chancen, die sich durch das Semantische Web ergeben. Das Unternehmen hat seine Suchmaschinentechnologie geöffnet. BOSS heißt das Ganze dann. Build Your Own Search Service.  Hierbei wird die Suchtechnologie schon fast zu einem Open Source-Projekt- Yahoo! lässt im Zuge von BOSS Zugriff auf den Index, die Crawlertechnik, das Ranking und die relevanten Algorithmen zu. Entwickler sollen sogar finanziell profitieren können. Im Gegenzug lassen die Entwickler zu, dass neben den Suchergebnissen Werbeanzeigen geschaltet werden. Ab dem zweiten Quartal 2009 sollen bis zu 10.000 Suchanfragen pro Tag kostenlos sein, danach werden aber Gebühren fällig. Zudem Yahoo! jüngst bekannt gegeben, dass BOSS mit dem Entwicklertool Searchmonkey verbunden werden soll. Auch darüber berichtete t3n. Dort heißt es: „Vor allem die Verbindung von BOSS mit dem offenen Entwicklertool Searchmonkey soll für einen Entwicklungsschub sorgen. Searchmonkey kann über den Yahoo Web Crawler eingebettete semantische Informationen wie Microformate oder RDF (Resource Description Framework) für den Aufbau von strukturierten Daten nutzen. Weitere neue Funktionen von BOSS sind beispielsweise deutlich längere Beschreibungstexte bei Suchergebnissen und die Integration des Link-Checking-Tools Site Explorer, mit dem eingehende Links von Webseiten angezeigt werden können.“

Auch Konzerne wie SAP oder Siemens arbeiten am Semantischen Netz und an Anwendungen und Geräten, die miteinander kommunizieren. Ebenso der Mittelstand sollte diese Entwicklungen als Chance für sich begreifen lernen, um nicht wie in den Anfangstagen des Web 2.0 komplett zu schlafen.

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Meldung gespeichert unter: Microsoft, Special am Freitag

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