Bitkom warnt vor Überregulierung von KI in Europa

EU: Künstliche Intelligenz (KI)

Dienstag, 12. Mai 2020 um 15:15

Heute starten die Beratungen für eine erste Regulierung von Künstlicher Intelligenz auf europäischer Ebene

Nur 9 Prozent der Unternehmen ab 50 Mitarbeitern in Deutschland nutzen aktuell KI-Anwendungen

BITKOM

Berlin, 12. Mai 2020

Der Digitalverband Bitkom warnt anlässlich der heutigen Beratungen im Rechtsausschuss des EU-Parlaments vor einer Überregulierung von Künstlicher Intelligenz in Europa. Dadurch könnten europäische Unternehmen von einer Nutzung der Zukunftstechnologie abgeschreckt werden und ein Wettbewerbsnachteil gegenüber außereuropäischen Wettbewerbern entstehen.

Nach einer langen Vorlaufzeit, in der sich die EU-Gremien vor allem mit ethischen Aspekten von Künstlicher Intelligenz beschäftigt haben, wird der Rechtsausschuss des EU-Parlaments heute einen Berichtsentwurf zu Haftungsfragen diskutieren. Darin wird die Einführung einer verschuldensunabhängigen Haftung für Künstliche Intelligenz in Hochrisiko-Anwendungen vorgeschlagen. Haftbar soll danach der Betreiber der KI-Anwendung sein, also zum Beispiel der Unternehmer, der eine Maschine einsetzt, die mit einer lernenden Software ausgestattet ist.

Der Betreiber soll darüber hinaus gezwungen werden, eine Pflichtversicherung für mögliche Risiken abzuschließen. „Anstelle von zusätzlicher Regulierung, Haftungsverschärfungen und Pflichtversicherungen bräuchten die Unternehmen mehr Anreize, in die Entwicklung und den Einsatz dieser Technologie zu investieren“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Eine aktuelle Umfrage unter Geschäftsführern und Führungskräften in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern in Deutschland im Auftrag des Bitkom zeigt, dass bislang gerade einmal 9 Prozent der Unternehmen KI-Anwendungen im Einsatz haben. Für zwei Drittel (64 Prozent) der Unternehmen ist ein solcher Einsatz dagegen derzeit gar kein Thema. Nach Ansicht des Bitkom können KI-Systeme in vielfältiger Weise Tätigkeiten und Entscheidungen menschlicher Anwender unterstützen und ihnen ihre Aufgaben erleichtern.

Solche Systeme werden etwa bei der Qualitätskontrolle von Stoffen oder bei der Diagnose von Krankheiten eingesetzt. Sie können aber auch für die Textanalyse, etwa zur Bestimmung der Autorenschaft, genutzt werden oder bei der Wartung von Großanlagen und beim Design komplexer Industrieaggregate unterstützen. „Künstliche Intelligenz ist eine der hoffnungsvollsten Zukunftstechnologien in Europa“, betont Berg. „Wir dürfen das riesige Potenzial dieser Technologie für vielfältige Verbesserungen in Wirtschaft und Gesellschaft nicht vorschnell ausbremsen.“

Meldung gespeichert unter: Europäische Kommission (EU-Kommission), Europäische Union (EU), Künstliche Intelligenz (KI, Artificial Intelligence=AI), Europäisches Parlament (EU-Parlament), BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Software, Verbände

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...