Britischer Hedge-Fonds TCI Fund stellt Strafanzeige gegen Wirecard-Manager

Der Aktivist-Investor und Hedge-Fonds TCI Fund Management aus Großbritannien hat nun Strafanzeige gegen Wirecard-Manager bei der Staatsanwaltschaft in München eingereicht.

Dem Anbieter von Outsourcing- und White-Label-Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr wird unter anderem Bilanzfälschung vorgeworfen. Eine kürzlich von KPMG durchgeführte unabhängige Prüfung habe Unregelmäßigkeiten aufgedeckt.

Die Vorwürfe ähneln den Mutmaßungen der Berichterstattung der britischen Wirtschaftszeitung Financial Times, die in gleich mehreren Artikeln die Bilanzierungsmetoden des Dax-Unternehmens anprangerten.

Neben Unregelmäßigkeiten bei der Rechnungslegung geht es auch um Verstöße gegen die Offenlegungspflicht. Die Wirecard AG hatte die Vorwürfe immer wieder  zurückgewiesen.

Der Hedge-Fonds aus London hält große Short-Positionen bei der Wirecard AG und verdient viel Geld, wenn der Aktienkurs des Payment-Anbieters weiter fällt. Es ist also auch Eigeninteresse im Spiel.

"TCI ist kein Aktionär der Wirecard AG, sondern als Leerverkäufer tätig", erklärte Wirecard heute und fügte hinzu, dass die Einreichung ein "rein taktisches Manöver eines Leerverkäufers" sei.

Die Wirecard AG hält die Anzeige für „vollständig unbegründet“. TCI Fund Management Limited mit Sitz in der britischen Metropole London fordert auch den Rücktritt von CEO Markus Braun.