CA nutzt Rezession für Zukäufe

Dienstag, 6. Januar 2009 um 12:59
CA Technologies

(IT-Times) Der US-Softwareentwickler und Management-Spezialist CA Inc (Nasdaq: CA, WKN: A0JC59) sorgte zuletzt durch eine Reihe von Zukäufen für Schlagzeilen. Allein in den vergangenen drei Monaten kaufte CA in jedem Monat ein Unternehmen auf.

Zuletzt gab CA die Übernahme des New Yorker Softwarespezialisten Orchestria bekannt, womit CA seine Einkaufstour im Markt für Identity-Management-Software weiter fortsetzte. Bereits im Oktober schnappte sich CA die kalifornische IDCFocus, im November folgte dann die Übernahme von Eurekify, ebenfalls einen Spezialisten für Zugangsmanagement.

Mit den jüngsten Zukäufen baut CA seine führende Position im Bereich Identity and Access Management (IAM) weiter aus. Mit solchen Softwarelösungen lassen sich Zugriffsrechte im Unternehmen kontrollieren und steuern, was die Sicherheit im Unternehmen verbessert. Auch helfen diese Lösungen Unternehmen gesetzliche Auflagen effektiver umzusetzen und einzuhalten.

IAM-Markt vor stürmischem Wachstum


Entsprechend groß war in den vergangenen Jahren der Andrang in diesem Marktbereich. Eine Reihe von Technologiefirmen wie IBM, Sun, Microsoft, Oracle, aber auch Hitachi haben sich durch Zukäufe im IAM-Markt verstärkt. Nicht ohne Hintergedanken, denn die Marktforscher aus dem Hause Forrester Research rechnen mit einem explosiven Wachstum in diesem Segment. War der IAM-Markt in 2006 mit 2,6 Mrd. Dollar Marktvolumen noch relativ klein, soll sich dieser Markt bis 2014 auf 12,3 Mrd. Dollar nahezu verfünffachen, so Forrester Research.

CA sieht sich durch die jüngsten Zukäufe gut gerüstet, was auch das jüngste Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 250 Mio. Dollar ausdrückt. Ohnehin scheint CA besser gegen eine längere Rezession gewappnet, als manch anderer Wettbewerber. Hintergrund ist das Geschäftsmodell des US-Softwarehauses.

CA sieht sich gut gegen Abschwung gerüstet


Der Großteil der Kundenverträge ist langfristig auf drei bis fünf Jahre ausgelegt. Mehr als die Hälfte der Erlöse erzielt das Unternehmen im Mainframe-Geschäft, einer Technik, die in der Regel tief im IT-Unternehmen verwurzelt ist. Zudem spielen CA-Produkte heute eine immer größere große Rolle innerhalb von Datenzentren, die angesichts von Cloud Computing, Virtualisierung und Software-as-a-Service (SaaS) immer wichtiger werden.

Daneben hat CA bereits früh damit begonnen, seine Kosten anzupassen. Während andere Technologieunternehmen infolge der Rezession hektisch versuchen, durch Entlassungen und Standort-Schließungen Kosten zu drücken, hat CA bereits im Vorfeld der Wirtschaftskrise Maßnahmen eingeleitet, die geholfen haben, die Kosten zu senken und die operative Gewinnmarge um rund 30 Prozent zu verbessern…

Kurzportrait

CA, vormals bekannt unter dem Namen Computer Associates, gegründet im Jahre 1976 von Charles Wang, Judy Cedeno und Russell Artzt, befasst sich seit seiner Gründung mit der Entwicklung von Computer-Software. Wang, welcher inzwischen vom Chairman-Posten zurückgetreten ist, baute die einstige Garagenfirma kontinuierlich zu einem weltweit operierenden Softwarehaus aus, welches heute weit über 800 verschiedene Software-Produkte anbietet. Das Produktsortiment umfasst inzwischen nicht nur Sicherheits-Software, sondern auch Netzwerk- und Identity-Management- und eBusiness-Lösungen. Das Flagschiffprodukt Unicenter erlaubt Unternehmen komplexe Softwareanwendungen, Hardware und Computer-Netzwerke über eine Anwendung zu kontrollieren und zu steuern.

Die Gesellschaft mit Sitz in Islandia/New York, kann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Im Jahre 1981 hatte CA bereits 20 Softwareanwendungen in seinem Produktangebot. In diesem Jahr erfolgte auch der Börsengang. Im Jahre 1987 erfolgte bereits die Übernahme der Firma UCCEL, zwei Jahre später wurde das Technologie-Unternehmen ADR übernommen. Im Jahre 1994 folgte ein weiterer Meilenstein mit der Übernahme der ASK Group, woraus neue Produkte im Bereich der rationalen Datenbanken hervorgingen. Im Jahre 1995 sorgte das Unternehmen durch die Übernahme des Softwarehauses Legent für Aufsehen. Mit 1,74 Mrd. Dollar war dies die größte Übernahme in der damaligen Softwareindustrie. Im Jahre 1996 folgte die Übernahme des Softwareentwicklers Cheyenne Software, der unter anderem die mehrfach ausgezeichneten Anwendungen ARCserve und InocuLAN entwickelte. Zwei Jahre später folgte eine Reihe von weiteren Firmenzukäufen. So wurden REALOGIC, LDA Systems, Aventura Systems ASA und Computer Management Sciences, als auch die 3D-Softwareentwickler Viewpoint DataLabs und 3Name3D aufgekauft. Im Jahre 1999 und 2000 folgten mit der Übernahme von Platinum Technology und Sterling Software erneut eine Reihe größerer Übernahmen in der Softwareindustrie. Im Jahr 2004 verstärke sich CA vor allem im Sicherheitsbereich, durch die Übernahme von PestPatrol und den Aufkauf von Netegrity. Im Frühjahr 2005 übernahm CA den Netzwerk-Management-Spezialisten Concord Communications. Gleichzeitig wurde der Firewall-Spezialist Tiny Software aufgekauft. Im Jahr 2006 folgten mit Cendura, MDY, Cybermation und XOSoft weitere Zukäufe. Im Oktober 2008 kaufte CA den Spezialisten IDFocus und dessen Management-Technik ACE. Im November folgte die Übernahme von Eurekify, wobei CA Anfang 2009 seine Einkaufstour weiter fortsetzte und den Identity-Spezialisten Orchestria übernahm.

Heute beschäftigt das Unternehmen über 18.000 Mitarbeiter und deckt von Datenbanklösungen bis hin zu eBusiness-Lösungen nahezu alle Softwarebereiche ab. Zuletzt hat sich das Unternehmen in fünf Kerngeschäftsbereiche (Enterprise Systems Management, Security Management, Business Services Optimization, CA Products Group und Storage Management) reorganisiert.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldete CA einen Umsatzanstieg um vier Prozent auf 1,11 Mrd. US-Dollar. Dabei profitierte das Unternehmen auch von einem schwächeren US-Dollar.

Der Gewinn kletterte um 53 Prozent auf 209 Mio. Dollar oder 39 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 137 Mio. Dollar im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 41 US-Cent je Aktie, womit CA die Markterwartungen übertreffen konnte. Analysten hatten zuvor nur mit einem Plus von 37 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: CA Technologies, Hintergrundberichte, Software

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