BEA Systmes in schwierigen Fahrwassern

Donnerstag, 24. Mai 2007 um 12:41
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(IT-Times) Der US-Software- und Serverspezialist BEA Systems (Nasdaq: BEAS, WKN: 906523) tut sich derzeit schwer in seinem Heimatmarkt. Auch die starke Konkurrenz in Form von IBM, Oracle & Co, macht es dem Unternehmen nicht gerade einfacher, sich in diesem umkämpfen Markt zu behaupten.

Marktführer in China


Während das WebLogic-Geschäft in Amerika im jüngsten Quartal schwächelte, konnte man insbesondere in Asien punkten. Nach einer neuesten Studie des Hauses Analysys International führte BEA den Middleware-Markt in China im ersten Quartal 2007 mit einem Marktanteil von 27,8 Prozent an. Doch der Rivale IBM ist BEA im Reich der Mitte dicht auf den Fersen und kam zuletzt auf einen Markanteil von 25,6 Prozent.

AquaLogic soll für neuen Schwung sorgen


Um die Konkurrenz weiter auf Abstand zu halten hat BEA reagiert und bereits erste Maßnahmen ergriffen. So soll die Vertriebsmannschaft in den USA umgebaut werden. Zugleich hofft man vor allem auf die neue AquaLogic-Produktfamilie, nachdem das WebLogic- und Tuxedo-Geschäft zuletzt noch für 76 Prozent der Lizenzerlöse verantwortlich zeichnete. So sieht sich BEA derzeit in einer Übergangssituation, wobei ein neuer Produktzyklus in Form der AquaLogic-Produtreihe die vorhergehende Produktgeneration ablösen soll.

Um sich den technischen Vorsprung vor den Wettbewerbern zu bewahren, setzt BEA in den nächsten Monaten auf Upgrades. So soll in den nächsten sechs Monaten eine neue Version der WebLogic Server-Generation auf den Markt kommen, wobei man auch eine Virtualisierungsedition plan - auch eine neue high-end Edition soll es geben. Mit dem Upgrade auf die Version 10.0 (WebLogic Server, WebLogic Portal) vollzieht BEA auch einen Wandel in Richtung Service-Oriented Architecture (SOA). Ziel sei es, die ganze Kraft, die das Web 2.0 mit sich bringt, mit der Agilität von SOA zu verknüpfen, um so eine flexible Plattform für Entwickler zu schaffen. Ob sich BEA mit dieser Vision am Markt durchsetzen kann, dürfte sich in den nächsten Quartalen zeigen…

Kurzportrait

BEA Systems, ansässig in der kalifornischen Hightech-Schmiede San Jose, gilt als einer der führenden Anbieter von Web-Infrastruktur-Software. In der Vergangenheit bekannt für sein Flagschiffprodukt Tuxedo, baute BEA in den vergangenen Jahren vor allem rund um seinen Application Web-Server WebLogic zahlreiche neue Produkte auf. Heute ist BEA die Nummer zwei im Markt für Application Server hinter IBM.

DIe BEA WebLogic Enterprise Plattform soll das Entwickeln von neuen Anwendungen und Produkten erleichtern und Kosten einsparen. Die WebLogic Plattform umfasst dabei die Produkte WebLogic Server, WebLogic Portal, WebLogic Integration, sowie den WebLogic Workshop. Das Integrationsgeschäft weist derzeit die höchsten Zuwachsraten innerhalb des Unternehmens auf. Mit seinen neuen AquaLogic- und SOA-basierten Produkten will BEA neue Kundenschichten erschließen. BEA Systems verfügt über mehr als 2.100 Kooperationspartner, die mehr als 1.000 Produkte auf Basis der BEA-Plattform entwickelten. Eine Kooperationsvereinbarung mit dem Halbleitergigant Intel soll die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Unternehmens weiter voranbringen und zu neuen Produkten führen. Neben dem Softwarelizenzgeschäft, welches rund mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz beisteuert, bietet die Gesellschaft daneben auch Beratungs- und Wartungsleistungen an.

Insgesamt betreut BEA Systems derzeit mehr als 13.000 Firmenkunen in Sachen Infrastruktur-Software. Zu den namhaften Kunden des Softwarespezialisten zählen neben AT&T, Cablevision, Dell und Motorola, auch Internet-Firmen wie Amazon.com, Ameritrade und E*Trade. Neben dem Stammhaus in San Jose, ist der Softwarespezialist mit 91 Niederlassungen in 33 Ländern weltweit vertreten. Durch die Übernahme von TOP END@ und Entersoft verstärkte sich BEA Systems im Bereich Middleware-Software. Anfang 2005 übernahm BEA den schwedischen Softwarespezialisten Incomit. Wenige Monate später folgte die Übernahme von Compoze Software und der Zukauf von Plumtree Software, womit BEA den Bereich Portal-Lösungen weiter verstärkte. Anfang März 2006 verstärkte sich BEA durch die Übernahme des Softwareanbieters Fuego.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2007 meldet BEA Systems einen Umsatzanstieg auf 345,8 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Lizenzerlöse schwanden um 13 Prozent auf 114,6 Mio. Dollar. Das Servicegeschäft zog um 21 Prozent auf 231,2 Mio. Dollar an.

Aus dem operativen Geschäft konnte BEA einen positiven Cashflow von 95,1 Mio. Dollar generieren - ein Rückgang von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 1,3 Mrd. Dollar. Angaben zum erzielten Gewinn machte BEA mit dem Verweis auf anhaltende Untersuchungen im Hinblick auf Aktienoptionen aber nicht. Dennoch konnte man zumindest die Umsatzerwartungen der Analysten übertreffen. Diese hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 344,5 Mio. Dollar kalkuliert.

Nachdem sich die Barreserven zum Quartalsende auf 1,3 Mrd. Dollar summierten, erweiterte der Server-Spezialist sein bestehendes Aktienrückkaufprogramm auf nunmehr 620 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

BEA Systems sieht sich im Markt für Server- und Infrastruktur-Software vor allem der Konkurrenz von IBM und Sun Microsystems gegenüber. Vor allem der Computerhersteller IBM konnte mit seiner WebSphere Plattform in den letzten Jahren Boden in Sachen Marktanteile gut machen und die Spitzenposition übernehmen. IBM verfügt mit Eclipse über eine eigene Entwicklungsumgebung für Application Server. Durch eine Kooperation mit dem Softwarespezialisten Borland, will BEA künftig die Entwicklungsumgebung JBuilder mit seinen Produkten vermarkten.

Meldung gespeichert unter: BEA Systems, Hintergrundberichte, Software

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