Bürger fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung ihrer Stadt

Digitalisierung: Smart City

Mittwoch, 23. Oktober 2019 um 10:06

Für ländliche Regionen erhoffen sich knapp zwei Drittel (65 Prozent) eine höhere Attraktivität für Unternehmen. Einen weiteren Vorteil sieht mehr als die Hälfte (62 Prozent) darin, dass die Angebote im öffentlichen Nahverkehr durch neue Mobilitätskonzepte verbessert werden können. Jeder Zweite (53 Prozent) erwartet, dass Gemeinden durch die Digitalisierung für Fachkräfte wie Ärzte oder Informatiker attraktiver werden.

Ähnlich viele (47 Prozent) gehen davon aus, dass durch die Digitalisierung die medizinische Versorgung auf dem Land verbessert wird. Berg: „Mit digitalen Lösungen überwindet man Distanzen: in der medizinischen Versorgung, in der Bildung, im Bürgerservice, bei der Arbeit. Und nirgendwo sind die Distanzen größer als auf dem Land. Wir setzen uns auf der Smart Country Convention dafür ein, gleichwertige digitale Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu schaffen.“

Bürger wollen online aufs Amt
Ein großer Schritt in Richtung Smart Country wäre getan, würde man die überlasteten Verwaltungsapparate digitalisieren. Die große Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich eine digitale Verwaltung. Vier von fünf (89 Prozent) würden es bevorzugen, wenn die Beantragung, Verlängerung und Zusendung von Dokumenten wie Reisepass und Personalausweis ganz automatisch verliefe. Ähnlich viele (84 Prozent) würden gerne Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten über das Internet erledigen, etwa den Wohnsitz ummelden oder Kindergeld beantragen.

77 Prozent würden ein einheitliches Servicekonto nutzen, über das sich Bürger sicher identifizieren und authentifizieren können, um Zugang zu allen digitalen Verwaltungsdienstleistungen zu haben. Zwei Drittel (69 Prozent) würden die sichere Identifizierung bei Behördengängen via Internet gerne über den elektronischen Personalausweis vornehmen. Vier von zehn Bürgern (41 Prozent) würden die eigenen Stammdaten einmalig eingeben und erlauben, dass diese zwischen Behörden ausgetauscht und wiederverwendet werden können.

„Smarte Lösungen und die notwendigen Mittel für den Staat 4.0 sind längst vorhanden, trotzdem hängt das digitale Amt in der Warteschlange“, sagt Berg. „Viele der bislang verfügbaren Angebote sind noch unnötig kompliziert, der Behördengang via Internet muss nutzerorientiert, wirtschaftlich und nachhaltig gestaltet werden. Was wir brauchen, sind bundesweite Standards, damit das digitale Rad nicht in 11.000 Kommunen immer neu erfunden wird.“

Mehrheit fordert digitale Bürgerbeteiligung
Darüber hinaus haben Bürger auch konkrete Vorstellungen davon, wie das Leben in einer digitalen Stadt aussehen kann und möchten sich aktiver einbringen. Neun von zehn Befragten (90 Prozent) wollen stärker in Vor-Ort-Entscheidungen einbezogen werden. Besonders hoch im Kurs steht die Möglichkeit, via Mängelmelder auf Probleme im öffentlichen Raum hinweisen zu können (73 Prozent). Auch konkrete Verbesserungen zur Steigerung der Lebensqualität am Wohnort möchten zwei Drittel online vorschlagen können (67 Prozent).

Knapp jeder Zweite (49 Prozent) möchte sich online an Planungs- und Entscheidungsprozessen in Politik und Verwaltung beteiligen. 41 Prozent würden die Möglichkeit nutzen, in Bürgerhaushalten auf lokaler Ebene Vorschläge zur Verwendung von Steuereinnahmen einzureichen. Vier von zehn (40 Prozent) würden über das Internet ihre Stimme bei Wahlen abgeben. Und knapp jeder Fünfte (19 Prozent) würde an Online-Petitionen teilnehmen. Berg: „Der Wunsch der Bürger, sich zu beteiligen, wächst – und der leichteste Weg ist via Internet. Kommunen sollten flächendeckend digitale Dienste anbieten, die bürgerliche Partizipation und Engagement erleichtern.“

Smart Country Convention zeigt digitale Lösungen für den Public Sector
Die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und Regionen ist das zentrale Thema der Smart Country Convention, die vom 22. bis 24. Oktober 2019 in Berlin stattfindet und alle relevanten Vertreter von Verwaltungen, Politik, Digitalwirtschaft, Verbänden und Wissenschaft zusammenbringt. Die dreitägige Veranstaltung ist eine Kombination aus Kongress, Workshops, Weiterbildungsveranstaltungen und Ausstellung. Dabei geht es sowohl um die digitale Verwaltung als auch um die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Sicherheit, Abfall, Wasser, Bildung, Gesundheit und Wohnen. Die Smart Country Convention richtet sich an Vertreter von Bund, Ländern, Landkreisen, Städten und Gemeinden und kommunalen Unternehmen. Weitere Informationen gibt es unter www.smartcountry.berlin

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen ab 18 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

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