Axel Springers Resteverwertung

Montag, 5. Januar 2009 um 13:13

Ende 2008 sicherte sich Axel Springer 15 Prozent der Anteile der norwegischen StepStone, dem Betreiber der gleichnamigen Online-Stellenbörse. Springer will seine StepStone-Anteile auf 33 Prozent aufstocken. Bereits einen Monat zuvor hatte Axel Springer seine Beteiligung an dem Finanzportal wallstreet:online auf 71,54 Prozent erhöht. Neben diesen Beteiligungen hält Springer 74,9 Prozent der Anteile an der Preissuchmaschine Idealo.de. Auch an buecher.de ist das Verlagshaus mit 33,3 Prozent beteiligt. Auch das Gaming-Portal Gamigo.de, das Gesundheitsportal Onmeda.de, das Finanzportal Finanzen.net sowie das Fußball-Portal Transfermarkt.de gehören zum Springer-Konzern.

Zahlen


Axel Springer setzt in den ersten neun Monaten 2008 rund 1,99 Mrd. Euro um. Verglichen mit dem Vorjahresumsatz von 1,84 Mrd. Euro ein Plus von 8,1 Prozent. Bereinigt um Konsolidierungseffekte verzeichnete die Axel Springer AG ein Umsatzplus von 1,6 Prozent. Entwickeln konnte der Berliner Bild-Verlag allerdings den Auslandsumsatz, welcher um 17,1 Prozent auf 440,3 Mio. Euro stieg. Insgesamt kamen in den ersten drei Quartalen 2008 damit 22,1 Prozent des Gesamtumsatzes aus dem Ausland.

Um 4,1 Prozent auf 306,6 Mio. Euro steigerte Axel Springer das um Sondereffekte und Effekte aus Kaufpreisallokationen bereinigte EBITDA. Nominell sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen allerdings um 3,4 Prozent.

Der Periodenüberschuss für die ersten neun Monate 2008 summierte sich auf 560,5 Mio. Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahresniveau von 179,6 Mio. Euro. Das Ergebnis wurde allerdings „maßgeblich getrieben durch den Erlöse aus der Veräußerung der ProSiebenSat.1-Beteiligung“, wie Axel Springer schreibt. Das Ergebnis je Aktie belief sich für die ersten neun Monate 2008 damit auf 18,23 Euro nach 5,61 Euro im Vorjahreszeitraum. Anzumerken ist jedoch, dass der um den Veräußerungsgewinn bereinigte Periodenüberschuss mit 133,2 Mio. Euro 26 Prozent unter Vorjahresniveau lag. Pro Aktie entspricht dies einem Gewinn von 4,17 Euro.

Markt und Wettbewerb


Axel Springer ist in 33 Ländern aktiv. Der Hauptmarkt ist Deutschland. In Osteuropa sind Polen, Ungarn, Tschechien und Russland die Schwerpunkte, in Westeuropa sind es die Schweiz, Frankreich und Spanien.

In Deutschland ist Springer der größte Zeitungs- und der drittgrößte Zeitschriftenverlag. Auch im Ausland werden zumeist führende Positionen eingenommen.

Zu den Wettbewerbern gehören beispielsweise Burda Medien, Gruner + Jahr, der Holtzbrinck Verlag, Bertelsmann und die WAZ-Mediengruppe. Mit Bild.de steht das Unternehmen zudem im Wettbewerb mit anderen führenden Online-Portalen in Deutschland. Zu den Wettbewerbern im Internet gehören unter anderem die Nachrichtenportale Yahoo oder Spiegel.de

Ausblick


Für das Gesamtjahr 2008 bekräftigte Axel Springer Mitte November nochmals seine Prognosen, wonach das bereinigtes EBITDA über dem Vorjahresniveau liegen soll. Analysten rechnen für das laufene Jahr 2009 mit einem Umsatz von 2,69 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 6,36 Euro je Aktie.

Für das nachfolgende Jahr 2010 rechnen Analysten mit einem leichten Umsatzrückgang auf 2,66 Mrd. Euro, wobei jedoch der Gewinn je Aktie leicht auf 6,43 Euro je Anteil zulegen soll.

Bewertung


Axel Springer-Anteile wurden zuletzt nachgebend bei 49,25 Euro in Frankfurt gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,62 Mrd. Euro für Deutschlands führendes Verlagshaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht. Gleichzeitig wird Axel Springer mit dem 1,66-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Société Générale bekräftigten Anfang Dezember nochmals ihre Kaufempfehlung für die Aktien von Axel Springer. Die Banker verweisen auf die gute fundamentale Lage und Strategie des Unternehmens, die in den vergangenen Jahren für eine gute Entwicklung beim Ergebnis gesorgt hätten. Die Analysten rechnen trotz der widrigen Marktbedingungen damit, dass Axel Springer gelingt sein EBITDA von 434 Mio. Euro in 2008 auf 502 Mio. Euro in 2010 zu steigern. Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, werde Springer jedoch die Kosten weiter senken müssen, glauben die Banker, die für 2008 einen Gewinn von 6,24 Euro und für 2009 ein Plus von 7,04 Euro je Aktie erwarten. Die Analysten halten dabei an ihrem Kursziel von 76,30 Euro für die Papiere fest.

Bereits Mitte November meldeten sich die Analysten bei J.P. Morgan Securities zu Wort. Die Analysten bewerten die Papiere von Axel Springer weiterhin mit „neutral“ und bekräftigten nochmals ihr Kursziel von 60 Euro für den Wert. Die Analysten begründen ihre zurückhaltende Einschätzung mit den Zahlen zum dritten Quartal, die hinter den Erwartungen geblieben sind. Im Hinblick auf die Unsicherheiten bezüglich des Geschäftsverlaufs im neuen Jahr 2009, haben die Analysten vorsorglich die Gewinnschätzungen nach unten korrigiert. Dennoch gehen die Analysten davon aus, dass die Umsatz- und Margenrückgänge aufgrund der herausragenden Position des Unternehmens im Markt niedriger ausfallen werden. Insgesamt sehen die Analysten zwar eine attraktive Bewertung für die Papiere, verweisen aber auf Unsicherheitsfaktoren im Bezug auf die Entwicklung der Dogan TV und Währungseinflüsse.

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