Baidus Börsengang: Das chinesische Google sorgt für Furore
NEW YORK / PEKING - Börsenbeobachter mögen sich heute ein wenig in der Zeit zurückversetzt fühlen. Der Grund dafür ist einer der spektakulärsten Börsengänge des Jahres. Der chinesische Internet-Suchmaschinenbetreiber Baidu.com (Nasdaq: BIDU) wird ab heute an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt und sorgt derzeit für einen Hype, der an die besten Zeiten der Dotcom-Blase erinnert.
Nach Medienberichten brachte die Erstemission dem Unternehmen 109 Mio. US-Dollar ein. Insgesamt wurden rund vier Millionen Aktien zu je 27 Dollar ausgegeben. Damit lag der Emissionspreis weit über den ursprünglich avisierten 19 bis 21 Dollar. Das Papier war mehrfach überzeichnet.
Basierend auf dem Emissionspreis von 27 Mio. Dollar hätte Baidu eine Marktkapitalisierung von stattlichen 898 Mio. Dollar. Hält man den Jahresumsatz von 21,6 Mio. Dollar dagegen, offenbart sich Überbewertung des Unternehmens. Bei dem sich ergebenden Faktor 42 können selbst die Wettbewerber und Schwergewichte Google (19) und Yahoo! (11) nicht mithalten.
Hier stellt sich die Frage nach den geschäftlichen Perspektiven von Baidu.com. In dem Quartal, das am 30. Juni endete, hat das Unternehmen nach Analystenschätzungen einen Umsatz von 8,4 Mio. Dollar erwirtschaftet. Dies entspricht einer Steigerung von 53 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Der Gewinn sprang auf 1,5 Mio. Dollar - 384 Prozent mehr als im ersten Jahresviertel.
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