Das ehrgeizige Sahara-Strom-Projekt der deutschen Wirtschaft

Freitag, 19. Juni 2009 um 16:34
DESERTEC - Map

(IT-Times) - Es ist wohl weniger die Größe des Projektes, es ist vielmehr die Vision die dahinter steckt: Mitte der Woche berichteten alle Medien Deutschlands von dem Großprojekt, das bis zu 20 Unternehmen gemeinsam stemmen wollen. Es sollen riesige Solarparks in der Wüste Afrikas gebaut werden, um Deutschland auf diese Weise mit Solarstrom zu versorgen. Kostenpunkt: Schlappe 400 Mrd. Euro.

Die Liste der Unternehmen, die sich in das gigantische Projekt einbringen wollen, liest sich wie das Who-is-Who der deutschen Wirtschaft - auch die "Old Economy" ist mit an Bord. Am 13. Juli will man zusammen kommen, um über die Chancen und Perspektiven des Projektes Solarstrom aus Afrika zu diskutieren. Die Einladung erfolgt von der Münchener Rück und daran beteiligen wollen sich unter anderem solche Industrieschwergewichte wie RWE, Eon, Siemens oder aber die Deutsche Bank.

Solar Millenium und Schott Solar könnten aus deutscher Sicht profitieren

Deutsche Photovoltaik-Unternehmen werden voraussichtlich nicht von den Rieseninvestitionen profitieren. Bei dem geplanten Projekt handelt es sich nämlich um ein solarthermisches Kraftwerk. Dabei werden Sonnenstrahlen - anders als bei Photovoltaik - über Parabolspiegel gebündelt, um so eine Flüssigkeit zu erhitzen. Über eine Dampfturbine wird anschließend Strom erzeugt. Unter den börsennotierten Unternehmen darf allein die deutsche Solar Millennium AG auf einen Geschäftsschub durch das Projekt hoffen. Das 1998 gegründete Unternehmen ist auf den Bau solarthermischer Kraftwerke spezialisiert. Auch das deutsche Unternehmen Schott Solar beherrscht diese Technologie.

Der Sonnen- und der Technologiegürtel müssen zusammen wachsen

Nun verfolgen die Unternehmen also ein Ziel, was von Gerhard Knies, Elemtarteilchen-Physiker im Ruhestand, schon seit längerem zum Besten gibt: Sonnenenergie muss endlich genutzt werden, die Technologie dazu ist längst vorhanden. Und Knies Argumente bestechen ganz einfach: Die Sonne liefert 700-mal so viel Energie auf die Erde, wie die Menschheit zurzeit verbraucht. Zudem ist ein Drittel der Landmasse Wüsten. Und die sind geografisch recht günstig verteilt. Dazu sei es aber wichtig, dass der Sonnengürtel und der Technologiegürtel zusammenarbeiten. Und genau darum geht es nun, indem sich führende Unternehmen aus dem Technologiegürtel in Richtung des Sonnengürtels bewegen.

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Meldung gespeichert unter: Sahara-Projekt, Solartechnik, Special am Freitag

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