Beendet die EU-Kommission deutsche Sparvorwahlen? Gespräche könnten bis zu 50 Mal teurer werden

Festnetz: Call-by-Call und Preselection

Mittwoch, 19. Dezember 2018 um 11:39
VATM

VATM-Pressemitteilung

Köln, 19. Dezember 2018. Der Kampf um Call-by-Call und Preselection geht in die entscheidende Runde. Mehrere Millionen Menschen nutzen in Deutschland die Sparvorwahlen. Insgesamt werden so im Jahr etwa 5 Milliarden Minuten vertelefoniert.

„Statt der von der EU versprochenen billigeren Preise würde ein Ende von Call-by-Call die Verbraucherpreise hier explodieren lassen. Wir reden nicht von einer Verdoppelung der Preise, sondern in vielen Fällen vom 20- oder 50-fachen“, warnt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

So hat die EU zwar gerade entschieden, dass ab dem 15. Mai 2019 alle innereuropäischen Anrufe sowohl im Festnetz als auch mobil nur noch maximal 19 Cent kosten dürfen. Aber in Deutschland liegen heute die Verbraucherpreise dank Call-by-Call auf einem ganz anderen, deutlich niedrigeren Niveau.

So kosten Anrufe oft weniger als einen Cent, zum Beispiel ins französische oder polnische Festnetz im Schnitt gerade mal 0,32 Cent bzw. 0,85 Cent pro Minute (Durchschnitt der zehn preiswertesten Anbieter). Bei Gesprächen in den Mobilfunk kann der Kunde per Call-by-Call bis zu 90 Prozent einsparen.

„Bei einem Wegfall von Call-by-Call entfiele nicht nur die Sparmöglichkeit für die Bürger, die diese Vorwahlen nutzen – mangels Wettbewerb dürften auch für viele andere Kunden die Preise in Richtung der von der EU genehmigten 19 Cent anziehen. Nicht nur viele Senioren oder Kunden auf dem Land ohne große Anbieterauswahl, sondern auch Verbraucher, die ganz besonders auf günstiges Telefonieren angewiesen sind, wären also betroffen. Den Schaden hätten letztlich fast alle Kunden in Deutschland“, warnt VATM-Geschäftsführer Grützner.

Die EU macht es sich aus Sicht des VATM sehr einfach. Der EU-Binnenmarkt brauche Call-by-Call nicht, die allermeisten EU-Länder nutzen diese kundenfreundliche Wettbewerbsform nicht. Daher hat die Kommission hinsichtlich der für eine weitere Regulierung der Telekom erforderlichen Marktanalyse der Bundesnetzagentur (BNetzA) Bedenken angemeldet.

Meldung gespeichert unter: Bundesnetzagentur, Europäische Kommission (EU-Kommission), Deutsche Telekom, Europäische Union (EU), Festnetz, Telekommunikationsnetzbetreiber (Carrier), VATM, Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Verbände

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