Apple nimmt den Massenmarkt ins Visier

Mittwoch, 11. Juni 2008 um 12:51

Während Apple mit seinen Modellen nicht den Massenmarkt anvisiert, setzte die Konkurrenz in Form von Dell von Anfang an auf den Direktvertrieb und erschwingliche Computergeräte für den privaten Verbraucher. Zuletzt wagte Apple allerdings mit seinem Mac Mini den Vorstoß in den Massenmarkt, wobei Apple einen Wechsel auf Intel-Chips vollzog.

Dennoch spielt die einstige Computergröße aus Cupertino weiterhin aber nur eine untergeordnete Rolle im PC-Markt im Gegensatz zu HP und Dell.

Mit seinem weltweit führenden Online-Musikdienst iTunes will Apple neue Akzente setzen und sich gleichzeitig mit dem Musik-Player iPod mehr dem Markt für Unterhaltungselektronik zuwenden. In diesem Bereich sieht sich das Unternehmen mit einem Marktanteil von über 75 Prozent als Marktführer. In diesem Segment konkurriert das Unternehmen mit Napster, Sony, Roxio, Samsung, Creative Labs, SanDisk und OD2. Zudem hat Microsoft mit dem Musik-Player Zune ein Konkurrenzprodukt zu Apples iPod auf dem Markt gebracht.

Durch die Einführung des iPhone-Nachfolgers iPhone 3G bewegt sich Apple nunmehr auch im Mobilfunkmarkt auf den Massenmarkt zu. Hier steht das Unternehmen im Wettbewerb mit Nokia, Samsung, LG und Motorola.

Ausblick

Auch für das laufende dritte Fiskalquartal 2008 versprüht Apple wenig Optimismus und stellt lediglich einen Nettogewinn von 1,00 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten hatten an dieser Stelle mit einem Plus von 1,10 Dollar je Aktie gerechnet. Zudem erwartet Apple für das laufende Quartal einen Umsatz von 7,2 Mrd. Dollar und bekräftigte nochmals sein Ziel, bis Jahresende zehn Mio. iPhones absetzen zu wollen.

Für das laufende Juniquartal rechnen Analysten bei Apple mit Einnahmen von 7,36 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,08 Dollar je Aktie. Für das laufende Fiskaljahr 2008, welches im September endet, erwarten Investmentbanker einen Jahresumsatz von 32,68 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 5,22 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 39,4 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 6,34 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach der Vorstellung des iPhones wurden Apple-Anteile weiter freundlich bei 185,6 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 163 Mrd. US-Dollar für den US-Computerhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 35, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 auf 29 sinken würde. Gleichzeitig wird Apple mit dem fünffachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Mehrheit im Analystenlager reagiert mit der Vorstellung des neuen iPhones 3G begeistert, wobei die Analysten ihre Kursziele deutlich nach oben setzen. Im Hause Lehman Brothers bekräftigt man nochmals seine Einschätzung „übergewichten“ und hebt das Kursziel für Apple-Papiere von 202 auf 234 Dollar an. Lehman-Experte Ben Reitzes sieht in dem neuen iPhone-Preis von 199 Dollar die Möglichkeit für Apple, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen, welche den Aktienkurs positiv beeinflussen könnten.

Auch bei der Citigroup glaubt man an einen Erfolg des neuen 3G iPhones und bekräftigt nochmals seine Kaufempfehlung für Apple-Aktien. Die Analysten heben ihr Kursziel von 248 auf 287 Dollar an. Citibanker Richard Gardner begrüsste die Entscheidung Apples, auf das Umsatzteilungsmodell zu verzichten und sich mehr dem Subventionsmodell zuzuwenden. Dadurch erhalte Apple Gelder im Zusammenhang mit dem iPhone-Verkauf viel früher, heißt es. Eine große Überraschung sei wie schnell sich Apple von seinem Umsatzteilungsmodell verabschiedet habe, schreibt Gardner.

Im Hause Standard & Poors Equity Research Services stuft man Apple-Aktien von „halten“ auf „kaufen“ nach oben, wobei die S&P-Experten ihr Kursziel für das Papier von 200 auf 210 Dollar nach oben setzen. S&P-Experte Tom Smith sieht vor allem in der schnellen internationalen Einführung des neuen 3G iPhones zusätzliche Umsätze aus dem Weihnachtsgeschäft, was sich positiv auf die Gewinnmargen auswirken könnte, so der Analyst.

In Zurückhaltung üben sich die Analysten im Hause Bernstein Research. Der wichtigste Aspekt des neuen 3G iPhones seien nicht die Features, sondern die Entscheidung von Apple auf das bewährte Geschäftsmodell zu verzichten. Die Analysten sind skeptisch, ob Apple mit diesem Schachzug höhere Gewinne einfahren wird. Der höhere Absatz und eine geringere Stückzahl an gehackten iPhones werde durch einen niedrigeren Preis aufgewogen und so zu einer geringeren Profitabilität pro verkauftem iPhone führen, meinen die Analysten, die Apple-Aktien weiterhin mit „market-perform“ und einem Kursziel von 165 Dollar bewerten.

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