“Connected Worlds” – Willkommen in Utopia

Freitag, 26. Februar 2010 um 14:17

Aktuell gibt es in Deutschland noch vielfältige Barrieren, die die weitere Akzeptanz und Verbreitung von „Connected Worlds“ bremsen. Um das vorhandene Potenzial vollumfänglich auszuschöpfen, müssen diese konsequent adressiert und überwunden werden. Auf Verbraucherseite ist es vor allem die hohe Komplexität und die schlechte Bedienbarkeit vieler Geräte und Anwendungen, die eine schnellere Entwicklung hemmen. „Um dem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen verstärkt Plug-&-Play-fähige Endgeräte entwickeln und sich intensiv auf kontextbezogene Content- und Anwendungs-Formate fokussieren. Eine wichtige Rolle spielt hier etwa das Thema der sogenannten ‚Augmented Reality‘“, erläutert Fabel. „Dabei geht es vornehmlich um die Verbesserung der Bedienbarkeit der Endgeräte und den praktischeren Nutzen der Anwendungen, nicht um noch mehr Technologie“, ergänzt Fabel.

Auch die befürchtete mangelnde Datensicherheit und der Verlust der informationellen Selbstbestimmung behindern eine schnellere Entwicklung. „Unsere Untersuchung zeigt, dass viele Verbraucher nach wie vor große Vorbehalte gegenüber dem Schutz vertraulicher Daten im Internet haben“, erklärt Dr. Marcus Eul, Partner im Bereich Strategische IT bei A.T. Kearney und Co-Autor der Studie. „Eine zunehmende Sorge vor Datenmissbrauch könnte sich mittelfristig negativ auf Akzeptanz und Nutzung von Online-Diensten auswirken, die persönliche Angaben des Kunden erfordern“, so Eul weiter. An dieser Stelle kann auch die Regierung Abhilfe schaffen, etwa durch Regelungen zum Schutz der informationellen Selbstbestimmung oder durch Gesetzesregelungen z.B. zur breiteren Etablierung der elektronischen Signatur.

Die Vorbehalte der deutschen Verbraucher in punkto Datensicherheit spiegeln sich auch in der bevorzugten Zahlungsart bei Online-Einkäufen wider; Am liebsten zahlen sie immer noch per Überweisung.

Auch auf Unternehmensseite gibt es Hürden, die die Umsetzung von „Connected Worlds“ beeinträchtigen: So haben viele Unternehmen bei der Nutzung neuer elektronischer Vertriebskanäle etwa Sorge vor einer Kannibalisierung etablierter, traditioneller Vertriebsformen. „Wer am Puls der Zeit bleiben und von zusätzlichen Wachstumsimpulsen profitieren will, wird jedoch nicht darum herum kommen, sein Geschäftsmodell um netzbasierte Dienste zu erweitern. Dabei sollte allerdings Kompatibilität zum etablierten Geschäft sichergestellt werden“, erläutert Eul.

Negativ zu Buche schlägt die Angst der Unternehmen vor Kontrollverlust, bedingt etwa durch ein intensiveres Eingreifen des Kunden in die Wertschöpfung. Dabei können Unternehmen durch die zielgerichtete Nutzung der Customer Energy – z.B. in den Bereichen Innovation und Produktentwicklung („Open Innovation“), Vermarktung („Guerilla Marketing“) oder Kundenservice („Online Foren“) – Kosten senken, Kunden binden, neue Service-Felder erschließen und die Qualität steigern. Die Angst vor dem Kunden ist in vielen Fällen unberechtigt, wenn man sie zielgerichtet einsetzt.

Nicht zuletzt sind fehlende Standards heute noch ein großes Manko. „Ohne einheitliche Standards sind neue Anwendungsfelder nur sehr schwer erschließbar. Zudem hat das Fehlen von Standards unweigerlich negative Auswirkungen auf die Investitionspriorität, die CIOs den sogenannten ‚Connected Worlds‘ beimessen. So geben sie per heute nach wie vor der Konsolidierung von IT-Systemen, der Optimierung von Prozessen oder dem Thema IT-Security den Vorzug, wenn es um die Verteilung der Budgets geht. Nur ein kleiner einstelliger Prozentsatz des IT-Budgets verbleibt für ‚Connected Worlds‘-Funktionalitäten“, so Eul. Soll sich das ändern und wollen die IT-Unternehmen an den erwarteten Umsatzpotenzialen teilhaben, dann sollten sie weiter an einer Standardisierung der Interfaces arbeiten und sich auf die Entwicklung offener, kompatibler IP-basierter Lösungen fokussieren.

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