Beim Online-Banking sind nur noch Senioren zurückhaltend

E-Commerce: Online-Banking

Dienstag, 21. Mai 2019 um 15:14

„Praktisch alle Banking-Anwendungen und Finanzberatungen lassen sich schon heute genauso gut, wenn nicht sogar besser online durchführen“, so Berg. „Online-Banking bedeutet aber nicht, dass der Kunde auf eine persönliche Beratung verzichten muss. Er muss dafür nur nicht mehr zu festgelegten Öffnungszeiten in eine Filiale kommen, sondern er erhält sie online, telefonisch oder per Video bequem zu Hause oder wo immer er sich gerade befindet.“

Online-Banking: Zufriedene Nutzer und Trend zum Mobile-Banking
Erstmals setzt mehr als die Hälfte der Online-Banking-Nutzer (52 Prozent) ihr Smartphone für Bankgeschäfte ein. Vor einem Jahr lag der Anteil nur bei 44 Prozent, 2015 erst bei 34 Prozent. Vor allem die Jüngeren setzen auf Mobile-Banking: Unter den 16- bis 29-jährigen Online-Banking-Nutzern verwenden sogar fast zwei Drittel (63 Prozent) ihr Smartphone. Am häufigsten für Online-Banking werden weiterhin das Notebook (81 Prozent) sowie der Desktop-PC (56 Prozent) genutzt, 45 Prozent verwenden ihren Tablet Computer.

Wer Online-Banking nutzt, ist mit dem Angebot überwiegend zufrieden. So sagt jeweils eine große Mehrheit, das eigene Online-Banking bietet alle Funktionen (93 Prozent), ist sicher (87 Prozent), ist einfach zu bedienen (82 Prozent) und ist übersichtlich (81 Prozent). Zwei Drittel der Online-Banking-Nutzer (66 Prozent) geben zudem an, dass ihnen Online-Banking Spaß macht, vor einem Jahr waren es erst 58 Prozent.

Dass Internetnutzer auf Online-Banking verzichten, liegt vor allem daran, dass sie Angst haben, Daten könnten in falsche Hände geraten (61 Prozent). Es liegt aber auch am Wunsch nach Kontakt mit Menschen bei Bankgeschäften (57 Prozent) sowie an der Gewohnheit (56 Prozent). 2 von 5 Offline-Bankern haben Angst vor Kriminellen (42 Prozent) oder finden Online-Banking zu kompliziert (38 Prozent).

Online-Versicherungen: Drei Viertel der Jüngeren stehen Angeboten offen gegenüber
Etwas zurückhaltender als beim Online-Banking sind die Bundesbürger noch beim Online-Abschluss einer Versicherung. Erst jeder Zweite (51 Prozent) hat schonmal eine Versicherung online abgeschlossen, weitere 16 Prozent können sich das für die Zukunft vorstellen. Allerdings sind Jüngere bei dieser Frage deutlich aufgeschlossener: Zwei Drittel (65 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen haben bereits online eine Versicherung abgeschlossen, weitere 14 Prozent können es sich für die Zukunft vorstellen.

„Viele Versicherungen sind heute anders als klassische Bankgeschäfte noch kompliziert und beratungsintensiv. Wir erleben aber gerade einen Trend zu verständlichen, einfacher aufgebauten Versicherungen, die zum Beispiel statt langer Laufzeiten ein Risiko On-Demand für wenige Tagen oder Wochen absichern“, so Berg. „Der Trend zur Online-Versicherung wird sich umso mehr verstärken, je einfacher und übersichtlicher die Anbieter ihre Policen gestalten.“

Vor allem bei der Frage nach der Qualität der Beratung scheiden sich die Geister. So sagen 39 Prozent der Befragten, die sich vorstellen können, online eine Versicherung abzuschließen oder dies bereits getan haben, dass Versicherungsberater versuchen ihnen Dinge zu verkaufen, die sie nicht brauchen oder die zu teuer sind.

Dagegen fühlen sich 30 Prozent online besser informiert, 24 Prozent sagen, dass sie online die Angebote besser vergleichen können und 20 Prozent fühlen sich weniger zu einem Abschluss unter Druck gesetzt. Jeder Vierte (27 Prozent) gibt an, Online-Angebote seien billiger, jeder Fünfte (20 Prozent) hat nur außerhalb üblicher Öffnungszeiten Zeit, sich mit Versicherungsfragen zu beschäftigen.

Auf der anderen Seite sagen 3 von 5 (57 Prozent) derjenigen, die sich nicht vorstellen können, online eine Versicherung abzuschließen, dass sie die ausführliche Beratung im persönlichen Gespräch bevorzugen. Jeder Zweite (49 Prozent) ist sich sicher, bessere Informationen im persönlichen Gespräch zu erhalten und jeder Fünfte (22 Prozent) hat bereits gute Erfahrungen mit Versicherungsberatern gemacht. Jeweils rund jeder Dritte hat Angst, dass seine persönlichen Daten online in falsche Hände geraten (39 Prozent) oder vor Cyberkriminellen oder Hackern (35 Prozent). Nur 15 Prozent glauben, dass sie offline günstigere Angebote bekommen als online.

In Zukunft könnten Online-Banking und Online-Versicherungen enger zusammenrücken. So ist jeder zweite Online-Banking-Nutzer (49 Prozent) offen dafür, seine Versicherungsangelegenheiten künftig direkt auf der Online-Banking-Seite seiner Bank oder Sparkasse abzuwickeln. Berg: „Wir werden in den kommenden Jahren ein Zusammenwachsen von Online-Banking und Online-Versicherungsangeboten erleben. Für die Kunden heißt das, dass sie die Möglichkeit erhalten, ihre Finanzangelegenheiten bequem an einem Ort digital zu erledigen.“

Digital Finance Conference: Banken und Versicherungen rücken enger zusammen
Die Veränderungen der Banken- und Versicherungsbranche durch die Digitalisierung sind auch Thema der Digital Finance Conference des Bitkom, die am 22. und 23. Mai in Berlin stattfindet. Erwartet werden mehr als 500 Teilnehmer und 50 Redner, darunter Woo Fung Kwong von BlackRock Solutions, Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen, Susanne Steidl, CPO & Mitglied des Vorstands bei Wirecard, Dr. Nazim Cetin, CEO Allianz X, Panni Morshedi, Managing Director International bei Funding Circle und Julian Teicke, Gründer & CEO der wefox Group. Alle Informationen online unter www.finance-conference.berlin

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Bundesbürger ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtbevölkerung.

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